Kinderhaus crasht die Abschiedsparty

Von Christian Lehmann

(21.05.17) Geduldig und höflich warteten die Gäste vom SC Westfalia Kinderhaus vor der Partie bei Germania Hauenhorst, bis der Gastgeber mit den Ehrungen seiner scheidenden Spieler fertig war. Als dann jedoch Schiedsrichter Andre Deelen in seine Pfeife geblasen hatte, fegte ein Orkan über die Hauenhorster hinweg. Schon nach sechs Minuten führte der Gast mit 3:0. Am Ende ging's für Germania beim 1:5 (0:4) gegen einen überragenden Gegner fast noch glimpflich aus.

"Kinderhaus war gnadenlos gut, die hatten richtig Bock", staunte Hauenhorsts Coach Markus Heckmann. "Wir waren vom Kopf überhaupt nicht da." Sein Gegenüber Frank Busch war selbst ein wenig überrascht. "Wir wollten sofort Vollgas geben, weil wir unbedingt Platz zwei holen wollen. Dass es aber so läuft, ist natürlich phänomenal." Schon nach wenigen Sekunden wurschtelte sich Moritz Knemeyer durch die unsortierte Defensive der Gastgeber und traf zum 0:1 (1.), wenig später markierte Dom Tomasso per Distanzschuss das 0:2 (3.). Mit großem Willen schmiss sich dann erneut Mo Knemeyer in eine Flanke und stellte auf 0:3 (6.). Der Wahnsinn!

Zeqiris Tor der Saison

Doch Kinderhaus hatte nicht genug. Fidan Zeqiri schoss in Minute 27 "das schönste Tor der Saison" (Busch). Nach Flanke von Jan Knemeyer nahm der tags zuvor 35 Jahre alt gewordene Flügelspieler den Ball mit seinem schwachen linken Fuß per Seitfallzieher volley und traf. Busch fiel die Kinnlade herunter. "Fidan ist gar kein Linksfuß. Den hat er sonst nur zum Stehen."

Im zweiten Spielabschnitt ließen es die Kinderhauser ruhiger angehen, Germania riss sich am Riemen und verkürzte durch Sven Mersch (1:4/57.). Der Torschütze hatte wenig später einen weiteren Treffer auf dem Kopf (65.), auch Jan-Niklas Krause nickte den Ball nicht zum möglichen 2:4 ein (75.). Stattdessen traf Mo Knemeyer nach Flanke von Zeqiri noch ein weiteres Mal - Germania-Schnapper Jan Westhoff war der Ball durch die Hände geflutscht (1:5/89.). "Nachher haben wir's ein bisschen schleifen lassen. Aber wer will es einem verdenken", resümierte Busch. "Man muss anerkennen, dass Kinderhaus heute deutlich stärker war", sagte Heckmann.

Germania Hauenhorst - Westfalia Kinderhaus     1:5 (0:4)
0:1 M. Knemeyer (1.), 0:2 Tomasso (3.),
0:3 M. Knemeyer (6.), 0:4 Zeqiri (27.),
1:4 Mersch (57.), 1:5 M. Knemeyer (89.)