"Mini-Krisensitzung" trägt Früchte
Von Christian Lehmann
(22.10.17) Erstmals in dieser Saison hatte Altenrheines Trainer Daniel Apke seine Männer am vergangenen Montag zu einer "Mini-Krisensitzung" gebeten. "Normalerweise ist so etwas ja der Anfang vom Ende", sagte der Trainer nach dem starken 4:1 (2:0)-Erfolg über Arminia Ibbenbüren. Er konnte darüber lachen, weil sein Team in Pokal und Liga die richtigen Schlüsse aus den Gesprächen gezogen hatte. Gegen defensiv löchrige Gäste aus dem Schierloh glänzten vor allem drei in der Vergangenheit wenig berücksichtigte Eigengewächse - Kevin Beermann, Julian Schlee und Noel Thale.
Einzig Beermann war an diesem tollen Tage für die Kanalkicker kein Treffer vergönnt, dafür ackerte der Offensivspieler viel gegen den Ball und initiierte viele gefährliche Angriffe. Er war allerdings nur ein starker Spieler in einem funktionierenden Kollektiv. Apke: "Die Truppe hat gezeigt, was möglich ist. Ich hoffe, jetzt haben auch alle verstanden, worum es geht. Das einzige, was man kritisch sehen kann, ist die Tatsache, dass wir nicht häufiger getroffen haben."
Zu vier Treffern langte es aber. Nachdem in den ersten 20 Spielminuten die Gäste mehr vom Spiel hatten, nutzte Yannick Thale das schludrige Abwehrverhalten der Arminen zu einem Wahnsinns-Solo, das er mit dem 1:0 vergoldete (20.). Nach einer Beermann-Ecke köpfte Luca Bültel kurz darauf das 2:0 (24.), ehe in Durchgang zwei Ivo Vieira die Probleme der Elf von Vladan Dindic schonungslos aufdeckte. Der 1,70 Meter kleine Flügelflitzer verlängerte den Ball nach einem Freistoß von der Mittellinie ins Tor (3:0/55.). Mit seinem zweiten Ballkontakt düpierte dann Noel Thale den Gegner ein weiteres Mal (4:0/63.). "Wir kriegen die Gegentore viel zu leicht. Altenrheine musste sich ja kaum anstrengen, um zu treffen", monierte Arminias Co Georg Rohlmann, der seinen privat verhinderten Chef Dindic an der Linie vertrat. "Wir haben nach dem 2:0 die Struktur verloren. Es war eine verdiente Niederlage, auch in der Höhe." Ein wenig hübschte Arminias Torjäger Domenik Breuer das Ergebnis auf. Er traf nach einem Freistoß aus dem Halbfeld per Kopf zum 4:1-Endstand (65.).
"Die zweite Halbzeit war enttäuschend. Wir hatten unfassbar viele Ballverluste im Zentrum. Wir spielen die Pässe zu häufig in die Räume, die dicht sind. Außerdem ist unsere Zweikampfführung nicht adäquat", bemängelte Rohlmann. Auch wenn es unter der Woche einen 6:2-Pokalerfolg gegen Teuto Riesenbeck gab: Nach drei Liga-Niederlagen am Stück wäre es ja vielleicht sinnvoll, sich zusammen zu setzen. Das Beispiel Altenrheine zeigt, dass das ja auch was bringen kann.
SC Altenrheine - Arminia Ibbenbüren 4:1 (2:0)
1:0 Y. Thale (20.), 2:0 Luca Bültel (24.),
3:0 Vieira (55.), 4:0 N. Thale (63.),
4:1 Breuer (65.)