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Mazen Reda kritisiert Telgtes Trainer Stefan Henning und die Vereinsführung.

Zoff an der Ems! Oder doch nur heiße Luft?


Von Nils Tyczewski

(03.02.15) Von einem Paukenschlag zu sprechen, wäre angesichts der jüngsten Entwicklungen in Telgte wohl untertrieben. Vielmehr scheint es so, als habe die Vertragsverlängerung mit Trainer Stefan Henning im Takkostadion ein mittelschweres Erdbeben ausgelöst. Das jedenfalls könnte man meinen, wenn man die Diskussion im sozialen Netzwerk Facebook verfolgt. Fakt ist: Nach der Vereinbarung, mit Henning weiter zu machen, haben vier Spieler und Co-Trainer Peter Knein dem Verein den Rücken gekehrt. Anschließend entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit Kritik, Vorwürfen und Beschuldigungen.

Im Mittelpunkt steht Offensivkraft Mazen Reda, der nach seinem Abschied von der SGT kein gutes Haar an seinem Ex-Trainer und am Abteilungsvorstand lässt. Schon eine Woche bevor Reda bekanntgab, nicht mehr für die SG Telgte aufzulaufen, hatten sich Max Kretzer und David Krolikowski verabschiedet. Beide ziehen es vor, künftig für den A-Ligisten TuS Freckenhorst in die Zweikämpfe zu gehen. Auch Gerrit Knein wird nicht mehr im Takko-Stadion auflaufen. Der zuletzt von zwei schweren Verletzungen geplagte Ex-Kapitän wolle sich stärker auf den Beruf konzentrieren, lautet die offizielle Begründung. Auch Kneins Vater Peter hat dem Klub den Laufpass gegeben. Bislang war der passionierte Extremsportler als Co-Trainer Hennings rechte Hand. Sowohl sein, als auch der Abgang seines Sohnes hätten aber nichts mit der Person Stefan Henning zu tun, beteuert Peter Knein. "Ich bin in Telgte doch überhaupt nur Co-Trainer geworden, weil mein Sohn dort gespielt hat. Gerrit hört jetzt entweder ganz mit dem Fußball auf oder versucht es - übrigens auf anraten von Stefan Henning - höherklassig. Wir wurden von allen handelnden Personen im Klub im Guten verabschiedet und haben auch weiter gute Kontakte zur SG Telgte."

"Der Verein geht in die falsche Richtung"

Ganz anders liegt die Sache im Fall Mazen Reda. „Ich höre auf, weil ich nicht verstehen kann, wie mit Trainer Stefan Henning verlängert werden konnte", sagte der Spieler den Westfälischen Nachrichten (Opens external link in new windowzum WN-Artikel). Einen neuen Verein habe er nicht. Vielmehr wolle er mit seiner Ankündigung, nicht mehr für die SGT zu spielen "ein Zeichen setzen und andere Spieler wachrütteln. So geht es nicht weiter, der Verein geht in die falsche Richtung."

Im sozialen Netzwerk Facebook tat Mazen Reda seine Meinung dann ungefiltert kund: "Aufgrund der Unfähigkeit mancher Leute in der sportlichen Führung und aufgrund eines Trainers, den man nur als Versager betitel darf, musste die Reißleine gezogen werden", erklärt der Spieler seinen Schritt. Telgtes Geschäfstführer Josef Niehoff antwortete umgehend: "Solche Kommentare und Beleidigungen zu tätigen, ist höchst unprofessionell und beschämend", schrieb er. Stefan Henning äußerte sich in den Westfälischen Nachrichten ähnlich. Redas Aussagen seien "abenteuerlich und erbärmlich", sagte der Übungsleiter und kartet selbst nach: "Das war ein dummer Rundumschlag, komplett der falsche Weg und menschlich eine große Enttäuschung. Jeder kann in Deutschland sagen, was er will, aber Mazen muss sich mit den nüchternen Fakten auseinander setzen. Es reicht in der täglichen Arbeit einfach nicht – keine Qualität, keine Spielanteile."

