SVB-Toreros nehmen Cheruskia auf die Hörner

Von Christian Lehmann

(01.03.20) Sieben auf einen Streich! Mit einer eindrucksvollen Vorstellung hat der SV Burgsteinfurt Cheruskia Laggenbeck auf den Boden der Bezirksliga-Tatsachen zurückgeholt. Nach dem guten Auftakt gegen den SV Wilmsberg war die Mannschaft von Trainer Vladan Dindic bei der 1:7 (0:3)-Klatsche in der Kreisstadt völlig chancenlos. Für Cheruskias Übungsleiter war das in doppelter Hinsicht deprimierend.

"In den nächsten Tagen muss ich mir einiges anhören", mutmaßte der Coach unmittelbar nach dem Spiel. Dindics Frau kommt aus Burgsteinfurt, sein Schwiegervater hat jahrelang in Stemmert gespielt. Dindic wusste das Debakel dennoch richtig einzuordnen. "Wir hatten heute eine ziemlich junge Truppe auf dem Platz, und bei Burgsteinfurt spielen Jungs, die größtenteils eine oder zwei Klassen höher gespielt haben. Wir waren heute hinten einfach zu schwach und haben nicht den nötigen Mut gehabt. Es gibt Schlimmeres. Heute müssen wir neidlos anerkennen, dass der Gegner viel besser war. Für uns wird sich im März und April zeigen, ob wir in der Liga bleiben."

SVB in toller Form

Für SVB-Coach Christoph Klein-Reesink hingegen war es "ein Nachmittag, wie man ihn sich nur wünschen kann". Schon nach den jüngsten Testspielen, speziell  dem 3:2-Sieg gegen Westfalenligist Borussia Emsdetten, hatte er den Eindruck, dass sein Team ziemlich gut in Schuss ist. In der Trainingswoche bestätigte sich das noch einmal. "Wir waren total fokussiert, lauffreudig und haben auch in der Rückwärtsbewegung richtig gut gearbeitet. Im Gegenpressing waren wir sehr effizient." Eigentlich ist es nicht "Reeses" Ding, einzelne Spieler hervorzuheben, ein Trio verzückte ihn jedoch an diesem Nachmittag besonders. "Schmerle war überragend, Sam Anyanwu und Thomas Artmann waren auch richtig stark."

Anyanwu erzwang schon nach neun Minuten mit einem sensationellen Solo das 1:0, ob nun er selbst oder den auf dem Spielbericht als Eigentorschütze vermerkte Niklas Schmolling zuletzt am Ball war, ist nicht überliefert. Schon aber, dass es nur zwei Minuten später schon wieder klingelte im Kasten von überforderten Cheruskern. Nach Anyanwu-Ablage feuerte Nico Schmerling das Spielgerät zum 2:0 in den Kasten (11.). Der nach langer Wettkampfpause wieder voll genesene Artmann legte nach einer halben Stunde im Nachsetzen das dritte SVB-Tor nach (3:0/30.). Die Gäste waren mit diesem Zwischenstand zur Pause noch gut bedient.

Sicher spielen, keine unnötigen Fehler machen, nicht untergehen - diese Marschroute hatte Dindic seinen Jungs in der Kabine mit auf den Weg gegeben. Keine 30 Sekunden nach eigenem Anstoß hatte sein Team diese Vorgabe selbst pulverisiert, Anyanwu eroberte den Ball und traf zum 4:0 (46.). Ein Doppelpack des eingewechselten Alex Hollermann (62./85.) sowie ein weiterer Artmann-Treffer nach Freistoß Jonas Grüterings (66.) machten den Laggenbecker Albtraum perfekt. Immerhin gelang Maxi Pelle in der Schlussphase noch der Ehrentreffer (7:1/77.). 

SV Burgsteinfurt - Cheruskia Laggenbeck     7:1 (3:0)
1:0 Schmolling (9./ET), 2:0 Schmerling (11.),
3:0 Artmann (30.), 4:0 Anyanwu (46.),
5:0 Hollermann (62.), 6:0 Artmann (66.),
7:0 Hollermann (85.), 7:1 Pelle (77.)