Angekommen!

Von Christian Lehmann

(14.02.19) Seit einem halben Jahr heißen die Gegner für Lennart Theismann nicht mehr SG Elte, Hauenhorst II oder Wettringen III, sondern SV Burgsteinfurt, Greven 09 oder Emsdetten 05. Den Sprung von der Kreisliga B in die Bezirksliga hat der Neuzugang des SC Altenrheine erstaunlich schnell und gut hinbekommen. Daniel Apke hält große Stücke auf seinen pfeilschnellen Linksaußen - und schwärmt von dessen Tempo und koordinativen Fähigkeiten. Der so Gelobte bleibt dennoch bescheiden und spuckt vor dem ersten Ligaspiel des Jahres bei Emsdetten 05 keine großen Töne.

"Die Entscheidung, nach Altenrheine zu wechseln, bereue ich nicht", sagt Theismann, der nach vielen Jahren seinen Heimatverein Sportfreunde Gellendorf im Sommer mit einem mulmigen Gefühl verließ. Er kam in eine Truppe, die nach dem Knockout im Endspiel der Landesliga-Relegation gegen die Hammer SpVgg II erstmal mit der Trauma-Verarbeitung beschäftigt war. Für Theismann auch ein Grund dafür, dass die Truppe derzeit "nur" auf Platz sechs liegt und vor allem in den direkten Duellen mit den Spitzenteams einige Punkte liegen ließ. Mit seiner persönlichen Bilanz ist der Offensivmann voll zufrieden: In allen 16 Spielen stand er auf dem Platz, dabei erzielte er fünf Tore. "In meiner ersten Senioren-Saison in Gellendorf habe ich auch nur sechs Tore erzielt. Für die erste Hinserie in der Bezirksliga ist das doch ganz in Ordnung", findet er. 

Die Vorbereitung der Kanalkicker war laut Theismann "stressig, aber abwechslungsreich". Zwischen Kraftraum, Kunstrasen und Soccerhalle standen Spiele gegen den Skiclub Rheine (5:1), den VfL Weiße Elf Nordhorn (6:4) und den TuS Altenberge (2:2) an. Der SCA ist bereit, und Theismann schließt selbst den großen Wurf nicht kategorisch aus, auch wenn er wie sein Trainer Daniel Apke betont, dass es ganz schwer wird, die starke Konkurrenz vorne noch abzufangen. "Von der Punktzahl her sind wir nicht so weit entfernt von der Spitze. Es ist noch alles drin."

Preußen Lengerich - BW Aasee (Sonntag, 15 Uhr)
Während Blau-Weiß am vergangenen Wochenende nach dem überraschenden Sieg gegen den TuS Recke kräftig Hoffnung im Abstiegskampf schöpfte, ist das Unternehmen Aufholjagd der Preußen jäh ins Stocken geraten. Nach einem lange ordentlichen Spiel in Wettringen kassierte Pascal Heemanns Team einen Dämpfer und verpasste am vergangenen Sonntag ohne eigenes Zutun die Möglichkeit, diesen vergessen zu machen. Die Partie im Schierloh bei Arminia Ibbenbüren konnte nicht ausgetragen werden. Das Schlusslicht braucht im Abstiegsduell einen Sieg, um das rettende Ufer auch nach dem 20. Spieltag noch sehen zu können. Die Konkurrenz ist schon auf sechs bzw. sieben Punkte enteilt.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Theismann: Aasee hat Recke geschlagen, die sind gut drauf. 1:3.

SV Burgsteinfurt - Arminia Ibbenbüren (Sonntag, 15 Uhr)
Das Hinspiel Ende August war ein echter Leckerschmecker. Neun Tore und einen Platzverweis sahen die Zuschauer an der Gravenhorster Straße, in Unterzahl tütete der SVB einen 5:4-Auswärtssieg ein. Etwas weniger Dramatik wäre Burgsteinfurts Trainer Christoph Klein-Reesink beim Wiedersehen mit Trainerkollege Hubi Ahmann recht. Vielleicht ist es ja von Vorteil für die Stemmerter, dass der Gegner nicht so viel von Mauern hält. Wer da kommt, ist "Reese" eh egal: "Jedes Spiel in der Rückrunde wird schwer."
Heimspiel-Tipp: 2:1
Theismann: 2:0

Ibbenbürener SpVgg - Germania Horstmar (Sonntag, 15 Uhr)
Beide Truppen starteten mit Pleiten gegen Topteams ins neue Liga-Spieljahr. Während die ISV jedoch in der Schlussphase in Wettringen einbrach, agierte Horstmar gegen den SV Burgsteinfurt stets defensiv stabil - dies allerdings auf Kosten fehlender Offensiv-Durchschlagskraft. In der Hinserie gelang den Horstmarern ein deutlicher 3:0-Sieg, dennoch mahnt Trainer André Rodine vor dem Gegner. "Ich halte sehr viel von dieser Mannschaft. Die Truppe ist jung, sehr schnell und spielt guten Ballbesitzfußball. Wir werden da viel abrufen müssen."
Heimspiel-Tipp: 1:1
Theismann: 2:2

