Die Chancen schwinden

Von Christian Lehmann

(14.04.19) Platz 17, zwölf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Bei Preußen Lengerich schwinden nach der 1:4 (0:1)-Pleite gegen die Ibbenbürener SpVgg so langsam die Chancen auf das "Wunder Klassenerhalt". Vor allem das Wie gab wenig Anlass zur Hoffnung auf eine Aufholjagd.

"Es hat alles gefehlt", monierte Preußens Trainer Pascal Heemann, der seinen Spielern im Kollektiv die Schulnote "mangelhaft" ausstellte. "Als wir früher in solche Derbys reingegangen sind, dann haben wir zu 100 Prozent gebrannt. Bei den Jungs fehlte der Zweikampfwille, da war überhaupt kein Aufbäumen zu erkennen. So hast Du in der Bezirksliga nichts verloren." Den Klassenerhalt hat Heemann weitestgehend abgehakt. "Wir wussten ja von vornherein, dass es eine ganz schwierige Aufgabe wird. Wir wollen uns vernünftig aus der Liga verabschieden und bis zum letzten Spieltag alles reinwerfen. Ich glaube aber, dass es der richtige Weg ist, runter zu gehen und in Ruhe einen vernünftigen Kader aufzubauen."

Günana und Gündogan freigestellt

Vor dem Spiel gegen die ISV war der Kader der Preußen nochmal weiter geschrumpft. Nachdem Sahin Günana und Tugay Gündogan ihre ursprüngliche Erklärung, auch in der kommenden Saison in Lengerich zu spielen, revidiert hatten, hat sich der Verein in Absprache mit dem Trainerteam mit sofortiger Wirkung von dem Duo getrennt. "Ich hoffe, dass wir uns auch in Zukunft in die Augen schauen können. Aber wir brauchen Spieler, die Bock haben, für Preußen Lengerich zu spielen", kommentiert Heemann.

Mit dem 1:4 waren die Hausherren sogar noch gut bedient, denn die ISV vergab gleich mehrere Hundertprozenter für einen möglichen höheren Sieg. Schon in der Anfangsphase scheiterte Steffen Büchter zweimal per Kopf (6./10.), auch Stefan Brink ließ ein dickes Ding liegen. Heiko Beckers Team ließ sich auch vom frühen verletzungsbedingten Ausfall Ceddy Büchters (4./Zerrung) nicht aus dem Konzept bringen und traf nach 31 Minuten zur Führung. Maurice Bischoff profitierte nach einem Freistoß von einer perfekten Kopfball-Ablage Stefan Brinks.

Nach der Pause war Brink dann nach Steckpass von Steffen Büchter selbst erfolgreich (2:2/59.), ehe sich ISV-Keeper Leon Küthe den Ball nach einer verunglückten Flanke von Dominik Dohe selbst in die Maschen boxte (61.). In Gefahr gerieten die Gäste danach dennoch nicht. Marvin Hagemann nach Zuspiel von Brink (1:3/73.) sowie Lukas Börgel mit einem strammen Abschluss von der Strafraumkante (1:4/75.) machten den Sack mit ihren Treffern zu. 

"Wir haben heute richtig gut verteidigt und fast nichts zugelassen. Gerade im Mittelfeldzentrum hatten wir ein klares Übergewicht. Wir hätten's allerdings eher entscheiden müssen", meinte ISV-Co-Trainer Philipp Hölscher.

Preußen Lengerich - Ibbenbürener SpVgg 1:4 (0:1)
0:1 Maurice Bischoff (31.), 0:2 Brink (59.),
1:2 Küthe (61./ET), 1:3 Marvin Hagemann (73.),
1:4 Börgel (75.)