Bezirksliga 12
"Lengerich ist noch nicht tot!"
Von Christian Lehmann
(24.03.19) Bis kurz vor Schluss saß für Preußen Lengerich gegen das Topteam aus Recke sogar ein Dreier drin. Dann kassierte das Kellerkind doch noch den 2:2 (0:1)-Ausgleich. Trotzdem spielte beim Tabellenvorletzten niemand den Blues. Und das, obwohl es schlechte Nachrichten gab.
Nach einem heftigen Foul von Tim Hatke blieb Preußens Lansana Kaba Sekunden vor dem Schlusspfiff von Schmerzen geplagt liegen, später musste der Offensivmann sogar vom Krankenwagen abgeholt werden. Es droht eine längere Zwangspause. Das wäre ganz bitter, hatte Kaba doch zuvor mit einem Doppelpack gezeigt, wie wichtig er für seine Truppe ist.
Happy End beim dritten Mal für Eßlage
Nachdem Rene Heeke auf Zuspiel Dennish Sriskandarajahs zur 1:0-Pausenführung getroffen hatte (19.), drehte er mit zwei Treffern das Spiel. In der 53. Minute wurde er nach einem Fehler im Aufbau des TuS von Sahin Günana bedient und traf zum 1:1, in der 75. köpfte er dann nach einem Eckball zum 2:1 ein. Erst in der 86. Minute glich Tim Eßlage dann - erneut nach Vorarbeit Sriskandarajahs - zum 2:2 aus. Der Torschütze hatte zuvor bei einem vermeintlichen Foulspiel im Strafraum (60.) und einem wegen einer Abseitsstellung aberkannten Treffer (65.) mit strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen gehadert. In der 90. Minute hätte Sriskandarajah das Spiel dann doch noch drehen können zu Gunsten des Favoriten, doch er senste die Kugel nach Querpass von Max Stermann aus drei Metern drüber (90.).
Im ersten Durchgang hatten die Gäste klar den Ton angegeben und eine höhere Führung verpasst. Gerade deshalb war Reckes Trainer Marc Wiethölter auch richtig stinkig: "Ich ärgere mich maßlos, die Mannschaft hat in der zweiten Hälfte kläglich versagt. Lengerich hat uns mit toller Moral den Schneid abgekauft. Was wir allerdings in Sachen Laufbereitschaft, Passgenauigkeit und Körpersprache angeboten haben, war eine Katastrophe. Wir waren total kopflos, haben uns nur mit Nebenkriegs-Schauplätzen beschäftigt. Einer dieser Schauplätze betraf auch den Mann mit der Pfeife. Auch Wiethölter war nicht immer einer Meinung mit Referee Stefan Uphaus. Er stellte aber klar: "Den Schuh, dass wir nicht gewonnen haben, müssen wir uns selber anziehen." Und er versprach: "In der nächsten Woche werden wir nominell eine andere Startelf sehen."
Lengerichs Trainer Pascal Heemann war trotz der verpassten Chance, mit drei Punkten noch ein wenig mehr Druck auf die Konkurrenz im Keller zu machen, nicht unglücklich: "Das Ergebnis geht so völlig in Ordnung. Das war von uns ein gutes Zeichen in Richtung der anderen Mannschaften. Wir haben wieder gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. Preußen Lengerich ist noch nicht tot!"
Preußen Lengerich - TuS Recke 2:2 (0:1)
0:1 Heeke (19.), 1:1 Kaba (53.),
2:1 Kaba (75.), 2:2 Eßlage (86.)