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Bezirksliga 12

Erst Schlitzohr, dann Sünder: Patrick Fechtel (r.) holte nach seiner Einwechslung den SC Greven 09 ins Spiel zurück, wurde allerdings nach seinem Tor zum 4:3 wegen einer vermeintlich provokanten Geste des Feldes verwiesen.

Acht Tore und Theater ohne Ende


Von Christian Lehmann

(24.03.19/Update) In der Heimspiel-Redaktion gab es am Sonntagabend einen Aufschrei. "Sch..., warum zum Geier haben wir Tino nicht nach Greven geschickt?" Das 5:3 (1:2) zwischen dem SC Greven 09 und Vorwärts Wettringen wäre ein gefundenes Fressen für unseren Video-Guru und das Spiel der Woche gewesen. Allerdings hätte Kollege Wermeling wohl bis zum nächsten Freitag gebraucht, um all die Tore und strittigen Szenen aufzubereiten, die den 350 Zuschauern in der Schöneflieth am Sonntag kredenzt wurden.

"So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte Nullneun-Coach Andreas Sommer nach dem Schlusspfiff. Freude über den spektakulären Dreier war aus diesen Worten nicht herauszuhören, vielmehr der Verdruss über einige strittige Entscheidungen und fatale Aktionen von und gegen seine Jungs. "Wir haben uns gegen alle Widerstände und Rückschläge gewehrt", meinte der Coach, der die Schlussphase von der Tribüne aus verfolgte. Doch dazu später mehr.

Doppelschlag mit Defensivtaktik

Gästetrainer Patrick Wensing hatte wohl noch das Hinspiel vor Augen, als er sich eine taktische Marschroute für die Partie zurechtlegte. Dort hatten die Grevener sein Team Ende September mit exzellentem Umschaltspiel 3:0 geschlagen. "Das ist ihre große Stärke", so Wensing. Diesmal standen die Wettringer mit einer Fünferkette extrem tief und ließen Greven erstmal machen - zunächst mit durchschlagendem Erfolg. Nach einem "Kann-Elfmeter" (Sommer) gegen Jonas Rüschenschulte - Lyon Meyering hatte den Kontakt des Nullneuners dankend angenommen - traf Julian Krause zum 0:1 (21.), Nabil Charif erhöhte nach einem Grevener Ballbverlust im Zentrum auf 2:0 für die Gäste (33.). Immerhin verkürzte Bernd Lakenbrink noch vor der Pause mit einem feinen Heber aus 14 Metern auf 2:1 (35.). "Das Tor fiel aus dem Nichts", befand Wensing.

Das war's aber noch längst nicht. Wettringen hätte kurz nach der Pause zunächst durch Henning Hils für die Vorentscheidung sorgen können. Doch der brachte den Ball nicht im Tor unter, nachdem er einen Querpass im Grevener Aufbau antizipiert und die Murmel geklaut hatte (52.). Dann drehten Philipp Kraus per Volleyschuss (2:2/62.) sowie Nic Kriwet, der nach Flanke Lakenbrinks per Kopf erfolgreich war (3:2/78.), die Partie. Kriwets Bude verfolgte Sommer bereits hinter der Bande, nach einem vermeintlichen Foulspiel am eingewechselten Patrick Fechtel hatte sich Grevens Trainer derart über den ausbleibenden Pfiff von Schiedsrichter Maik Echelmeyer echauffiert, dass dieser ihn prompt hinaus komplementierte (75.). Wenige Minuten zuvor hatten die Nullneuner sich bereits über ein nicht gegebenes Tor von Dominic Wessels mokiert. Emre Kücükosman hatte den Ball unter die Latte und von dort - so sahen es die Gastgeber - hinter die Linie befördert, Kriwet per Kopf nachgesetzt. Der Unparteiische hatte aber ein Foulspiel an Vorwärts-Schnapper Tom Knöpper gesehen (70.).

Fechtel trifft und fliegt

Der Wahnsinn ging nun erst richtig los: Wieder gab's Elfmeter für Wettringen, wieder traf Julian Krause (3:3/84.). Und wieder gab's nach einem vermeintlichen Foul von Philipp Kraus an Thorsten Fiefhaus Diskussionen. Dass die Partie nun emotional aufgeheizt war, wurde in der Nachspielzeit mehr als deutlich. Patrick Fechtel chippte den Ball zum 4:3 ins gegnerische Tor, stürmte jubelnd zur Außenlinie und schickte einen Gruß in Richtung der Wettringer Fans. Ob er dabei den typischen Öffnet externen Link in neuem FensterTorjubel von Paulo Dybala imitierte oder schlicht den Stinkefinger zeigte, blieb ungeklärt. Echelmeyer hatte Letzteres wahrgenommen und zückte die Rote Karte (90.+3). Am Montag erklärte Fechtel, der nun für zwei Wochen gesperrt ist: "Ich habe in Richtung der Wettringer Bank gejubelt." In Anbetracht dessen, dass es zuvor bereits ein paar verbale Scharmützel gegeben hatte, sei dies für ihn aber ganz normal und ohne eine obszöne Geste geschehen. Mehr wollte er nicht sagen. "Es ist passiert, ich muss mich damit abfinden." 

Inmitten dieser hitzigen Atmosphäre sorgte der überragende Lakenbrink für das fußballerische Sahnestück dieses verrückten Kicks. Nach einem Wahnsinns-Dribbling hievte er die Kugel aus über 40 Metern ins verwaiste Tor. Als das 5:3 war, lief die 98. Spielminute. Was für ein Wahnsinn! Doch es bleibt dabei, richtig super fand Andreas Sommer das alles trotzdem nicht. "Nic Kriwet hat sich vielleicht schwer verletzt, und natürlich tut uns die Rote Karte richtig weh." Ebenfalls nicht gerade happy war Kollege Wensing, der eigene Fehler einräumte. In der Schlussphase hatte er sein Spielsystem mit Fünferkette aufgelöst und eine Viererkette gegen Grevens Hochgeschwindigkeits-Fußballer gestellt. "Vielleicht wollten wir nach dem 3:3 zu viel. Wir hätten besser bei der Fünferkette bleiben sollen. Aufgrund der Leistung in der zweiten Halbzeit hat sich Greven den Sieg verdient."

 

SC Greven 09 - Vorwärts Wettringen     5:3 (1:2)
0:1 Krause (21./FE), 0:2 Charif (33.),
1:2 Lakenbrink (35.), 2:2 Kraus (62.),
3:2 Kriwet (78.), 3:3 Krause (84./FE),
4:3 Fechtel (90.+3), 5:3 Lakenbrink (90.+8)
Rote Karte: Grevens Fechtel (90.+3/Unsportlichkeit)



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