Nullfünf zeigt mentale Stärke

von Christian Lehmann

(07.10.18) Nachdem Emsdetten 05 Trainer Ivo Kolobaric mit seiner Vertragsverlängerung den Rücken gestärkt und mit Bodo Gadomski einen neuen Sportlichen Leiter ins Boot geholt hat, war am Sonntag die Mannschaft in der Bringschuld. Kolobaric würfelte seine Startelf ordentlich durch und setzte erstmals in dieser Saison Torjäger Fabio da Costa Pereira auf die Bank. Zu einem Sieg gegen den VfL Wolbeck reichte es zwar nicht, doch die Nullfünfer stellten beim 3:3 (1:2)-Remis zumindest Nehmerqualitäten unter Beweis.

"Wir sind dreimal zurück gekommen. Man sieht aber, dass es in dieser Saison für ganz oben nicht reichen wird", sagte Kolobaric nach der Partie. Als guter Schachzug erwies sich die Maßnahme, Jan Walbaum, der eigentlich auf der Sechs spielt, in die Sturmspitze zu beordern. Mit einem Tor und zwei Torvorlagen wusste er zu überzeugen. Und dann war da ja noch Fabio da Costa Pereira. Zur Pause eingewechselt, traf der Stürmer in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 3:3-Endstand. "Fabio hat sehr gut darauf reagiert, dass er nicht von Anfang an gespielt hat. Er hat viel gearbeitet und ein gutes Spiel gemacht", lobte Kolobaric.

Kaum Kritikpunkte bei Fetsch

Trotz des späten Gegentreffers mochte Wolbecks Coach Alois Fetsch nicht allzu lange hadern. "Klar, wenn Du auswärts dreimal führst und in der Nachspielzeit so ein Ding kassierst, ist das bitter. Die Mannschaft hat aber eine echte Energieleistung gezeigt und ein richtig geiles Spiel gemacht. In der letzten Viertelstunde haben wir uns ein bisschen zu weit hinten reinfallen lassen. Das ist dann aber schon fast das einzige, was ich zu kritisieren habe." Ein Sonderlob erhielt Jan Schröer, der mit großer Präsenz in den Zweikämpfen sowohl am Boden als auch in der Luft punktete. 

Das galt beim 0:1 nicht für Jannis Meyer und Fynn Bruns. Emsdettens Defensivspieler verschätzten sich bei einem langen Flugball, auch Nullfünf-Schnapper Justin Wesseler sah beim Treffer von Miles Geske nicht gut aus (4.). Anschließend traf Walbaum nach wildem Gewühl im Sechzehner (1:1/17.) und vergab drei Minuten später im Eins-gegen-Eins die fette Chance, um nachzulegen. Ziemlich kurios dann das 1:2 durch Niklas Thewes. Dieser wurde vom zu lange zögernden Wesseler ans Knie geschossen, von dort trullerte die Kugel ins Tor (32.). Im zweiten Durchgang leitete dann Walbaum den Ball nach einer Flanke Malte Kohls zu Janes Böggemann weiter - 2:2 (56.)!

Danach gab es Diskussionen. Nach einem Sprint-Duell zwischen den beiden Ex-Oberligakickern Meyer und Daniel Seidel stritten sich die Beteiligten, ob es denn nun Ecke oder Abstoß gebe. Verdattert blickten sie alle aus der Wäsche, als der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt zeigte. Seidel verwandelte (2:3/69.). Während Kolobaric sich nicht äußern wollte, sagte Fetsch: "Ich kann Ivos Verärgerung verstehen. Das war sicher kein Elfer." Der Schmerz wich, als da Costa Pereira immerhin den späten Punktgewinn eingetütet hatte.

Emsdetten 05 - VfL Wolbeck     3:3 (1:2)
0:1 Geske (4.), 1:1 Walbaum (17.),
1:2 Thewes (32.), 2:2 Böggemann (56.),
2:3 Seidel (69./FE), 3:3 da Costa Pereira (90.+1)