Bezirksliga 12
Die halbe Liga zittert
Von Christian Lehmann
(30.01.19) Nicht nur ganz oben wird es in der Rückrunde ein Hauen und Stechen geben. Hinter den besten Sechs der Liga ist so ziemlich alles möglich. Selbst Arminia Ibbenbüren, die ISV und Emsdetten 05 könnten noch ganz unten reinrutschen. Richtig eng wird es aber ab Platz 10, den derzeit Germania Horstmar belegt. Der TuS liegt mit 20 Punkten nur derer fünf vor Teuto Riesenbeck. Wir haben uns die Kellerkinder vor dem Start vorgeknöpft - heute diejenigen, die unter dem Strich stehen.
Statistik: Offensiv haben alle acht Teams, für die es eng werden könnte, keine Bäume ausgerissen. Die meisten Tore haben Cheruskia Laggenbeck und die SG Telgte erzielt (30), wobei Telgte mit 43 Gegentreffern auch die Schießbude der Liga ist. BW Aasee, Teuto (je 42) und Preußen Lengerich (41) stehen dem jedoch in nichts nach. Das beste Heimteam stellt Cheruskia Laggenbeck (16 Punkte) vor Germania Horstmar (13). Am seltensten, nämlich nur viermal, punktete Riesenbeck vor eigenem Publikum. Dafür überzeugte Teuto auswärts, mit elf Punkten ist Sebastian Möllers' Team in der Fremde das beste aller Abstiegskandidaten. Lengerich und BWA holten je nur drei Punkte, wobei die Preußen nicht einmal einen Sieg feierten. Die meisten Punkte sammelte der VfL Wolbeck in den direkten Kellerduellen (14), es folgen Riesenbeck und Telgte (je 11) sowie BW Aasee (10), Horstmar und Laggenbeck (je 9). Die wenigsten Punkte gegen direkte Konkurrenten sammelten Preußen Lengerich (8) und Gievenbecks U23 (5).
Teuto Riesenbeck (14. Platz, 15 Punkte, 24:42 Tore)
Sebastian Möllers geht in sein letztes halbes Jahr als Teuto-Trainer. Die Aufgabe, die vor ihm liegt, ist nicht leicht, denn die Riesenbecker werden im Kampf um den Klassenerhalt an ihre Grenzen gehen müssen. Schon in der Hinserie spielte der schmale Kader am Limit, laut Möllers wäre es schon ein Erfolg, wenn sein Team bis zum letzten Spieltag für den Klassenerhalt in Frage käme.
Das Ergebnis des bisher einzigen Testspiels in der Vorbereitung gegen Brukteria Dreierwalde (2:4) liefert wenig Anlass zu großer Euphorie. Auch die Tatsache, dass Unterschiedspieler Christian Biermann und andere Leistungsträger der Hinserie lange ausfallen oder gar nicht mehr zurückkommen werden, bereitet dem Trainer Sorgen. Zwei Tests gegen den SC Hörstel und beim ASC Schöppingen bleiben dem Team noch, um sich auf den Kracherstart gegen Mitkonkurrent Telgte vorzubereiten.
Rückrundenstart: 10. Februar gegen die SG Telgte
SG Telgte (15. Platz, 13 Punkte, 30:43 Tore)
Mit einem breiteren Kader geht Mario Zohlens Team in die Rückserie. "In der Hinrunde hat sich gezeigt, dass das nötig ist", sagt der Trainer. Jannik Witte, zuletzt bei Union Wessum aktiv, bestritt beim Test gegen den SC Nienberge (2:1) die erste Partie für seinen neuen Klub. Witte wurde in der Jugend der SpVgg Vreden ausgebildet und trainierte bereits im Sommer im Takko-Stadion mit, verzichtete aber aufgrund eines Auslandsaufenthaltes in Schweden auf einen Wechsel. Zohlen freut sich, dass es nun geklappt hat: "Er ist ein bulliger Stürmer, der viel mit dem Körper arbeitet." Schon ein bisschen länger dabei ist Innenverteidiger Felix Gronover, der im November sein Debüt gab.
Getestet wurde zweimal gegen Kreisligisten, und das erfolgreich. Nach dem Sieg gegen Nienberge gewann die Sportgemeinschaft auch bei der Reserve des SC Münster 08. Dass es in Riesenbeck gleich in die Vollen geht, ist Zohlen relativ gleich: "Wir müssen punkten, punkten, punkten. Da ist der Gegner wirklich egal."
Rückrundenstart: 10. Februar bei Teuto Riesenbeck
Blau-Weiß Aasee (16. Platz, 13 Punkte, 21:42 Tore)
Beherzt nachgelegt haben sie an der Bonhoefferstraße. Trainer Matthias Gerigk traute bei den erfolgreichen Tests bei Adler Buldern (2:1) und dem TuS Saxonia Münster (7:1) seinen Augen kaum, als er die voll besetzte Auswechselbank sah. Siebter und letzter Neuzugang ist Mittelfeldspieler Alan Ates (26/zuletzt beim 1. FC Gievenbeck). "Die Jungs fallen bisher alle positiv auf und heizen den Konkurrenzkampf an", frohlockt der Trainer. Dass beim Westfalenligisten TuS Hiltrup (0:3) nicht viel zu holen war, hatte man erwartet.
Gerigk brennt schon jetzt auf den Start, auch wenn es die ersten Gegner (Emsdetten 05, TuS Recke) in sich haben. "Wir sind ziemlich gut drauf. Ich finde es super, wenn's direkt knallt..."
Rückrundenstart: 3. Februar gegen Emsdetten 05
Preußen Lengerich (17. Platz, 9 Punkte, 21:41 Tore)
Die schlechteste Ausgangsposition hat das Tabellen-Schlusslicht. Von Resignation ist beim Team von Trainer Pascal Heemann allerdings keine Spur. Grund zum Optimismus liefern die bisherigen Testspiele - und das, obwohl beide mit 1:2 verloren wurden. Allerdings boten die Preußen sowohl Oberliga-Schlusslicht Westfalia Herne (Heemann: "Für einen Bezirksligisten ist das schon ein Erlebnis, in diesem Stadion zu spielen") als auch dem Landesligisten SC Melle (mit den Ex-Preußen Dennis Greiff und Malte Moß) Paroli. "Die waren schon sehr verwundert, dass wir so einen guten Fußball gespielt haben", so Heemann, dessen Neuzugänge Hendrik Schroth und Fouad Rachih sich gut eingelebt haben.
Weil aus den geplanten Tests gegen den SC Hörstel und den VfL Ladbergen nichts wird, wurde für kommenden Donnerstag kurzfristig noch eine Partie gegen den BSV Brochterbeck angesetzt, ehe es am Sonntag bei Vorwärts Wettringen erstmals wieder um Punkte geht - die Teams haben das Heimrecht getauscht. "Wettringen hat eine bärenstarke Offensive, aber sie sind hinten auch anfällig", meint Heemann. Solange eine rechnerische Möglichkeit besteht, werde das Team versuchen, die Klasse zu halten. Als positives Zeichen wertet Heemann auch, dass sein kompletter Kader angekündigt hat, auch in der nächsten Saison in Lengerich spielen zu wollen.
Rückrundenstart: 3. Februar bei Vorwärts Wettringen
Wie sich Germania Horstmar, Cheruskia Laggenbeck, der VfL Wolbeck und die U23 des 1. FC Gievenbeck auf die Restserie vorbereiten, lest ihr im ersten Teil unserer Mini-Serie zum Bezirksliga-Abstiegskampf.
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