11:0 (!!!) im Derby - Recke haut einen raus

Von Christian Lehmann

(13.10.19) Wie geprügelte Hunde schlichen die Jungs des SC Hörstel vom Platz, während sie sich beim TuS Recke breit angrinsten und sich dachten: Was ist hier gerade passiert? Mit 11:0 (5:0) - in Worten: ELF-ZU-NULL schrubbte die Mannschaft von Trainer Marc Wiethölter den Aufsteiger aus dem Stadion. Ja genau, eben jenes Team, das vor einer Woche Vorwärts Wettringen (gewann heute mit 7:2 gegen Spitzenreiter Borussia Münster), beim 2:2 noch einen Punkt abgetrotzt hatte.

Klaus Frecken schaute dem Treiben auf dem Recker Kunstrasenplatz in der zweiten Hälfte mehr oder weniger fassungslos zu. Eine Erklärung für das böse Ergebnis hatte er dennoch parat. "Wenn wir nicht an einem Strang ziehen und uns gegenseitig unterstützen, wird das nix. Spätestens nach dem 3:0 war keine Einstellung mehr da. Die Jungs haben die Lust verloren und sich nur noch gegenseitig angemault. Das habe ich so noch nicht erlebt, es war überhaupt keine Gegenwehr mehr da."

20 Minuten Anlauf

Mit Ausnahme der zweiten Minute - Kai Brönstrup hatte Maik Klostermann geschickt, dessen Flanke verwertete Rene Heeke in der Mitte per Kopf zum 1:0 (2.) - verteidigten die Gäste in den ersten 20 Minuten eigentlich solide. Mit dem 2:0 durch Tim Eßlage, der einen Stellungsfehler der Hörsteler Abwehr genutzt und per Lupfer getroffen hatte (22.), war jedoch der Stecker gezogen. Während die Recker ein schönes Tor nach dem anderen erzielten - etwa bei Max Stermanns 18-Meter-Hammer kurz vor der Pause, wussten die Gäste nicht, wie ihnen geschah.

Vor allem mit dem seifigen, mitunter unebenen Kunstgrün taten sie sich enorm schwer.  "Der Platz ist eine Katastrophe. Ich weiß nicht, was sie sich da haben andrehen lassen", meinte Frecken. Als Entschuldigung durften die Gegebenheiten aber nicht herhalten. Recke spielte sich schon vor der Pause in einen Rausch und ließ auch danach zu keiner Minute locker. Erst, als Patrick Vocks per Strafstoß das 11:0 erzielt hatte (72.), ließ der TuS Gnade vor Recht ergehen. Da waren sogar noch knapp 20 Minuten zu spielen.

"Ein komisches Ding", befand Reckes Coach. "Bis zum 2:0 war's von uns nicht gut. Danach waren wir in der ersten Halbzeit sehr effektiv. Ich war sehr positiv überrascht, dass die Jungs nach der Pause serös und solide weitergespielt haben. Wir dürfen das heute genießen, endlich haben wir mal richtig einen rausgehauen!"

TuS Recke - SC Hörstel     11:0 (5:0)
1:0 Heeke (2.), 2:0 Eßlage (22.),
3:0 Brönstrup (32.), 4:0 Eßlage (33.), 
5:0 Stermann (43.), 6:0 Brönstrup (56.),
7:0 Heeke (62.), 8:0 Sriskandarajah (66.),
9:0 M. Klostermann (68.), 10:0 Strotmann (69.),
11:0 Vocks (72./FE)