Laggenbeck hat 'nen Lauf

Von Christian Lehmann

(07.04.19) Nicht schlecht, Herr Specht! Seit fünf Spielen ist Cheruskia Laggenbeck ungeschlagen. Die Mannschaft von Nico Fehlhauer hatte beim 4:0 (0:0)-Sieg über Germania Horstmar allerdings auch das nötige Glück, das Du halt hast, wenn Du 'nen Lauf hast. In der 60. Minute hätte die Partie nämlich auch kippen können.

Beim Stand von 1:0 bekamen die Laggenbecker einen Elfmeter zugesprochen, Steffen Exner soll in der Box seinen Gegenspieler geklammert haben. Sven Meckelholt parierte den Versuch von Marco Lutterbeck und leitete subito den Konter ein. Das Leder gelangte zu Hans Dimitri Nguile Inenguini, und der hätte eigentlich nur noch querlegen müssen, dann wäre das wohl das sichere 1:1 gewesen. Doch "Dimi" versuchte es selbst und setzte das Leder an den Pfosten.

Doppelpack von Maxi Pelle

"Wenn da das 1:1 fällt, dann läuft das Spiel anders", war sich Fehlhauer sicher. So gewann sein Team Oberwasser, nachdem wenige Minuten später Torsten Höing vom Platz musste. Germanias Abwehrchef hatte in höchster Not den Ball mit der Hand gespielt und so eine aussichtsreiche Laggenbecker Situation verhindert - Rote Karte (68.). Zwei Minuten später entschied Lutterbeck mit einem Traumtor die Partie (2:0/70.). Auch in Unterzahl gingen die Gäste volles Risiko und stellten defensiv auf Dreierkette um, das ermöglichte Maxi Pelle nach starker Einzelaktion den Treffer zum 3:0 (76.). Pelle hatte kurz nach der Pause nach einer herrliche Flanke Felix Stehrs bereits für das 1:0 gesorgt (54.). Der Schlusspunkt war dann Valon Beqiri vergönnt, der nach langer Zeit mal wieder in der Innenverteidigung ran durfte. In der 88. Minute schlich er sich mit nach vorn und traf per Dropkick zum 4:0-Endstand.

Im ersten Durchgang hatte Daniel Hintze schon nach drei Minuten frei vor dem Horstmarer Kasten gestanden, allerdings aus kurzer Distanz den Ball über die Latte geknüppelt. Je länger die Partie dauerte, desto mehr Zugriff bekamen die Gäste. Die beste Torchance vergab Steffen Exner, der den Ball an die Latte setzte (30.). "Unser erster Plan ist nicht aufgegangen", verriet TuS-Coach Andre Rodine, der den Hausherren eigentlich die Spieleröffnung "aufzwingen" wollte, um in Konter-Situationen zu kommen. Weil sich die Cherusker nicht locken ließen und konsequent lange Bälle in die Spitze spielten, verlagerte Horstmar die Pressing-Linie weiter nach vorne. "Im zweiten Durchgang haben wir uns dann durch eigene Fehler aus dem Spiel gebracht. Ob es dann 2:0, 3:0 oder 4:0 ausgeht, ist auch wurscht", so Rodine. 

"Der Sieg ist absolut verdient, aber auch mindestens zwei Tore zu hoch", befand Laggenbecks Coach, der nicht verhehlt, dass ihm der Gegner sehr sympathisch ist. "Sie haben eine ähnliche Spielphilosophie wie wir." Dass es so deutlich wurde, sieht Fehlhauer im engen Abstiegskampf allerdings auch als Vorteil. "Wir haben heute nicht nur drei Punkte geholt, sondern auch acht Tore auf Horstmar gut gemacht. Das kann noch wichtig werden." Sieben oder acht Punkte, so rechnet der Coach, müsse sein Team mindestens noch holen, um die Klasse zu sichern. "Wir haben uns nicht von Rückschlägen beeindrucken lassen, und wir verfallen jetzt genauso wenig in Euphorie."

Cheruskia Laggenbeck - Germania Horstmar     4:0 (0:0)
1:0 Pelle (54.), 2.0 Lutterbeck (70.),
3:0 Pelle (76.), 4:0 Beqiri (88.)
Bes. Vork.: Horstmars Meckelholt pariert FE gegen Lutterbeck (60.)
Rote Karte: Horstmars Höing (68./Vereitlung einer klaren Torchance)