"Wie in der E-Jugend!"

(12.11.17) Sechs Minuten vor Schluss lag Greven 09 im Heimspiel gegen die Ibbenbürener SV mit 2:0 vorne. In der dritten Minute der Nachspielzeit gelang den Gästen dann der umjubelte Ausgleich. Dabei profitierte das Team von Florian Lürwer davon, dass die 09er sich anstellten "wie in der E-Jugend", wie deren Coach Andreas Sommer nach der Partie zu Protokoll gab.

Was war geschehen? Greven bekam einen Freistoß in der eigenen Hälfte zugesprochen. Zum Entsetzen des Trainers versuchten die Gastgeber nicht, Zeit von der Uhr zu nehmen und das Spiel zu beruhigen. Stattdessen wurde der Freistoß schnell nach vorne gespielt, wo Patrick Fechtel jedoch im Abseits stand. So hatte die ISV noch einmal Freistoß. Den langen Ball verlängerte Stefan Brink bei seinem Startelf-Debüt so gekonnt auf den clever durchlaufenden Tilo Lindemann, dass dieser die Kirsche volley mit der rechten Innenseite ins Eck bugsieren konnte – Jubel bei den Gästen, lange Gesichter bei den Hausherren.

Küthe pariert stark

Entsprechend zufrieden war ISV-Coach Lürwer, und das nicht nur wegen der Moral: "Die Leistung insgesamt war gut, wir waren eigentlich die stärkere Mannschaft." Schon bei den Pausengetränken habe er sich geärgert, nicht zu führen. Da hatte es noch 0:0 gestanden. Stefan Brink und Benny Basler vergaben Top-Chancen für Lürwers Team, dessen Keeper "Leno" Küthe auf der anderen Seite einmal stark gegen Fechtel parierte.

Bernd Lakenbrink hatte nach 54 Minuten für den ersten Treffer der Partie gesorgt. Nach einem langen Einwurf, bei dem die ISV schwach verteidigte, stand er in der Box goldrichtig. Das Leder fiel vor seine Füße und er hämmerte es gekonnt unter die Latte. Die ISV wollte den Ausgleich, die beste Chance vergab erneut Basler. Für Greven verpasste Emre Kücükosman das 2:0, als er aus drei Metern an Küthes linkem Fuß scheiterte. Als Patrick Fechtel jenes in der 80. Minute nach einem schnellen Gegenangriff nachholte, roch es an der Schöneflieth nach Entscheidung. So sah es da auch Florian Lürwer: "Wir dachten zunächst, das wäre es." Da hatte die ISV hinten bereits aufgemacht und umgestellt.

Der Glaube an die Wende kam dann spätestens nach 84 Minuten. Benny Basler stand mit dem Rücken zum Tor, legte ab auf Lukas Börgel, dessen leicht abgefälschter Ball den Weg ins Tor fand. "Unser absoluter Goalgetter", feixte Lürwer mit einem Schmunzeln. Das Tore-Schießen gehört sonst eher nicht zu Börgels Stärken. Selbiges gilt eigentlich auch für Tilo Lindemann. "Kurios, dass gerade die beiden die wichtigen Tore erzielen", nahm es Lürwer erfreut zur Kenntnis. Andreas Sommer hingegen haderte mit dem Verhalten seines Teams in der Overtime: "Das darf uns einfach so nicht passieren."

SC Greven 09 – Ibbenbürener SV 2:2 (0:0)
1:0 Lakenbrink (54.), 2:0 Fechtel (80.),
2:1 L. Börgel (84.),2:2 T. Lindemann (90.+3)