Reckes Mutmacher, Westfalias Winterblues
Von Christian Lehmann
(08.12.16) So ist es in der Kabine des TuS Recke nach einem Bezirksligaspiel schon lange nicht mehr abgegangen. Unter ohrenbetäubendem Jubel, aus dem der Ausruf "Geile Truppe!" von Maik Klostermann und Pätti Bruns emporhallt, bezieht Marc Wiethölter nach dem 3:1 (1:0)-Auswärtserfolg bei Westfalia Kinderhaus Stellung. "Wir brauchten jetzt so ein Ding. Wie wir aufgetreten sind, das macht Mut. Die Jungs haben sich zerrissen und eine überragende Reaktion gezeigt. Mich hat das vor allem überrascht, weil ich weiß, wie platt einige sind. Läuferisch war das weltklasse", schwärmte der Coach.
Allerdings kam der erste Dreier seit dem 16. Oktober (3:2 gegen Vorwärts Wettringen) auch mit reichlich Glück zustande. "Das wurmt", haderte der Kinderhauser Co-Trainer Jochen Bisping. "Wir können den Jungs eigentlich gar keinen großen Vorwurf machen. Es lief heute viel gegen uns." Worauf er charmant anspielte: Die wohl mit entscheidende Rote Karte gegen Philipp Wassmann, der eine Tätlichkeit an Tim Eßlage begangen haben soll (47.), war selbst für Wiethölter eine "harte Entscheidung". Überdies spielten die Gastgeber über weite Strecken der Partie den besseren Ball, verpassten es jedoch, die Tore zu machen.
Jungfermanns Großchance
Schon nach sieben Minuten steuerte Luca Jungfermann allein auf Reckes Schnapper Patrick Donnermeyer zu, doch er traf die falsche Entscheidung. Richtig machte es hingegen Rene Heeke auf der Gegenseite, nachdem Dominik Pieper nach einem Konter den Pfosten getroffen hatte und auch Maik Klostermann im Nachschuss an Tim Pieper gescheitert war. Den erneuten Nachschuss wuchtete der Offensivakteur unter die Latte (0:1/10.). Fortan spielte fast nur noch die Elf von Frank Busch, zweimal traf sie dabei den Pfosten durch Dominic Tomasso (15.) und Christoph Göbel (30.). Das mögliche 2:0 durch Dominik Pieper, der per Doppelchance vergab (35.), wäre dem Spielverlauf nicht angemessen gewesen.
Letztlich belohnte der just zur Pause eingewechselte Eric Neufeld die Mühen der Gastgeber, als er nach einer Balleroberung von Dom Tomasso gegen Martin Kleinberns zum 1:1 einschob (46.). Sekunden später wurde Wassmann vom Feld gestellt, doch Kinderhaus blieb im Spiel. Eiskalt und effizient nutzte Recke jedoch die sich bietenden Torszenen: Pieper stieß über rechts durch, schickte Klostermann in die Gasse - 1:2 (63.). Wenig später spielte Klostermann einen langen Ball über Westfalias Abwehr, Tim Eßlage hatte viiiieeeel Zeit - und nutzte sie (1:3/70.). In der Schlussphase wurde Stefan Schwinn noch ein Strafstoß verwehrt, weil er zwar im Strafraum gezogen wurde, sich aber nicht fallen ließ (85.). Spätestens jetzt begann der Kinderhauser Winterblues, Form anzunehmen.
Westfalia Kinderhaus - TuS Recke 1:3 (0:1)
0:1 Heeke (10.), 1:1 Neufeld (46.),
1:2 M. Klostermann (63.), 1:3 Eßlage (70.)
Rote Karte: Westfalias Wassmann (47./Tätlichkeit)
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