Bezirksliga 12
Wolbecks Befreiungsschlag
Von Christian Lehmann
(03.01.18) Schwächste Offensive der Liga, viel zu viele Unentschieden, Kader-Potenzial nicht ausgeschöpft - das Gerede der vergangenen Wochen hat die Jungs des VfL Wolbeck gehörig angespornt. Beim 5:1 (2:1)-Auswärtserfolg über die SG Telgte landete die Truppe von Trainer Alois Fetsch einen bemerkenswerten Befreiungsschlag. Allerdings hätte die Partie auch einen anderen Verlauf nehmen können.
"Das 3:1 war der Todesstoß", erklärte Telgtes Co-Trainer Christian Schmelter nach der Partie. Speziell im ersten Durchgang war sein Team jedoch mindestens auf Augenhöhe gewesen. Das sah auch Fetsch so: "Speziell Tristan Zellner hat ein richtig gutes Spiel gemacht", meinte Wolbecks Coach. Telgtes Coach Mario Zohlen hatten den Routinier aufseiten der Gastgeber in der Innenverteidigung aufgeboten, von wo aus er immer wieder gefährliche Angriffe initiierte.
Hohe Effektivität
Die Führung besorgte jedoch der Wolbecker Jan Schroer nach einer Flanke des jungen Julius Vielmeyer (0:1/16.). Mit einem herrlich getretenen Freistoß aus 25 Metern erhöhte Robin Westhues auf 2:0 für die Gäste (34.). Fetsch war fast schon überrascht: "Unsere Effektivität heute war sehr gut."
Doch Telgte steckte nicht auf. Jo Maffenbeier, dessen Seitfallzieher Damian Hallas im Wolbecker Tor zunächst bärenstark pariert hatte (37.), traf unter Mithilfe des VfL-Schnappers zum 1:2 (45.+1). Fetsch nahm seinen bis dato fehlerfreien Greifer in Schutz. "Auf dem Boden ist es halt schwierig für einen Torwart..."
Quabeck belohnt sich
Schwierig wurde es für die Hausherren, als Vielmeyer nach schöner Einzelaktion auf 3:1 für Wolbeck gestellt hatte (49.). Zwar hatten sie durch Maffenbeier, dessen Schussversucht Flo Quabeck im letzten Moment blockte, noch einen Hochkaräter (59.), doch in der Schlussphase ließen dann die Kräfte nach. Robin Westhues traf nach Foulspiel an Niklas Thewes vom Elfmeterpunkt (4:1/86.), ehe Quabeck seine überragende Leistung krönte und nach einem Standard per Kopf das 5:1 besorgte (90.) - er hatte Maffenbeier fast 90 Minuten lang erfolgreich an die Kette gelegt.
"Aufgrund der Tabellenkonstellation war das sehr wichtig", meinte Fetsch. "Das war gut fürs Selbstvertrauen. Ein Auswärtssieg fehlte uns noch." Schmelter sagte: "Wolbeck war heute einfach eiskalt. Das fühlt sich nicht wie ein 1:5 an. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft." Dass sein Team nicht zum ersten Mal in dieser Saison in der Schlussphase eingebrochen war, bereitet Schmelter Kopfzerbrechen. "Eigentlich hatten wir gedacht, wir wären inzwischen gefestigt..."
SG Telgte - VfL Wolbeck 1:5 (1:2)
0:1 Schroer (16.), 0:2 Westhues (34.),
1:2 Maffenbeier (45.+1), 1:3 Vielmeyer (49.),
1:4 Westhues (86./FE), 1:5 Quabeck (90.)