In Kinderhaus regieren Maulkorb und Spektakel

Von Mario Witthake

(07.04.17) Haben die Fußballer von Westfalia Kinderhaus ihr Spiel am Freitagabend für ihren Trainer Frank Busch gewonnen? Diesen Eindruck konnte man als Zuschauer von draußen durchaus gewinnen. "Sie hat vorher nicht gegen mich gespielt und heute auch nicht für mich gespielt", relativierte Busch nach dem 5:3 (3:1) gegen Vorwärts Wettringen. 

Dennoch: Obwohl sich die Westfalia-Entscheider Alfred Fislage, Dieter Hanebuth und Franz-Josef Rensing am Freitag auf Anfrage von Heimspiel-Online und den Westfälischen Nachrichten bedeckt hielten, ist nach Informationen unseres Portals der Abschied von Frank Busch zum Ende dieser Saison besiegelt. Und das, obwohl er sich in der Winterpause noch mit dem Verein darauf verständigt hatte, in eine vierte Saison zu gehen. Sein Nachfolger wird Westfalias ehemaliger Spieler und Jugendtrainer Marcel Pielage. Eine offizielle Bestätigung steht aus. Auch Busch und sein Co-Trainer Jochen Bisping hielten sich genauso wie Pielage an den Maulkorb, der ihnen verpasst wurde. 

Sharif schlägt Einladung aus

Auf dem Platz wurde es bereits nach zwei Minuten lauter. Die Gäste aus Wettringen übertölpelten Kinderhaus mit dem ersten Angriff, den Gerold Laschke zur frühen Führung abschloss (2.). Die Westfalia war geschockt und sprach Nabil Charif in Person von Stefan Schwinn die Einladung zum 2:0 aus. Schwinn verdaddelte die Kugel im Dribbling, Charif steuerte frei auf Tim Pieper zu, setzte den Ball aber knapp an dessen Gehäuse vorbei (11.). "Wenn wir das 2:0 machen, kann das Spiel sicherlich anders laufen", analysierte Vorwärts-Coach Manni Köning.

Anders vorgestellt hat sich auch Wettringens U19-Keeper Rafael Romero Ponce seinen ersten Einsatz bei den Senioren. Der junge Torhüter machte bei seinem Bezirksliga-Debüt Bekanntschaft mit den Freistoßkünsten von Dom Tomasso. Dessen erste Fackel hielt der Schlussmann nicht fest, Fidan Zegiri staubte zum 1:1 ab (17.). "Das müssen wir vorher besser verteidigen", nahm Köning seinen Jungspund in Schutz. Romero Ponce reagierte wenig später gut gegen Tomasso, war gegen dessen zweiten Versuch aber machtlos (31.). Endrit Sojeva legte nach Tomasso-Freistoß per Kopf das 3:1 vor der Pause nach (44.).

Suvar belohnt sich

"Im Käfig ist doch immer was los", sagte Busch mit einem Grinsen im Gesicht über die Darbietung seiner Mannschaft. "In dieser Phase der Saison ist doch ein 5:3 besser als ein 1:0", meinte er. Zwar vergab sein Team nach dem 4:1 durch eine Energieleistung des agilen Enno Suvars (48.) die Chance auf ein Schützenfest und verlor durch die Auswechslung von Zentralspieler Matthias Brockoff etwas die Ordnung.

Die Wettringer Treffer zum 2:4 und 3:4 (68./75.) hauten die Gastgeber aber nicht um. Nach einem Handspiel im Strafraum nahm sich Tomasso die Murmel und hämmerte sie zum 5:3-Endstand ins Netz (79.). Kurz vor dem Ende zeichnete sich Romero Ponce gegen den eingewechselte Farssan Forodifard aus. Ansonsten hätte Busch gleich sechs Tore von seiner Mannschaft geschenkt bekommen.

Westfalia Kinderhaus - Vorwärts Wettringen     5:3 (3:1)
0:1 Laschke (2.), 1:1 Zegiri (17.),
2:1 Tomasso (31.), 3:1 Sojeva (44.),
4:1 Suvar (48.), 4:2 Kappelhoff-Rickert (68.),
4:3 Deitmer (75./ET), 5:3 Tomasso (79./HE)