VfL Wolbeck - Vorwärts Wettringen (Sonntag, 15 Uhr)
Nach dem geglückten Start gegen Laggenbeck hat der VfL Wolbeck seine zum Ende der Hinrunde begonnene Serie auf nun drei Siege in Folge ausgebaut. Diese aufrecht zu erhalten, wird für Alois Fetschs Team aber ein Brett. Vorwärts ist bockstark aus den Startblöcken gekommen und macht nach vier Erfolgen in Serie Hatz auf Tabellenführer SV Wilmsberg und Verfolger SV Burgsteinfurt. Der letzte Wolbecker Pflichtspielsieg gegen Vorwärts datiert vom 8. November 2009. Unter Trainer Thomas Fuchtmann gewann der VfL seinerzeit mit 3:2. Schon damals in der Wettringer Startelf: Tom Knöpper, Eugen Wiens, Gerold Laschke, Alex Witthake, Florian Röwert und Hendrik Artmann. Außer Daniel Bothen, der sich inzwischen zurückgezogen hat, findet man hier niemanden aus dem Wolbecker Aufgebot dieser Saison.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Theismann: 1:4

SV Wilmsberg - Cheruskia Laggenbeck (Sonntag, 15 Uhr)
Allen Verletzungssorgen zum Trotz haben die Piggen beim Topspiel in Greven einen perfekten Start hingelegt und den Angriff des Rivalen SV Burgsteinfurt auf die Tabellenspitze abgewehrt. Daheim ist Christof Brüggemanns Team zwar noch ungeschlagen, allerdings hat der SVW im Waldstadion allerdings auch schon fünfmal remis gespielt. Angst und Schrecken verbreiten Nico Fehlhauers Cherusker jedoch in der Fremde nicht, in neun Partien feierte die Truppe lediglich einen Sieg. Überdies muss der Aufsteiger auf den rotgesperrten Nico Stehr verzichten.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Theismann: 3:0

SG Telgte - SC Greven 09 (Sonntag, 15 Uhr)
Nach dem nervenaufreibenden Kellerduell in Riesenbeck brauchte Telgtes Trainer Mario Zohlen erstmal einen Moment, erschöpft stützte er die Hände auf den Knien ab und prustete durch. Dieser Abstiegskampf schafft den Übungsleiter, der schon aus seiner Zeit bei Wacker Mecklenbeck weiß, wie hart das sein kann. Der 3:1-Arbeitssieg in der Oase-Arena verschafft Telgte allerdings ein wenig Luft, die das Team in der aktuellen Situation gut gebrauchen kann. Die Nullneuner, die auswärts bisher nur ein Spiel verloren haben, gehen mit einer absolut weißen Weste in das Duell im Takko-Stadion. Alle fünf Spiele der jüngeren Historie gegen Telgte gestalteten die Schöneflieth-Kicker siegreich.
Heimspiel-Tipp: 2:4
Theismann: 0:2

Emsdetten 05 - SC Altenrheine (Sonntag, 15 Uhr)
In unmittelbarer Tabellen-Nachbarschaft befinden sich beide Teams vor dem Duell am Wasserturm. Der Siebte Nullfünf könnte mit einem Sieg punktemäßig mit dem Sechsten SCA gleichziehen. Im Hinspiel war jede Menge Zunder drin, beim 3:1-Sieg der Kanalkicker sah Emsdettens Abwehrchef Ladislav Velican in der Schlussphase die Rote Karte. Lennart Theismann trifft am Sonntag seinen ehemaligen Trainer Bodo Gadomski wieder, unter dem er in der Saison 2016/17 erstmals Senioren-Luft schnupperte. Inzwischen ist Gadomski Sportlicher Leiter bei Emsdetten 05. "Das Hinspiel war eines unserer besseren Spiele", erinnert sich der 21-Jährige. 
Heimspiel-Tipp: 1:2
Theismann: Da kann ich ja schlecht gegen uns tippen. Wir müssen alles daran setzen, Emsdetten mit einem Sieg auf Abstand zu halten. Ich hoffe, dass wir mal wieder zu Null spielen. Sascha Pakularz ist gut drauf, der könnte wieder einen Doppelpack machen - wir gewinnen mit 2:0.

TuS Recke - 1. FC Gievenbeck U23 (Sonntag, 15 Uhr)
Nach einem ordentlichen Dämpfer zum Start kann es sowohl für den TuS als auch für die 49ers nur bergauf gehen. Während Marc Wiethölters Recker Jungs zwar Punkte im Aufstiegskampf liegenließen, aber recht entspannt mit der Situation umgehen können, hat sich am Gievenbecker Weg das Abstiegsgespenst ein flauschiges Plätzchen ausgesucht. Ghostbuster Nicolas Hendricks versucht nach der 0:4-Pleite gegen Emsdetten 05, sein Team auf Abstiegskampf zu drillen. Gegen eine Überraschung spricht die Recker Heimstärke, nur eine Niederlage kassierte das Team bisher im Fürstenbergstadion. Die Bilanz der vergangenen Jahre spricht ebenfalls für Wiethölters Jungs: In sieben Spielen gegen den FCG gab's drei Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen. Das Hinspiel endete 3:3.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Theismann: 3:0