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Bezirksliga 12

Bei so viel Ähnlichkeit ist es gar nicht so leicht, die ISV-Brüder auseinander zu halten. Hier haben wir Kevin Hagemann,...
... und das ist Steffen Büchter (l.).
Maurice Bischoff können wir unschwer erkennen. Aber was ist mit...
...Lennart Oberhaus (v.)? Hinten ist Julian Büchter zu sehen.

Der ISV-Lauf: Acht Brüder müsst ihr sein


Von Christian Lehmann

(22.10.19) Es ist schon bemerkenswert, was die Ibbenbürener SpVgg dieser Tage so abreißt. Seit fünf Spielen ist die Mannschaft von Trainer Heiko Becker ungeschlagen, die vergangenen vier Partien hat sie allesamt gewonnen. Platz drei, nur einen Punkt hinter Spitzenreiter SC Greven 09. Das kann man mal so machen als Team, das vor knapp eineinhalb Jahren noch ganz tief im Tabellenkeller der Liga versunken war. Becker, der im Januar 2018 von Florian Lürwer übernommen hatte, krempelte den Laden um - und coacht nun ein Bezirksliga-Spitzenteam.

"Wir sind weit davon entfernt, durchzudrehen. Ich muss aber schon sagen, dass die Jungs es seit Wochen überragend machen. Mit dem Erfolg geht halt alles ein wenig leichter", sagte der Coach nach dem 2:1-Auswärtserfolg beim VfL Wolbeck.

Kurios: Am Brandhoveweg schenkte er gleich vier Brüderpaaren das Vertrauen, die den aktuellen ISV-Lauf maßgeblich mitprägen. Die Zwillinge Gerrit und Lennart Oberhaus sind die dienstältesten Brüder im Team, seit fünf Jahren schon halten die Verteidiger ihre Knochen für die ISV-Erste hin. Kevin Hagemann ist sogar noch ein Jahr länger dabei, sein Bruder Marvin schnupperte bereits in der vergangenen Saison als Noch-A-Junior rein und ist nun im Sturm gesetzt. Mit Steffen und Julian Büchter sowie Maurice und Mischa Bischoff stehen ihnen zwei weitere Bruderpaare mit ausgeprägter ISV-DNA zur Seite. 

Athletik, Technik, Spielintelligenz

"Das hat inzwischen ja schon fast Tradition bei uns", sagt Gerrit Oberhaus. In der vergangenen Saison war die Ibbenbürener "Brüderschaft" sogar noch größer. David Lindemanns Bruder Tilo ist inzwischen allerdings zu Schwarz-Weiß Esch abgewandert. "Die acht sind allesamt sehr gute Fußballer, das ist das Entscheidende", sagt Becker über seine Schützlinge. "Das sind alles Ur-ISVer, die sich - genauso wie ihre Eltern - sehr im Verein engagieren. Sie sind alle noch relativ jung, haben zum Teil schon in der Jugend zusammen gespielt. Sie haben ihre besten Jahre sogar noch vor sich", glaubt der Coach.

Weil alle ihre Qualitäten im Sinne der Mannschaft einbringen, funktioniert es derzeit so gut im Sportzentrum Ost. Kevin (sechs Saisontore) und Marvin Hagemann (acht Treffer) zum Beispiel vereinen Athletik, Tempo und Wucht. Sie sind zudem die besten Torjäger im Team. "Dass sie keine 20 Übersteiger machen, um den Gegner auszuspielen, wissen wir", sagt Gerrit Oberhaus. Dass ausgerechnet sein kleiner Bruder der einzige im Team ist, der bisher häufiger getroffen hat als er, wurmt Kevin Hagemann keineswegs. Er nimmt's mit Humor. "Zuletzt hatte ich etwas Ladehemmung, aber im Laufe der Saison überhole ich ihn noch", verspricht der Stürmer. "Ich kenne Marvin und weiß, was er kann. Für mich ist es eine schöne Sache, mit ihm zusammen zu spielen."

Für die feine Klinge ist im ISV-Korsett in der Regel Familie Büchter zuständig. Steffen Büchter etwa gilt als bester Techniker des Ensembles. Familie Bischoff und Oberhaus fühlen sich im Defensivbereich wohler und ähneln sich in ihrem Spielstil. "Wir sind relativ spielintelligent, versuchen nicht, die magischen Dinge zu machen, sondern den Ball sauber zum Mitspieler zu bringen", charakterisiert Abwehrchef Gerrit Oberhaus. Eines eint sie alle: "Jeder von uns identifiziert sich zu 100 Prozent mit der ISV", meint der Rotschopf. Er kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass einer dieser Jungs den Verein verlässt - selbst wenn ein Klub aus einer höheren Spielklasse mit einem Angebot locken sollte. "Das hast Du leider nicht mehr häufig in der Bezirksliga, weil inzwischen fürchterlich viel Geld fließt." 

Schritt nach vorne bei den Führungsspielern

Bleibt die Frage: Warum in Dreiteufelsnamen ist die Truppe derzeit so gut? Natürlich hat das Team im Sommer mit Spielmacher Maxi Walkenhorst, Dampfmacher Chris Jaeschke und Torwart-Titan Timo Knüppe massig Qualität hinzugewonnen. Es hat sich aber auch sonst einiges getan. "Die Spieler, die schon lange dabei sind, haben nochmal einen großen Schritt nach vorn gemacht. Viele haben inzwischen verinnerlicht, welche Dinge in der Bezirksliga gefragt sind", meint Gerrit Oberhaus. Das schließt vor allem Lukas Börgel und Kapitän Philipp Bosse ein, die sich zu echten Leadern gemausert haben. Weil auch diejenigen, die eher seltener zum Zuge kommen, etwa Ersatzkeeper Bjarne Hallmann oder Youngster Damijan Fazlic, nicht murren und im Training Vollgas geben, entsteht höchstens positive Reibung. "Man merkt, dass der Teamgeist und der Spaß am Fußball zurück ist", sagt Kevin Hagemann. "Im Moment macht es richtig Spaß. Wir sind ein richtiges Team geworden."

Und doch hat beim Tabellendritten niemand so richtig mit dieser Entwicklung gerechnet. Am Sonntag könnte, wenn alles passt, sogar die Tabellenführung winken für die ISV. Das setzt allerdings einen eigenen Erfolg im TE-Derby gegen den SC Hörstel und Ausrutscher von Greven und Borussia Münster voraus. An den großen Wurf namens Aufstieg glaubt Kevin Hagemann allerdings nicht. "Wenn wir mit der Truppe so zusammenbleiben, können wir in ein, zwei Jahren vielleicht mal von Platz eins träumen. In dieser Saison sind wir aber noch kein Titel-Kandidat." Gerrit Oberhaus ergänzt: "Wenn man sich das da oben so anschaut, scheinen die anderen Mannschaften ja auch keinen Bock zu haben. Wir würden uns sicher nicht wehren, aufzusteigen, aber realistisch betrachtet kann das nicht klappen. Dafür sind wir noch etwas zu grün."

Wenn sie sich da mal nicht täuschen...

Hier dachten wir zunächst, es handele sich um Gerrit Oberhaus. Der war sich auf Nachfrage selbst zunächst nicht sicher, konnte aber aufgrund des Schuhwerks bestätigen, dass doch sein Bruder Lennart zu sehen ist.

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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