Der späte Picht schockt Laggenbeck

Von Christian Lehmann

(17.11.19) Nein, um eine gefühlte Niederlage handele es sich beim 2:2 (1:0)-Remis gegen Blau-Weiß Aasee nicht, sagte Cheruskia Laggenbecks Trainer Nico Fehlhauer nach dem Spiel. "Das ist eine absolute Niederlage, das ist total deprimierend!" Bis zur 73. Minute hatten die Hausherren geführt und die Lage weitestgehend im Griff gehabt. Doch dann, und das brachte Fehlhauer auf die Palme, rückte das Team plötzlich von den besprochenen Vorgaben ab. 

"Aasee hat eine sympathische Truppe mit netten Jungs. Ich habe Respekt vor dem Gegner, der mit vielen Verletzten zu kämpfen hatte. Die wissen aber selbst nicht, wie sie hier gepunktet haben", meinte Fehlhauer. "Wir haben unser taktisches Konzept komplett über den Haufen geworfen, das ärgert mich brutal."

Starke Schlussphase

Was er meinte: Statt wie besprochen in der heißen Phase der Partie die Bälle konsequent hinten raus zu pfeffern, agierten seine Jungs in der Defensive zu zögerlich. So konnte Christof Zilligen unbedrängt flanken und Max Picht in der Mitte den Ball ins Tor drücken (2:1/73.). Nun waren die Blau-Weißen angefixt, erst recht, als Cheruskias Felix Stehr nach einem Foulspiel im Mittelfeld die Rote Karte gesehen hatte (81.). Für die in Überzahl agierenden Gäste leitete schließlich der eingewechselte Comebacker Tim Knabbe den 2:2-Ausgleich, wieder durch Picht, ein (86.). In der Schlussphase hätte es durchaus noch dicker kommen können für die Gastgeber, doch Picht und Tom Gaese verpassten den Lucky Punch.

"Es war ein schwaches Spiel von uns, aber die Jungs haben zum Schluss alles raus gehauen", befand BWA-Coach Andre Kuhlmann. "Laggenbeck hat es mit einfachen Mitteln, aber nicht schlecht gemacht. Wir haben die ersten 25 Minuten komplett verschlafen, weil wir körperlich nicht dagegen halten konnten."

Pelle und Lutterbeck verletzt raus

Fabian Harte hatte nach einem langen Ball für das 1:0 gesorgt (20.), Joel Manchen nach einem Standard erhöht (2:0/59.). Auch die verletzungsbedingten Auswechslungen von Maxi Pelle und Marco Lutterbeck warfen die Hausherren zunächst nicht aus der Bahn. Oliver Mansfeld hatte sogar nach Zuspiel von Joel Pott zum vermeintlichen 3:0 getroffen (68.), doch das zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr fightete sich Aasee hinein. Kurz vor dem 2:1 hatten die Blau-Weißen noch Pech, dass ihnen nach einem Zweikampf mit Robin Schulte im Sechzehner ein Elfmeter verwehrt wurde (70.). Dann kam Picht...

Den Doppelpack seines Schützlings durfte BWA-Assistent Tobias Steens nicht mehr an der Seitenlinie bejubeln. Nach einer Diskussion mit dem Schiedsrichter hatte der Co-Trainer die Rote Karte gesehen. Fehlhauer bekundete sein Unverständnis: "Ich habe das als überzogen empfunden."

Cheruskia Laggenbeck - BW Aasee     2:2 (1:0)
1:0 Harte (20.), 2:0 Manchen (59.),
2:1 Picht (73.), 2:2 Picht (86.)
Rote Karte: Laggenbecks Stehr (81./Grobes Foulspiel)