Bothens "Tor des Jahrhunderts"
Von Christian Lehmann
(17.09.17) Dass Daniel Bothen ein außergewöhnlich guter Freistoßschütze ist, hatte sich auch vor dem Spiel des VfL Wolbeck gegen den SV Wilmsberg (2:2) rumgesprochen. Dass das Schlitzohr aber auch aus 60 Metern draufhält, konnte Piggen-Schnapper Lukas Schröder nun wirklich nicht wissen.
In der 7. Minute sah der Mittelfeld-Routinier nach einem Foul in der eigenen Hälfte, dass Wilmsbergs Schlussmann etwas zu weit vor seinem Tor stand. Lief an. Und knallte das Ding maßgenau unter die Latte. "Das habe ich auch noch nicht gesehen", staunte SVW-Trainer Christof Brüggemann. "Der war schon brutal gut geschossen." Auch VfL-Coach Lois Fetsch war begeistert. "Wahnsinn! Als der Ball in der Luft war, sah man schon, dass der genau passt."
Flottes Spiel, heiße Anfangsphase
Das "Tor des Jahrhunderts", von dem Brüggemann später sprach, war nicht der einzige Aufreger einer richtig unterhaltsamen Anfangsphase. Daniel Groll (3.) und Cedric Eisfeldt (6.) hatten bereits früh das Aluminium zum Klingen gebracht. Der Wolbecker Führungstreffer habe sich deshalb auch nicht wirklich angekündigt, so Brüggemann. Er war allerdings auch schnell wieder Makulatur, nachdem Marius Wies mit einem Distanzschuss aus gut 20 Metern getroffen hatte (1:1/13.). Der VfL hatte aber immer noch die Bothen-Standards: Marco Bensmann traf nach einem solchen per Kopf (2:1/22.). "Die haben wir heute unfassbar schlecht verteidigt", monierte Brüggemann.
Noch vor der Pause hätte Wolbeck die Führung ausbauen müssen. Marvin Deckert bekam den Ball am zweiten Pfosten nicht aufs Tor (29.), Daniel Seidel schoss Schröder aus kurzer Distanz an (38.). Auch nach Wiederbeginn war der Aufsteiger am Drücker. Seidel, Sven Möllmann, Bensmann - daneben, Latte, Pfosten. Der Ball wollte nicht rein.
Ochse sieht Gelb-Rot
Sie ahnen, was kommt: Nach einem Zuspiel von Wies ließ Niclas Ochse den Ball geschickt durch, Eisfeldt war völlig frei - 2:2 (84.)! "Das war schon sehr glücklich", wusste Brüggemann. Noch glücklicher wäre gewesen, hätte der starke Wies den Ball nach einem Freistoß aus kurzer Distanz nicht Zentimeter über, sondern in den Kasten befördert (90.+2). "Das wäre nullkommanull verdient gewesen."
Die Gelb-Rote Karte gegen Niclas Ochse indes war gerechtfertigt. Wilmsbergs Sechser war in der Schlussphase platt, verlor den Ball gegen Miles Geske und brachte diesen zu Fall, um den Konter zu verhindern (90.+2).
VfL Wolbeck - SV Wilmsberg 2:2 (2:1)
1:0 Bothen (7.), 1:1 Wies (13.),
2:1 Bensmann (20.), 2:2 Eisfeldt (84.)
Gelb-Rote Karte: Wilmsbergs Niclas Ochse (90.+2/wiederh. Foulspiel)