Bezirksliga 12
Borussias erfolgreiche Stil-Abkehr
Von Christian Lehmann
(10.11.19) Wenn der Boden uneben und seifig und der Gegner körperlich extrem robust ist, dann kannst Du halt nicht immer flüssig hinten raus kombinieren. Also griff Borussia Münster im Spiel bei Germania Hauenhorst ab und an auch mal auf ein taktisches Mittel zurück, das an der Grevingstraße eigentlich fast schon verpönt ist: den langen Ball. Letztlich war die bewusste Stil-Abkehr erfolgreich. Nach dem 3:1 (0:1)-Auswärtserfolg bleibt die Elf von Trainer Yannick Bauer erster Verfolger von Spitzenreiter SC Greven 09.
"Das ist eigentlich nicht unser Spiel, unter den gegebene Voraussetzungen mussten wir das aber so machen", erklärte Bauer nach dem Spiel. Manoel Schug rieb sich in der Sturmspitze gegen Germanias Abwehrkanten um Jan-Hendrik Koers auf, behauptete viele Bälle und setzte immer wieder seine Mitspieler in Szene. Zur Pause hatten die Hausherren dennoch verdient die Nase vorn. Vor allem im Mittelfeldzentrum und bei Standards wurde ihre körperliche Überlegenheit deutlich. Nach einer einstudierten Eckball-Variante köpfte Yannick Beermann nach Flanke Anil Kesluhoglus am ersten Pfosten zum 1:0 ein (29.), vor der Pause hatten die Borussen dann Glück, dass der freistehende Martin Heckmann den Ball nur knapp über das Tor setzte (42.). Nach 15 Minuten hatte sich bereits Koers mit einem abgefälschten Freistoß dem Borussen-Tor gefährlich angenähert.
Dank des eingangs erwähnten Stilbruchs und einer weiteren taktischen Umstellung - Tim Gimbel rückte ins Zentrum - bekamen die Borussen nach der Pause deutlich besseren Zugriff aufs Spiel. Nach einem Angriff über die linke Seite brachte Robert Flügel den Ball scharf ins Zentrum, von Jona Brünings Schienbein tropfte der Ball ins eigene Tor (1:1/57.). Die Gastgeber waren nun kurz von der Rolle, einen Fehlpass von Andreas Heckmann nutzte Nemanja Kovacevic zur Hereingabe in die Mitte, wo Flügel zum 1:2 vollendete (67.). Die beste Möglichkeit der Hauenhorster zum 2:2-Ausgleich vereitelte Borussen-Schnapper Philipp Oluts nach einem Freistoß von Yannik Willers (75.). "Eine riesen Parade", meinte auch Germanias Coach Markus Heckmann. Der war auch von der Reaktion seines Teams nach dem Rückstand einverstanden, obschon Tim Gimbel mit seinem Kopfballtreffer nach einem Freistoß (87.) in der Schlussphase alles klar machte. "Wir waren zu Beginn der zweiten Hälfte etwas wackelig, haben nach dem 1:2 aber immer weiter nach vorn gespielt, die Einstellung war total gut", lobte er.
Germania Hauenhorst - Borussia Münster 1:3 (1:0)
1:0 Beermann (29.), 1:1 Brüning (57./ET),
1:2 Flügel (67.), 1:3 Gimbel (87.)