Bezirksliga 12
Die Schelle hat Wirkung gezeigt
Von Christian Lehmann
(08.03.20) Eine ordentliche Tracht Prügel hat noch niemandem geschadet. Nein, das ist nicht unser Vorschlag für junge Eltern, sondern das Fazit bei Cheruskia Laggenbeck nach dem 3:2 (1:1)-Erfolg gegen den VfL Wolbeck. Das Team von Vladan Dindic hat nicht nur die 1:7-Packung vom vergangenen Sonntag beim SV Burgsteinfurt exzellent verarbeitet, sondern auch den Sprung vom Tabellenende geschafft. Die Rote Laterne haben die Cherusker nun an Blau-Weiß Aasee übergeben.
Für Dindic war der überzeugende Auftritt seiner Truppe allerdings keine ganz große Überraschung. "Gegen Burgsteinfurt werden sich auch noch andere Mannschaften umgucken. Wir haben es heute sehr gut gemacht und etwas mehr investiert. Man hat gesehen, dass wir die Punkte dringender brauchen als Wolbeck. Wir wollen jetzt zumindest mal all unsere verbleibenden Heimspiele gewinnen und dann schauen wir mal, zu was es reicht." Dagegen war Wolbecks Co-Trainer Florian Quabeck ziemlich enttäuscht vom Vortrag der Gäste: "Wir hatten eigentlich einen optimalen Start, aber danach war das einfach zu wenig Engagement, im Defensiv-Verbund haben wir es nicht hinbekommen." Sein Blick richtet sich trotz komfortablen Vorsprungs von zehn Punkten noch nach unten. "Ein paar Siege brauchen wir noch. Die wollen wir möglichst schnell holen."
Hintzes Traum-Comeback
Die erste Großchance der Partie hatten die Hausherren. Nach einer flachen Hereingabe von Steffen Miersberger verpassten in der Mitte alle Laggenbecker, Wolbecks Verteidiger Kolja Speckmann spitzelte den Ball in höchster Not an den Pfosten (4.). Danach war jedoch der VfL dran: Mit zwei tiefen Bällen durchs Zentrum - genau so wollten es Quabeck und sein "Boss" Alois Fetsch sehen - entblößten die Gäste nach Ballgewinn ihren Gegner. Achter Yannek Lubitz bediente Niklas Thewes, der aus 22 Metern zum 0:1 traf (17.). Hernach hätte Tilo Gadau nach einem Steckpass Luke Vettes das 0:2 besorgen müssen, doch er zögerte zu lange und wurde ausgebremst (32.). "Ich bin mir sicher, wenn wir das zweite Tor machen, dann ziehen wir das Spiel komplett auf unsere Seite", haderte Quabeck.
Er sah kurz vor der Pause dann den 1:1-Ausgleich. Und den markierte einer, der nach ewig langer Verletzungspause monatelang von der Bildfläche verschwunden war. Nach Flanke von Miersberger traf Daniel Hintze bei seinem Comeback direkt (41.). Dindic war happy: "Dass er wieder fit ist, hilft uns natürlich sehr."
Der Ausgleich gab den Hausherren auch nach der Pause noch Rückenwind. Nach einem Angriff über die rechte Seite legte Moritz Peters den Ball zurück zu Lars Büscher, der gegen die Laufrichtung von Wolbecks Keeper Marc Klein zum 2:1 traf (50.). Wolbeck konterte diesen Treffer zwar durch Luca Rehberg, der nach Zuspiel von Thewes zum 2:2 ausglich (53.). Doch so richtig kamen die Münsteraner nicht mehr in den Flow. Stattdessen trat erneut Hintze in Erscheinung, der nach einem Einwurf den Ball behauptete und Steffen Miersberger bediente (3:2/78.). Wolbeck reagierte mit wilden Angriffen, und tatsächlich gab es in der chaotischen Schlussphase mehrere Ausgleichs-Chancen. Zunächst ließ Jonathan Tegtmeier nach einem Freistoß Marco Bensmanns das mögliche 3:3 liegen (88.), dann scheiterte Niklas Thewes im Eins-gegen-Eins (90.+1), ehe die Laggenbecker Abwehr auch Jonas Bodins Abschluss auf der Linie entschärfte (90.+2).
Cheruskia Laggenbeck - VfL Wolbeck 3:2 (1:1)
0:1 Thewes (17.), 1:1 Hintze (41.),
2:1 Büscher (50.), 2:2 L. Rehberg (53.),
3:2 Miersberger (78.)