"Ich will ein Zeichen setzen"

Mazen Reda sagt, er habe in den Tagen nach der Veröffentlichung seiner Kritik viel Zuspruch von anderen Spielern bekommen. "Ich spreche aus, was viele denken. Mir geht es bei meinen Aussagen ja nicht um mich, sondern um die SG Telgte. Um den Verein, bei dem ich zehn geile und erfolgreiche Jahre hatte. Jahre, in denen ich Freundschaften fürs Leben gewonnen habe", erklärt er. "Ich wollte mit meinem Rückzug ein Zeichen setzen und klar sagen, dass ich unter diesen Umständen für unseren Verein nicht weiter auflaufen werde."

Gegenüber Heimspiel-online erläutert Reda diese "Umstände" dann konkret: "Dass sechs Spieler den Verein innerhalb von so kurzer Zeit verlassen, zeigt, dass der zwischenmenschliche Kontakt einfach nicht stimmt. Es fehlt an Vertrauen und auch an Respekt gegenüber diesen Spielern. Niemand hat sich mit den Problemen dieser Spieler beschäftigt, und auch vom Vorstand bin ich in dieser Hinsicht enttäuscht. Es fehlten einfach wirklich ernstgemeindet Gespräche."

"Die Art und Weise gehört sich nicht"

Von Vereinsseite ist man sich einig, dass Redas öffentliche Kritik maßlos überzogen und unangebracht sei. "Mazen ist einfach ein unzufriedener Spieler, der seinen Frust in einer Art und Weise nach außen getragen hat, die sich nicht gehört", sagt der am Freitagabend in Telgte zum Sportlichen Leiter gewählte Jens Rottmann. Auch David Krolikowski und Max Kretzer seien mit ihren Einsatzzeiten unzufrieden gewesen. Völlig von der Hand weisen will Rottmann die Probleme aber nicht. "Es hat jetzt einmal richtig gerappelt und wir nehmen das ernst", erklärt er. "Aber der Weg, den Masen gewählt hat, ist definitiv komplett falsch." In seinem Konzept für die künftige Arbeit legt Rottmann sein Hauptaugenmerk auf eine verbesserte Kommunikationsstruktur zwischen den einzelnen Ebenen der Abteilung. Er selbst sieht sich als Bindeglied zwischen Spielern und Vorstand. Auch die Verzahnung zwischen erster und zweiter Mannschaft soll verbessert werden. Eine echte Herzensangelegenheit sei die Ausbildung der Übungsleiter, betont der neue Sportliche Leiter. "Wir brauchen da mehr Qualität. Und zwar nicht, indem wir Trainer von außen holen, sondern indem wir die, die wir haben, ausbilden und sie so gut wie möglich fördern. So bekommen wir langfristig eine höhere Trainingsqualität. Das kommt dann wiederum den Spielern zugute. Mein Ziel lautet: Telgter müssen Telgter bleiben." Dafür wolle der Verein eigene Leute ausbilden, statt auf externe Kräfte zurückzugreifen. "Ich möchte in ein paar Jahren wieder richtig viele Telgter in der ersten Mannschaft haben. Diese Wertschätzung müssen wir dem eigenen Nachwuchs auch vermitteln."

"Für mich ist das Thema durch"

Henning sieht's genauso: "Wir werden gemeinsam einiges umstrukturieren. Das habe ich aber auch schon vorgeschlagen, als ich hier vor sechs Jahren angefangen habe. Damals bin ich damit aber gegen eine Wand gelaufen." Zum Fall Reda wolle er sich nicht mehr äußern. "Wenn einer meint, er müsste aus Frust andere Leute diffamieren, dann finde ich das nur noch tragisch. In den sozialen Medien kann ja jeder alles raushauen, die Dinger sind Fluch und Segen zugleich. Für mich ist das Thema durch, ich konzentriere mich aufs Sportliche. Wir stecken in der Vorbereitung auf die Rückrunde und testen heute Abend gegen Schüttorf. Das sind die Themen, mit denen ich mich jetzt beschäftige."

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