"Nicht die Mannschaft, die ich kenne!"

(29.10.17) Richtig brastig auf seine Mannschaft war Vorwärts Wettringens Trainer Patrick Wensing nach dem 1:4 (0:2) gegen den SC Altenrheine. "Ich bin maßlos enttäuscht. Die zweite Halbzeit war grausam, wir sind mit dem 1:4 noch sehr gut bedient. Das war heute nicht die Mannschaft, die ich kenne!"

Dass der Coach der Gastgeber ein derart niederschmetterndes Urteil fällen würde, war zum Pausentee noch nicht wirklich abzusehen. Wettringen gestaltete die Partie zumindest ausgeglichen, scheiterte aber einmal mehr an der eigenen Grünohrigkeit im Torabschluss. Ohne Gerold Laschke, der aufgrund seiner Nachtschicht bei der Polizei erst um 6 Uhr ins Bett gekommen war, und ohne Lyon Meyering, der weiterhin dosiert eingesetzt wird, ließen die Hausherren einfach zu viel liegen. Marcel Pöhlker verfehlte das Tor aus elf Metern per Direktabnahme (12.), Thomas Hils spitzelte den Ball nach Flanke von Florian Kappelhoff-Rickert nur knapp am Tor vorbei (13.), Henning Hils bekam in einer strittigen Szene nicht den geforderten Elfmeter (19.), zudem traf Kappelhoff-Rickert nur den Pfosten (34.). "Das ist seit Wochen unser Problem. Wir brauchen einfach viel zu viele Torchancen", bemängelte Wensing.

Doppelpacker Wolters im Glück

Deutlich entspannter konnte sein Gegenüber Daniel Apke die Partie verfolgen, denn sein Team führte zur Pause mit 2:0. Dustin Wolters hatte zunächst nach einem Einwurf, der zum zweiten Pfosten durchgeleitet wurde, die Führung erzielt (0:1/7.). Wenig später hatte er dann Glück, dass Yannick Thale eine missglückte Ecke per Hackentrick wieder "scharf machte", sodass Wolters zum 0:2 locker einschieben durfte (18.). "Das waren zwei Dinger, die man nicht unbedingt machen muss", gestand Apke. "Wenn wir mit 0:0 in die Halbzeit gegangen wären, wäre das auch in Ordnung gewesen. Wettringen hat schon enorme Qualität. Wir hatten aber nicht nur Glück."

Spätestens in der zweiten Hälfte verdienten sich die Kanalkicker diesen Dreier allerdings voll und ganz. Janis Schneider schnappte sich nach einer Stunde die Murmel, vernaschte vier Gegenspieler und vollendete zum 3:0 für die Gäste. Apke freute sich: "Er blüht Woche für Woche mehr auf." Dabei hätte ihm Luca Bültel beinahe auch noch seinen ersten Saisontreffer, auf den Schneider schon so lange wartet, "geklaut". Auf Nachfrage des Unparteiischen gab er jedoch zu, dass er dem Ball erst hinter der Linie einen zusätzlichen Schubs gegeben hatte (0:3/60.). 

Der eingewechselte Meyering schloss zwar kurz darauf eine Eins-gegen-Eins-Situation erfolgreich zum 1:3 ab (73.), doch Hoffnung auf einen Punktgewinn kam keine auf. Auch, weil Bültel drei Minuten später doch noch sein Tor gelang (1:4/76.). "Ich hatte sowieso nie das Gefühl, dass wir für einen Punkt infrage kommen", sagte ein geknickter Vorwärts-Coach. 

Vorwärts Wettringen - SC Altenrheine     1:4 (0:2)
0:1 Wolters (7.), 0:2 Wolters (18.),
0:3 Schneider (60.), 1:3 Meyering (73.),
1:4 L. Bültel (76.)