Reckes Schwerstmaloche gegen Telgte

Von Christian Lehmann

(27.10.19) Der TuS Recke profitiert vom Schneckenrennen an der Spitze und kraxelt in der Bezirksliga-Tabelle immer weiter nach oben. Beim 2:1 (1:0)-Erfolg über die SG Telgte musste die Mannschaft von Trainer Marc Wiethölter allerdings kräftig schwitzen. "Es war richtig schwierig heute", sagte der Coach nach der Partie. "Ich glaube, dass der Sieg verdient war. Es hätte aber auch in die andere Richtung laufen können. Telgte hat wirklich eine gute Truppe."

Speziell gegen Ende der ersten Halbzeit hatte sein Team dem bissigen, griffigen Gast zu viele Räume gewährt. Nachdem der angeschlagen ins Spiel gegangene Tobias Klostermann (Wiethölter: "Ich würde ihn gerne klonen. Es war die beste Entscheidung meiner Trainer-Laufbahn, ihn zum Außenverteidiger zu machen") zur Führung getroffen hatte (1:0/23.), war plötzlich der Stecker gezogen bei den Hausherren. Bis zur Pause spielte Telgte den besseren, strukturierteren Fußball und hätte bei einem indirekten Freistoß durch Fahri Malaj ausgleichen können (35.). Auch Kevin Wolff und Nils Möllers ließen gute Tormöglichkeiten liegen. 

Vocks patzt nur einmal

Das 1:1 besorgte schließlich Malaj, nachdem Reckes bis dato sicherer Abwehrmann Patrick Vocks über den Ball getreten hatte (48.). Bis hierhin bezeichnete Wiethölter den Vortrag seines Teams als "behäbig und lethargisch". Danach erhöhte jedoch wieder der TuS den Aufwand und erspielte sich Chance um Chance. Dennish Sriskandarajah setzte sich im Eins-gegen-Eins gegen Lars Schwienheer durch und nagelte den Ball an die Unterkante der Latte (50.), wenig später traf Kai Brönstrup bei einer Doppelchance erst Latte, dann Pfosten (57.). Einen Distanzschuss von Marvin Strotmann parierte SGT-Keeper Max Wulfert glänzend (70.), überdies jagte Sriskandarajah die Kugel acht Meter vor dem Tor drüber (72.).

Dann klappte es doch nicht. Maik Klostermann brachte eine Freistoß-Flanke aus dem Halbfeld herein, Sriskandarajah war mit dem Kopf dran (2:1/77.). Telgte versuchte in der Folge alles, näherte sich zweimal dem gegnerischen Sechzehner an, kam aber nicht mehr entscheidend durch. Nach einem heftigen Einsteigen von Lars Röber gegen Philipp Hartmann in der Nachspielzeit gab's eine kleine Rudelbildung - und "nur" Gelb für den Recker. "So etwas passiert. Da war definitiv keine Absicht dabei", meinte Zohlen. 

"Recke hat's in der Schlussphase gut gemacht, sie haben verhindert, dass wir lange Bälle spielen können", erklärte der SGT-Coach. Er war ein wenig ernüchtert: "Es ist ärgerlich, dass wir mit null Punkten nach Hause fahren. Eine Punkteteilung wäre in meinen Augen auch okay gewesen." 

TuS Recke - SG Telgte     2:1 (1:0)
1:0 T. Klostermann (23.), 1:1 Malaj (48.),
2:1 Sriskandarajah (77.)