Dem Ziel so nahe

Von Christian Lehmann

(22.04.19) Dank einer bemerkenswert starken Rückrunde steht Cheruskia Laggenbeck unmittelbar vor dem Klassenerhalt. Nach dem 3:1 (1:1)-Auswärtserfolg bei Gievenbecks U23 hat der Aufsteiger nun schon 38 Punkte auf dem Konto und damit neun Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Das sollte doch reichen. Oder, Nico Fehlhauer?

"Großes Kompliment an die Truppe dafür, was sie momentan leistet. Aber ich kann nur weiter mahnen: Durch sind wir noch nicht. Du brauchst in dieser Liga wahrscheinlich eine Vier davor, um dir sicher zu sein. Es gibt noch keinen Grund, zu feiern." Den hatte freilich auch Nicky Hendricks nicht, nachdem sein Team erstmals seit sechs Spielen wieder als Verlierer vom Platz gegangen war. Der Trainer der Gievenbecker zeigte jedoch im Moment der Niederlage Schneid und beglückwünschte den Gegner zu einem verdienten Sieg. "Laggenbeck ist für mich eine der besten Umschalt-Mannschaften der Liga. Sie haben einfach gut gespielt, waren giftig, haben uns weh getan. Bei uns haben es heute sechs oder sieben Jungs nicht auf den Platz gebracht. Wir sind nie für etwas infrage gekommen heute."

Guter Start der Gievenbecker

Streng genommen sah es nach zwei Minuten ja schon nicht so schlecht aus für die Gievenbecker, denn Jonas Niesing hatte nach einem Eckball von Stefan Bischoff den zweiten Ball zum 1:0 ins Netz verlängert. "Ich hatte gehofft, dass uns die Führung mehr Sicherheit bringt", so Hendricks. Sein Team kam in der 25. Minute zwar noch zu einem vielversprechenden Abschluss von Luca de Angelis, hatte aber so seine Probleme damit, dass Laggenbeck kein Deut von der kompakten Defensivtaktik abrückte und vorne immer die langen Kerls in Spiel brachte. Kurz vor der Pause war Daniel Hintze nach einer Balleroberung von Fabian Harte frei durch und traf zum 1:1 (41.). 

Nach der Pause schlugen die Gäste gegen nun schläfrige Hausherren noch einmal eiskalt zu. Maxi Pelle, der seinem Coach just zuvor in der Kabine noch versprochen hatte "Trainer, heute mache ich noch einen!", hielt Wort und jagte den Ball nach einem Konterangriff unhaltbar unten links in den Kasten von Tom Hoffmann (1:2/46.). Nach zahlreichen vergebenen Möglichkeiten machte schließlich Arno Aschebrock mit einem Strahl aus 18 Metern den Sack zu (1:3/86.). Gievenbeck hatte zuvor in Unterzahl allerdings nicht eine echte Ausgleichschance verzeichnet. Tim Vercelli hatte nach einem unflätigen Kommentar in Richtung Laggenbecker Bank ("Halt's Maul!") die Rote Karte gesehen (74.) - beide Trainer teilten die Einschätzung des Unparteiischen in dieser Szene nicht.