Bezirksliga 12
Germania und Wolbeck verlieren 1:1
Von Christian Lehmann
(20.08.17) Der vorherrschende Gesichtsausdruck auf dem Rasen im Waldpark nach dem Abpfiff von Referee Andreas Bomers ähnelte dem eines Kindes, dem jemand gerade seinen Lutscher weg genommen hatte. Nein, sowohl aufseiten von Gastgeber Germania Hauenhorst als auch beim VfL Wolbeck war niemand so richtig mit dem 1:1 (0:1)-Remis zufrieden.
"Wenn du in der 80. den Ausgleich machst, musst du eigentlich glücklich sein, aber das bin ich heute nicht", betonte Germanias Trainer Markus Heckmann. "Das sind heute definitiv zwei verschenkte Punkte. Eine absolute Enttäuschung." Auch sein Gegenüber, VfL-Coach Lois Fetsch, wollte sich mit dem einen Punkt nicht so recht anfreunden. "Wir waren in der ersten Halbzeit klar besser und gehen verdient in Führung. Wir waren aber nicht entschlossen genug. Mit der zweiten Halbzeit bin ich nicht zufrieden. Da wollten wir eigentlich offensiver agieren. Man merkt, dass der eine oder andere nicht bei 100 Prozent ist."
Seidel rackert vergeblich
Überschaubar war das, was die Germania im ersten Spielabschnitt mit dem Ball anstellte. "Wir hatten zu wenig Mut, wollten die Bälle gar nicht richtig haben. Das war richtig sch...", schimpfte Heckmann. Trotzdem hatte Neuzugang Yannick Willers in der Anfangsphase die Führung auf dem Fuß. Seinen Schuss fischte Bernd Lütke-Wiesmann, den die Wolbecker in dieser Woche aus dem Fußball-Ruhestand zurück in den Amateurfußballzirkus geholt hatten, grandios aus dem Winkel (6.). Auf der Gegenseite traf dann Yannick Gieseler - eigentlich Fetschs Co-Trainer, der jedoch wegen anhaltender Personalnot beim VfL in der Innenverteidigung aushilft - zur verdienten Führung (0:1/13.). Wenig später musste Kapitän Daniel Bothen verletzt raus - für ihn kam Fabian Stelzig. Kurz vor der Pause wurde Marvin Deckert vom Unparteiischen aufgrund einer vermeintlichen Abseitsentscheidung zurück gepfiffen - knifflig (40.). "Da hätten wir das 2:0 nachlegen können", meinte Fetsch.
So aber bauten die Gäste nach Wiederbeginn merklich ab und ließen die Germania immer besser ins Spiel kommen. Daniel Seidel, der nach seinem Urlaub noch nicht bei 100 Prozent ist, ackerte in der Spitze viel, wurde aber von Martin und Jürgen Heckmann immer wieder bearbeitet und war am Ende stehend k.o. Obwohl ein Hauenhorster Treffer schon viel früher hätte fallen können, dauerte es bis zur 80. Minute, ehe Ole Liemann wenigstens den verdienten Ausgleich besorgte. Zu mehr langte es aber nicht mehr.
Germania Hauenhorst - VfL Wolbeck 1:1 (0:1)
0:1 Gieseler (13.), 1:1 Liemann (80.)