Wolbeck ärgert den Tabellenführer lange
Von Christian Lehmann
(02.12.17) Auch wenn das nackte Ergebnis ähnlich deutlich anmutet wie im Hinspiel. Der VfL Wolbeck war bei der 2:5 (2:2)-Auswärtspleite bei Ligaprimus Westfalia Kinderhaus lange ein extrem unangenehmer Gegner. erst in den letzten zehn Minuten sicherten die Gastgeber den Sieg. Zuvor hatten sie die Schlüsselszene der Partie etwas glücklich überstanden.
Nach 75 Minuten spielte Daniel Seidel einen scheinbar perfekt getimten Pass auf Luca Rehberg. Dieser traf zum 3:2 für die bis dato bockstarken Gäste. Doch der Jubel verhallte schnell, denn der Unparteiische hatte eine Abseitsstellung gesehen. "Wir waren alle fassungslos. So ungerecht kann Fußball sein", meinte VfL-Trainer Alois Fetsch, ohne einen expliziten Vorwurf an den Mann in Schwarz zu formulieren. "Er hat halt keinen Video-Assistenten." Den Ärger des Kollegen konnte Westfalias Co-Trainer Gerrit Göcking nachvollziehen. "Ein paar Zuschauer, auch von uns, standen auf der Höhe und meinten auch, es war kein Abseits. Wolbeck war heute ein sehr guter Gegner, aber auch wir haben ein gutes Spiel gemacht und sehr geduldig gespielt."
Neufelds Traumtor
Ein Sahnetor des erstmals als Sechser aufgebotenen und überragend aufspielenden Erick Neufeld brach den Gästen letztlich das Genick. Aus 25 Metern nagelte er das Spielgerät eiskalt in den Knick. Vor dem 3:2 (80.) hatte Fetsch jedoch Foulspiele an Daniel Bothen und Niklas Thewes gesehen - Göcking nicht. Marco Lolaj (83.) und Jonas Kreutzer (88.) stellten letztlich den gleichen Abstand her wie im Hinspiel. "Sicherlich ein, zwei Tore zu hoch", gestand Göcking.
Kreutzer war auch in Durchgang eins Westfalias Haupt-Protagonist. Zweimal half er dabei, eine Wolbecker Führung zu pulverisieren. Nachdem Jonas Bodin, Wolbecks Blitz-Neuzugang vom SC Münster 08, per Kopf zur frühen Gästeführung getroffen hatte (0:1/6.), erzielte er das 1:1 (25.). Kurz vor der Pause und nach Marvin Deckerts Treffer zum 1:2 - Seidel und Luca Rehberg hatten klasse initiiert (42.) - holte er dann einen berechtigten Foulelfmeter gegen Marco Bensmann raus, den Kevin Schöneberg zum 2:2-Ausgleich nutzte (45.).
Trotz der Niederlage seiner Truppe dachte Fetsch gar nicht daran, Trübsal zu blasen. "Das war heute überhaupt kein Vergleich zum Hinspiel, ein hochklassiges Bezirksliga-Spiel auf Augenhöhe. Die Jungs haben fast alles richtig gemacht. Eine Top-Leistung! Der Knackpunkt war die Abseits-Situation..."
Westfalia Kinderhaus - VfL Wolbeck 5:2 (2:2)
0:1 Bodin (6.), 1:1 Kreutzer (25.),
1:2 Deckert (42.), 2:2 Schöneberg (45./FE),
3:2 Neufeld (80.), 4:2 Lolaj (83.),
5:2 Kreutzer (88.)