Seidel explodiert in Rheine
Von Christian Lehmann
(19.11.17) So ein bisschen konnte man die lange Zeit enttäuschende Saison des VfL Wolbeck auch an der Personalie Daniel Seidel ausmachen. Die einstige Oberliga-Tormaschine hatte im ersten Saisondrittel auch aufgrund von Verletzungsproblemen Probleme, die Abstimmung mit seinen neuen Mitspielern zu finden. Spätestens seit dem 5:2 (2:0)-Auswärtssieg bei Amisia Rheine ist Seidels Knoten geplatzt. Nein, explodiert.
Vier Treffer und ein Assist standen nach einem überragenden Spiel Seidels im Arbeitszeugnis des Stürmers. "Wir müssen ihn halt nur in Szene setzen", erklärte VfL-Coach Alois Fetsch, der mehrere Gründe für den "völlig verdienten Sieg", den zweiten der Saison, den zweiten in Serie, anführte. Da wäre zum einen eine sehr gute Trainingswoche mit sehr vielen Einzelgesprächen. Zudem lichtet sich das Lazarett der Männer vom Brandhoveweg langsam, aber sicher. Und: "Wir haben Amisias starke Flügelspieler nicht ins Spiel kommen lassen", sagte Fetsch und lobte damit Nico Rehberg, der Niko Winter seiner spielerischen Klasse beraubt, sowie Fabian Stelzig, der Elidon Bilali in Schach gehalten hatte.
Den Löwenanteil am Dreier verbuchte diesmal jedoch Seidel für sich. Als der Stürmer nach sechs Minuten einen Kopfball in die Maschen gewuchtet und wenig später per Abstauber getroffen hatte (0:2/14.), war der Weg geebnet zu Wolbecks Auswärtssieg im Emslandstadion. Nachdem Seidel über links vorbereitet und Marvin Deckert zum 0:3 abgeschlossen hatte (49.), war die Partie entschieden. Nachdem Seidel per Direktabnahme auf 0:4 gestellt hatte (52.), machte auf der Gegenseite der Toptorjäger der Liga seine Bude. Fabio da Costa Pereira traf aus der Drehung (1:4/53.). "Das ärgert uns heute nicht", meinte Fetsch. Deckert hätte nach Seidel-Zuspiel schon auf 5:1 für die Gäste stellen können (73.), ehe Seidel das Versäumte nachholte (1:5/75.). Winter war wenigstens noch etwas Ergebniskosmetik vergönnt (2:5/81.).
Amisia Rheine - VfL Wolbeck 2:5 (0:2)
0:1 Seidel 6.), 0:2 Seidel (14.),
0:3 Deckert (49.), 0:4 Seidel (52.),
1:4 da Costa Pereira (53.), 1:5 Seidel (75.),
2:5 Winter (81.)
