Emsdettens Innenverteidiger-Roulette

Von Christian Lehmann

(17.11.19) Normalerweise ist die Position des Innenverteidigers ja eine, auf der ein Trainer ungern Veränderungen vornimmt. Emsdetten 05-Trainer Bodo Gadomski musste im Spiel beim VfL Wolbeck jedoch immer wieder wechseln, sodass gleich fünf verschiedene Spieler die sensiblen zwei Positionen in der Abwehrmitte bekleideten. Rodrigo Pinto, Hannes Rehr, Jannis Meyer, Freddy Böhmer und Elias Strotmann leisteten allesamt ihren Beitrag zum 3:2 (0:1)-Auswärtssieg, der einen Tag vor der Jahres-Hauptversammlung für gute Stimmungsorgt. Am Montag wird ein(e) neue(r) erste(r) Vorsitzende(r) gewählt.

Zur Pause waren es allerdings die Hausherren, die klar den Ton angaben - die verdiente 1:0-Führung hatte Benedikt Sollik schon nach sechs Minuten besorgt. "Wolbeck war das deutlich bessere Team", räumte Gadomski ein. "Wir haben es über weite Strecken gut gemacht", meinte auch Wolbecks Co-Trainer Florian Quabeck. "Offensiv haben wir immer wieder gute Räume gefunden, wir haben es aber oft nicht gut zu Ende gespielt."

Zur Pause dreimal gewechselt

Bereits kurz vor der Pause hatte Gadomski Leon Veltrup eingewechselt, zur Halbzeit brachte er mit den angeschlagenen Böhmer und Meyer dann Routine ins Spiel. Zunächst mit Erfolg: Veltrup traf nach einer Flanke von außen im Nachsetzen zum 1:1-Ausgleich (49.), wenig später veredelte Elias Strotmann dann einen Angriff über Hannes Rehr, der aus acht Metern an Wolbecks Schlussmann Marc Klein gescheitert war (64.). Kurz danach der Schock: Meyer musste mit Verdacht auf Wadenbeinbruch verletzt wieder runter (72.). Trotzdem ließen sich die Dettener nicht aus der Bahn werfen. Der von der Innenverteidigung in die Spitze beorderte Rehr besorgte mit einem Flatterball aus 22 Metern das 1:3 (81.). 

Kolja Speckmanns Treffer zum 2:3 nach einem Standard aus dem Halbfeld (84.) leitete eine heiße Schlusphase ein. Nach einem Foulspiel sah Wolbecks Luca Rehberg Gelb-Rot (87.), auf der Gegenseite musste Benjamin Leifeld ebenfalls mit der Ampelkarte runter (88.). In der Nachspielzeit traf Speckmann dann nach einer Wolbecker Eckball-Serie den Außenpfosten, anschließend parierte Nullfünf-Keeper Pascal Göcke (90.+3). Auch die vehementen Elfmeter-Rufe der Wolbecker nach einem vermeintlichen Foulspiel Göckes gegen Marco Bensmann (90.+4) verhallten. 

Beim Team von Trainer Alois Fetsch richtet sich nach schlechten Ergebnissen im zweiten Saison-Viertel der Blick nach unten. "Wir wussten, dass es Phasen geben wird, in denen es mal nicht läuft. So ein brutaler Einbruch ist allerdings bitter und unerklärlich. Wir haben uns eine sehr gute Position wieder verspielt."

VfL Wolbeck - Emsdetten 05     2:3 (1:0)
1:0 Sollik (6.), 1:1 Veltrup (49.),
1:2 Strotmann (64.), 1:3 Rehr (81.), 
2:3 Speckmann (84.)
Gelb-Rote Karte: Wolbecks Luca Rehberg (87./Foulspiel)
Gelb-Rote Karte: Nullfünfs Benjamin Leifeld (88./Foulspiel)