Wackers Befreiungsschlag

Von Hannes Süper

(13.03.16) Im Abstiegsduell zwischen Wacker Mecklenbeck und dem TuS Germania Horstmar spielte nur eine Mannschaft wie ein Absteiger. Mit einer schwachen Leistung mussten sich die Germanen dem Gastgeber aus Mecklenbeck mit einem verdienten 3:0 (0:0) geschlagen geben.

Das Spiel fing an, wie man sich ein Duell zwischen dem Letzten und dem Vorletzten vorstellt: zerfahren, viele Fehlpässe und Ballverluste, aber auch ordentlich Kampf und Biss. Die Gäste aus Horstmar ließen direkt nach dem Anstoß aufhorchen als Michael Sanders nach hervorragendem Pass in die Tiefe von Jan Carvalho nur den Mecklenbecker Keeper Nils Berding traf. Das war jedoch schon die größte Torchance der Germanen.

Mecklenbeck am Drücker

Die Gastgeber kamen nach dem kurzen Schreckensmoment viel besser in die Partie. Sie hatten mehr Ballbesitz, mehr Torchancen und ließen hinten nichts mehr zu. Die Horstmarer versuchten sich derweil mit langen Bällen zu retten, die, wenn sie überhaupt ein Ziel hatten, dieses fast nie erreichten. Spielerisch ging bei den Germanen auch nicht viel. Spätestens bei der dritten Station war Schluss und Mecklenbeck preschte nach vorne.

Auch nach der Pause ging es munter weiter für die Mecklenbecker, jetzt stimmten auch noch die Abschlüsse. Innerhalb von 17 Minuten erwischten die Gastgeber eine besonders schwache Phase der TuS Germania und schenkten ihnen drei Tore ein. Einen scharf getretenen Freistoß aus dem Halbfeld verwandelte Lasse Saerbeck zur Führung (55.).  Zwölf Minuten später dribbelte sich der pfeilschnelle Thomas Kroker nach einem langen Diagonalball in den Sechzehner, ließ die Horstmarer dabei stehen wie Pilonen und legte auf Bernd Wilpsbäumer ab, der nur noch einschieben musste (67.). Nur fünf Minuten später bekam Wilpsbäumer nach einem Einwurf den Ball vor die Füße und schloss aus kurzer Distanz zum 3:0-Endstand ab.

"Das nervt tierisch"

Damit war Horstmars Schicksal besiegelt. Die Germanen ließen von Körpersprache bis Torgefährlichkeit alles vermissen, was es für einen Sieg brauchte. Kurz vor Schluss schickte Torsten Höing sich auch noch selbst in die Kabine, als er nach einem überharten Einsteigen seine zweite Gelbe des Spiels sah (84.). Andre Rodine, Trainer der Horstmarer, ärgerte sich: "Es war von Anfang an ein schweres Spiel, aber wir haben's bis zum 0:1 gut verteidigt. Dann durch einen Standard in Rückstand zu geraten nervt tierisch."

Seine Mannschaft, die jetzt mit vier Punkten Rückstand das Schlusslicht der Liga bildet, will aber noch alles versuchen um den drohenden Abstieg abzuwenden: "Es wird natürlich brutal schwer, die Niederlage heute war eine zusätzliche Ernüchterung. Die Jungs sind aber charakterlich und spielerisch zu sehr gefestigt, als dass sie das jetzt nur noch runterspielen. Solange es rechnerisch noch möglich ist, wollen wir aus jedem Spiel das bestmögliche rausholen", so Rodine.

"Euphorie mitnehmen"

Sein Gegenüber Sven Lewandowski freute sich über den verdienten Sieg: "Wir haben uns endlich für die harte Arbeit im Training und den letzten Spielen belohnt. Wir standen sehr sicher hinten und hatten gute Spielzüge nach vorne. Wir haben heute nicht wie ein Absteiger gespielt." Das gewonnene Sechs-Punkte-Spiel mache nun "ordentlich Bock" auf die weitere Rückrunde: "Wir müssen die Euphorie und das Selbstvertrauen jetzt mitnehmen, die nächsten Spiele werden schwierig genug." Stichtag sei aber erst am 29.5., so Lewandowski: "Vorher müssen wir gar nicht auf die Tabelle gucken."

Wacker Mecklenbeck - TuS Germania Horstmar:     3:0 (0:0)
1:0 Saerbeck (55.), 2:0 Wilpsbäumer (67.),
3:0 Wilpsbäumer (72.)
Gelbrote Karten: Höing (84./Foulspiel)