Bezirksliga 12
Nullneun scheinbar mühelos zum 4:0
von Luca Pals
(04.03.18) Große Bäume musste der SC Greven 09 im Heimspiel gegen Amisia Rheine nicht ausreißen. Nach 90 Minuten stand ein vorzeigbarer 4:0 (2:0)-Erfolg auf eigenem Kunstrasen. Lange Bälle aus dem Halbfeld in die Spitze brachten die Amisia immer wieder in Bedrängnis, eine Zauberformel brauchten die Gastgeber an diesem Nachmittag nicht.
"Wir hatten keinen Zugriff die Grevener Spieler. Wir sind einfach nicht in die Zweikämpfe gekommen, waren immer mindestens einen Schritt zu spät", monierte Amisia-Coach Jochen Jahnke nach der Niederlage. Weiter:"Es scheint derzeit ein mentales Problem bei uns zu sein." Ein wichtiger Punkt dabei sei der Team-Gedanke in der Mannschaft: "Wir haben viele einzelne sehr gute Spieler, aber seit einigen Spielen schleicht sich bei uns der Egoismus ein. Wir müssen mehr miteinander spielen." In den nächsten Wochen wird das Training wichtig werden: Team-Geist und Zweikampf-Verhalten stehen auf dem Plan.
Hertings erste Duftmarke
Schon in den ersten Minuten machten die Grevener deutlich, wer Herr im eigenen Haus ist. Nach anfänglich vielen Ballverlusten auf beiden Seiten und wenig Spielfluss im Match kam Steffen Herting nach zehn Minuten erstmals an den Ball. Sein Schuss landete in den Armen von Amisia-Keeper Hannes Schäperklaus. Eine erste Annäherung. Einen weiteren Warnschuss gab Greven noch ab, Julian Loose schoss aber links am Kasten vorbei (17.). Nach 35 Minuten schlugen die Gastgeber dann aber eiskalt zu: Nach einer Hereingabe von der rechten Seite und vom Schuh Simon Herkts köpfte Herting das Leder ins kurze Eck zum 1:0 ein. Kurz vor dem Pausentee legten die Gastgeber nach: Johannes Mennemeyer erzielte im Nachschuss nach Glanz-Parade des Rheiner Keepers das 2:0 (45.). Viel mehr passierte im ersten Durchgang nicht, abseits des Spieles wurden die Zuschauer auf das WDR-Kamerateam aufmerksam. Dieses filmte für einen Bericht über den Rheinenser Fußballspieler Elidon Bilali. Im Spiel am Wochenende kam er zwar nicht zur Geltung, sein fußballerisches Talent hatte er aber bereits in der alten Heimat gezeigt, eh er 2015 nach Deutschland floh.
Zurück auf den grünen Rasen: Dort veränderte sich auch in den zweiten 45 Minuten nicht viel. Greven operierte oft mit langen Bällen, einige von ihnen kamen an, in vielen anderen Situationen kam der Abseitspfiff des Schiedsrichters den Grevenern aber zuvor. Zweimal war dies auch in Hälfte zwei aber nicht der Fall: Nach 48 Minuten traf Nasimon Fousseni zum 3:0. Nach einem langen Pass setzte er sich auf der rechten Seite gegen seien Gegenspieler durch und drückte den Ball aus spitzen Winkel an Schäperklaus vorbei. Kurz vor Schluss traf dann noch Philipp Kraus nach Pass von Emre Kücükosman zum 4:0-Endstand (82.). Auch hier auffällig: Der vorletzte Pass war ein langer Ball aus dem Halbfeld. Am Ende des Tages hat aber dieses meist doch so einfach erscheinende Element den Unterschied gemacht: Die Amisen können sich nicht über die Niederlage beschweren, ihr Coach Jahnke war nach Abpfiff aber mindestens bedient: "Der Auftritt war keines Bezirksligisten würdig." Die Mannschaft wird er in der kommenden Woche wieder aufbauen müssen, schon nächste Woche wartet Ibbenbüren. Dann aber ohne den Kapitän. Thomas Bertels flog nach Meckerns in Minute 81 vom Platz.
SC Greven 09 – Amisia Rheine 4:0 (2:0)
1:0 Herting (35.), 2:0 Mennemeyer (45.),
3:0 Fousseni (48.), 4:0 Kraus (82.)
Gelb-Rote Karte: Amisias Thomas Bertels (81./Meckern)