Bezirksliga 12
Horstmar fehlt der Schlag in die Prärie
von Christian Lehmann
(14.10.18) Wie sich die Szenarien gleichen beim TuS Germania Horstmar. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison wusste Trainer André Rodine nach dem 2:2 (1:0)-Remis beim FC Vorwärts Wettringen nicht, ob er sich über den Punktgewinn freuen sollte. Tendenziell eher nicht, denn die Gäste hätten zur Pause deutlich höher führen und das Kindchen nach dem späten Treffer zum 1:2 über die Zeit schaukeln müssen.
"Die Jungs sind geknickt. Sie müssen sich einfach belohnen, weil sie ein unfassbar intensiven Fußball spielen. Wenn Du aber nach 86 Minuten in Führung gehst, dann musst Du die Bälle auch einfach mal in die Prärie schlagen. So ist es bitter", meinte Rodine nach 90 einmal mehr dramatischen Bezirksliga-Minuten.
Vorwärts verunsichert
Seine Jungs hatten zu Beginn der Partie die Verunsicherung der seit über drei Wochen torlosen Hausherren perfekt ausgenutzt und nach einem Pass von Steffen Exner durch Kevin Behn die hochverdiente Führung erzielt (0:1/27.). Vorwärts-Verteidiger Alex Schmees verlor dabei das entscheidende Kopfballduell, Schnapper Tom Knöpper zögerte beim Rauslaufen. Hätten Tim Hellenkamp (5.) und Exner (12.) ihre Abschlüsse nicht zu zentral angesetzt oder Kevin Behn seinen Lupfer aus knapp 30 Metern im Tor untergebracht (25.), hätte das Ergebnis mehr zum Spiel gepasst.
"Die erste Halbzeit von uns war katastrophal. Das grenzte schon fast an Arbeitsverweigerung. Wir können uns bei Horstmar bedanken, dass sie uns am Leben gehalten haben", motzte Patrick Wensing. Seit zwei Wochen hatte er versucht, seinen Jungs einzutrichtern, dass gegen Horstmar Mentalität gefragt sei. "Das ist offenbar bei einigen nicht angekommen", so Wettringens Coach.
Kappelhoff-Rickert gleicht aus
Immerhin steigerten sich die Hausherren nach der Pause: Florian Kappelhoff-Rickert spielte einen Doppelpass mit Gerold Laschke und glich nach toller Körpertäuschung zum 1:1 aus (62.). Wenig später hätte Lyon Meyerin bei seinem Startelf-Comeback treffen können, doch er versuchte den Ball am Fünfer-Eck querzulegen, statt selbst abzuschließen (69.). Anschließend ärgerten sich die Gastgeber, dass ihnen nach Zuspiel von Julian Krause eine Riesenmöglichkeit durch Kappelhoff-Rickert aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung verwehrt wurde (80.). "Das ist bei den gegenläufigen Bewegungen für den Schiedsrichter sicherlich schwer zu sehen, aber Florian stand sicher nicht im Abseits", so Wensing.
Und so war Behns zweiter Treffer, Horstmars Angreifer hatte den Ball nach einem Einwurf aus halbrechter Position flach ins lange Eck gejagt (1:2/86.), der vermeintliche Knockout für die Wettringer. Doch weit gefehlt. Joker Lukas Göers nahm den Ball nach Flanke von Benedikt Brünen und Ablage Nils Bussmanns mit vollem Risiko und wurde mit dem Ausgleich belohnt (2:2/87.). In der Nachspielzeit hatte er dann eine weitere Großchance, TuS-Schnapper Timo Lindstrot war eigentlich schon geschlagen. Hier wäre vielleicht der überlegtere Abschluss die bessere Wahl gewesen (90.+2).
Vorwärts Wettringen - TuS Germania Horstmar 2:2 (0:1)
0:1 K. Behn (27.), 1:1 Kappelhoff-Rickert (62.),
1:2 K. Behn (86.), 2:2 Göers (87.)