Kolobaric: "Drei Schritte zurück!"

Von Christian Lehmann

(03.01.18) Nach den jüngsten Positiv-Ergebnissen hätte man meinen können, Emsdetten 05 sei über den Berg. Bei der 2:3 (1:2)-Auswärtspleite in Horstmar ließ die Elf von Trainer Ivo Kolobaric durchblicken, dass dem wohl noch nicht so ist. "Das waren drei Schritte zurück!", haderte der Übungsleiter.

Kolobaric hatte seine Truppe die ganze Woche über vor der Umschaltstärke der Germania gewarnt. Seine Jungs hatten jedoch offenbar nicht richtig zugehört. "Wir waren überhaupt nicht konzentriert und hatten auch keinen Punkt verdient. Wir können in dieser Liga niemanden mit nur 80 Prozent schlagen."

Hundertprozentig zufrieden war hingegen André Rodine, Trainer der Hausherren. Er wusste allerdings auch, dass das Spiel nach Emsdettens starker Anfangsphase einen anderen Verlauf hätte nehmen können. "Das Tempo, das sie in den ersten Minuten an den Tag gelegt haben, war extrem hoch", so Rodine. Es klingelte allerdings "nur" einmal im Horstmarer Kasten, nachdem sich Jan Walbaum über links durchgesetzt und Fabio da Costa Pereira bedient hatte (0:1/6.). "Bis zum 1:1 müssen wir schon mit 3:0 oder 4:0 führen", klagte Kolobaric.

Bruch im Spiel nach Ausgleichstor

Einen Bruch im Emsdettener Spiel markierte dann wie so häufig das Gegentor zum 1:1 (13.). Dennis Behn hatte von der Mittellinie Tobi Buck auf die Reise geschickt, dessen Flanke nahm Kevin Behn in der Mitte aus dem Nullfünfer Innenverteidiger-Sandwich ab. Toll gemacht! Später sprang Dennis Behn dann seinem Bruder Kevin zur Seite, als dieser einen Elfmeter verschossen hatte. Im Nachsetzen drückte er die Kugel zum 2:1 über die Linie (35.). Kurz vor der Pause hätte Kevin Behn den Sack bereits zu machen können, doch er scheiterte frei vor Robert Mikulic (43.). "Wir sind nach und nach besser ins Spiel gekommen", wusste Rodine.

Im zweiten Durchgang hatten die Dettener so immer noch die Möglichkeit, dieses Spiel zu drehen. Doch nachdem da Costa Pereira zum 2:2 ausgeglichen hatte (77.), scheiterte Jan Walbaum per Kopf zwei Meter vor dem Horstmarer Kasten (86.). Fast im direkten Gegenzug setzte sich Dennis Behn gegen seinen Gegenspieler durch und jagte einen Flachschuss mithilfe des Innenpfostens zum viel bejubelten Siegtreffer in die Maschen (3:2/87.). Horstmar überstand auch die lange Nachspielzeit - und durfte sich über den fünften Dreier freuen.

20 Punkte - so viel Holz hatten den Horstmarern zu diesem Zeitpunkt der Saison wohl die wenigsten zugetraut. Rodine ist happy, weiß aber auch, dass die Situation gefährlich ist. "20 Punkte, bei vier Absteigern braucht man die zu diesem Zeitpunkt auch. Für uns als Aufsteiger ist das aber sicherlich nicht das Schlechteste."

TuS Germania Horstmar - Emsdetten 05     3:2 (2:1)
0:1 da Costa Pereira (6.), 1:1 K. Behn (13.),
2:1 D. Behn (35.), 2:2 da Costa Pereira (77.),
3:2 D. Behn (87.)