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Bezirksliga 12

Leidenschaftlicher Kämpfer, exzellenter Stratege, geiler Typ - Patrick Bruns (l.) wird dem TuS Recke in vielerleit Hinsicht fehlen.

Vor allem Hannes Rieke wird ihm fehlen


Von Christian Lehmann

(04.07.19) Da darf man durchaus auch mal ein Tränchen verdrücken: Für Patrick Bruns beginnt in diesem Sommer eine neue Zeitrechnung. Auf seinem Spielerpass beim TuS Recke ist die Jahreszahl 1992 in fetten Lettern eingraviert, fast drei Jahrzehnte lang verbrachte er tausende Stunden im Fürstenbergstadion. Nach 15 (!!!) Jahren als Spieler der ersten Mannschaft hat er sich nun verabschiedet. Es wird vieles anders werden für den 33-jährigen Allrounder bei seiner neuen Station Amisia Rheine. Was bleibt, sind etliche schöne Erinnerungen.

Erstmal muss er lernen, loszulassen. Besonders schwer war das in dieser Woche. Während die Amisen noch nicht in die Vorbereitung gestartet sind, ging es in Recke bereits los. "Einen Trainingsplan habe ich tatsächlich noch bekommen", verrät Bruns. Er bereut dennoch nichts: "Das war eine wohlüberlegte Entscheidung", sagt der graumelierte Stratege mit dem schelmischen Grinsen. Nach der Geburt seines ersten Sohnes sei es einfach an der Zeit gewesen, einen Schlussstrich zu ziehen. Bruns wohnt mit seiner Family in Salzbergen und arbeitet in Rheine. 

Eine Saison lang nur auf der Bank

"Es wird nicht einfach, ihn zu ersetzen", weiß sein langjähriger Trainer Marc Wiethölter. Er meint damit nicht nur den Fußballer, sondern vor allem den Typen Pätty Bruns. "Seine Meinung war mir immer wichtig. Wir haben auch einige kontroverse Diskussionen geführt, aber er hat immer für diesen Verein gelebt." Am Anfang der Senioren-Laufbahn ging es in der Kreisliga A noch gegen den Abstieg, anschließend gab es für Bruns und Kollegen stets nur eine Richtung: bergauf. Dabei hat er auf so ziemlich jeder Position gespielt: Innenverteidiger, Sechser, Achter, Zehner, Stürmer - in der abgelaufenen Saison sogar überwiegend Rechtsverteidiger - und das stets ohne Murren. Einig war man sich dennoch nicht immer: "Die letzte Saison war seine beste", meint Wiethölter. Dieser Einschätzung widerspricht Bruns - ausnahmsweise. "Es war eine gute Saison, aber nicht meine beste."

Besonders in seinem ersten Jahr bei der "Ersten" war es nicht leicht für das Recker Urgestein. Eine ganze Saison lang saß der damalige Teenager nur auf der Bank, nicht einmal Kurzeinsätze waren unter Trainer Jörg Möllmeier drin. Bruns akzeptierte seine Rolle als Greenhorn und muckte nie auf. "Ich habe mich gefreut, überhaupt dabei sein zu dürfen", sagt er heute. "Daran sollten sich einige junge Spieler mal ein Beispiel nehmen", findet Wiethölter. Auch einige seiner Entscheidungen habe Bruns ab und an mit der Faust in der Tasche runtergeschluckt, sich dabei aber stets als Teamplayer gezeigt. So war es auch unter Wiethölters Vorgängern Jens Bovenschulte und Michael Stelthove. Seine größten Erfolge? Natürlich der Aufstieg in die Bezirksliga im Jahr 2015, aber auch der erste Sieg beim Vorturnier des Hallenfußball-Festivals von Arminia Ibbenbüren - einen Tag später begeisterte das Team beim Hauptturnier inmitten zahlreicher Profimannschaften.

Der moderne Walter Frosch

Auf dem Platz war er nicht immer der Angenehmste - ein moderner Öffnet externen Link in neuem FensterWalter Frosch, wenn man so will. Das weiß auch der langjährige Mitspieler Alex Feldmann. "Vor allem bei den Schiedsrichtern war er bekannt." Der Satz "Nummer sieben, ich verwarne Sie" ist ein Recker Evergreen. "Wegen Pätty haben wir bei uns eine Strafe für Gelbe Karten wegen Meckerns eingeführt. In den letzten Jahren hat er sich aber deutlich gebessert", verrät Feldmann. 

Dass Bruns im fortgeschrittenen Fußballeralter ausgerechnet auf der laufintensiven Position des Rechtsverteidigers noch einmal durchgestartet ist, war durchaus verwunderlich - oder eben nicht. "Pätty ist für sein Alter noch ziemlich gängig. Seine Schnelligkeit hat ihn nie verlassen", sagt Feldmann. Auf einer Position, die er liebend gerne gespielt hätte, durfte er aber nie ran. "Hannes Rieke hat seine Qualitäten als dritter Torwart immer verkannt", meint Feldmann, dessen Kumpel sich beim Trainingsspiel immer gerne ins Tor gestellt hat. Auch bei Freistößen stand Bruns, so erzählt es der Teamkollege, immer als Erster am Ort des Geschehens. Schießen durften meist andere... 

Das Bierchen gehört dazu

Im Laufe der Jahre hat Bruns viele Freundschaften geschlossen, spätere Mitspieler wie Feldmann oder Philippe Büchter hat er selbst in der B-Jugend trainiert. Vermissen wird er aber besonders Hannes Rieke, Torwart-Trainer und Betreuer-Legende bei der Ersten. Der ist der einzige, der sogar noch länger dabei ist als er. "Er wird mir sehr fehlen", sagt der Neu-Amise. Ein Wiedersehen gibt es bereits Ende Juli, wenn der TuS beim Vorbereitungsturnier in der Emsaue aufschlägt.

Dann gibt es nach dem Spiel mit Sicherheit auch ein Bierchen. "Das gehört beim Fußball für mich dazu. In den ersten Jahren bei der ersten Mannschaft war der Altersschnitt deutlich höher, da war es üblich, nach dem Training auch mal bis 12 Uhr am Platz zu sitzen", so Bruns. Wiethölter will auch festgestellt haben, dass sein Schützling eben diese Momente gegen Ende der abgelaufenen Saison immer mehr ausgereizt hat. "Man hatte das Gefühl, der will gar nicht mehr nach Hause." 

Bei Amisia Rheine dürfen sie sich auf die Schulter klopfen, dass sie nicht nur einen guten Zocker, sondern auch einen geilen Typen hinzugewonnen haben. Vorsichtshalber sollten sie aber nach dem Training und Spiel die Tür zum Sportgelände nicht allzu früh absperren. Und vielleicht gibt's ja irgendwann nochmal eine Rückkehr in die sportliche Heimat. Dann aber auf einer anderen Position, hofft Alex Feldmann. "Wenn er doch nochmal seine Schnelligkeit verlieren sollte, kann er ja immer noch ins Tor gehen..." Hannes Rieke hätte sicherlich nichts dagegen.

Der größte Triumph in der Laufbahn von Patrick Bruns (hintere Reihe, 2.v.l., neben Trainer Marc Wiethölter) war unbestritten der Aufstieg in die Bezirksliga.
Als er selber noch ein junger Spund war, formte Patrick Bruns als Jugendtrainer die Recker Talente von morgen. Mit vieren von ihnen kickte er später selbst in der "Ersten".

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