Doppelkopfball rettet starke Cheruskia

von Christian Lehmann

(26.08.18) Wer war's denn nu? Vielleicht ja Tobias Abke. Vielleicht aber auch Daniel Hintze, den Schiedsrichter Julius Beck letztlich im Spielbericht vermerkte. Der Torschütze des späten 2:2 (1:0)-Ausgleichs im Spiel von Cheruskia Laggenbeck gegen den SV Wilmsberg war nicht zu 100 Prozent auszumachen. War aber auch wurscht, die Gastgeber hatten sich ihren vierten Bezirksliga-Punkt redlich verdient. Dennoch war Nico Fehlhauer nicht begeistert.

"Die zweite Halbzeit war einfach nicht gut. Ich bin mit dem Ergebnis nicht einverstanden, wir hatten unsere Momente, das Spiel zu entscheiden. Ich finde, dass wir hier Punkte liegen lassen haben", sagte der Trainer des Aufsteigers. Bemerkenswert, schließlich hatte er gerade einen Punkt gegen ein Bezirksliga-Spitzenteam der vergangenen Jahre gespielt. Fehlhauer: "Wir haben bisher vier Punkte geholt, aber ich rede der Mannschaft jetzt nicht ein: 'Das ist geil!' Wir haben nicht gegen die Crème de la Crème der Liga gespielt."

Starke erste Hälfte

Erste Sahne, soviel steht fest, war die erste Halbzeit der Cheruskia. Wilmsberg hatte Glück, nur mit einem 0:1-Rückstand in die Pause zu gehen. Schon nach sechs Minuten hatte Hintze (SVW-Coach Christof Brüggemann: "Das ist ein richtiges Tier!") Maxi Pelle geschickt, der ließ Jan Markfort stehen und ging nach einem Foul von Marius Wies in Führung. Obwohl Piggen-Schnapper Lukas Schröder noch dran war, verwandelte Marco Lutterbeck den folgenden Strafstoß. Glück hatten die Gäste, dass Referee Julius Beck nach einer beherzten Rettungsaktion Nils Schemanns nicht auf Handspiel des Wilmsbergers entschied (20.). "Es gibt Schiedsrichter, die pfeifen da Elfmeter und zeigen Rot", so Fehlhauer, dem Brüggemann beipflichtete. 

In der Kabine der Piggen fand der SVW-Coach deutliche Worte. "In der ersten Halbzeit kamen wir überhaupt nicht mit Laggenbecks Spielweise klar. Was wir da abgeliefert haben, war kopflos, unterirdisch. Das hatte kein Bezirksliga-Niveau."

Ochse belebt das Spiel der Piggen

Immerhin: Nach der Pause wurde es, auch dank der zusätzlichen Präsenz, die der lange verletzte Niclas Ochse nach seiner Einwechslung gewinnbringend einbrachte, besser. Schon nach zwei Minuten im zweiten Abschnitt bediente Diogo Maia Rego Alex Hesener, der den möglichen Ausgleich verpasste. Dann hielt sich Alex Wehrmann strauchelnd auf den Beinen und steckte durch zu Maia Rego, der das 1:1 markierte (53.). Als Niklas "Bambi" Thoms auf Flanke von Marius Wies per Kopf auf 1:2 gestellt hatte (67.), sah es gut aus für Wilmsberg. Doch die Brüggemann-Elf geriet in der Schlusssequenz nochmal ins Wanken.

Zunächst rettete Lukas Schröder gegen den durchgebrochenen Valon Beqiri (85.), dann verpasste Ochse nach Zuspiel von Cedric Eisfeldt das scheinbar sichere 1:3 (88.). Und dann kam Hintze - beziehungsweise Abke. Ach, egal. "Das war die erste Standard-Situation, die wir richtig geil gespielt haben", sagte Fehlhauer. Na also, doch ein Lob.

Cheruskia Laggenbeck - SV Wilmsberg     2:2 (1:0)
1:0 Lutterbeck (6./FE), 1:1 Maia Rego (53.), 
1:2 Thoms (67.), 2:2 Hintze (90.)