Bezirksliga 12
Einstand endlich gelungen
Von Eva-Maria Landmesser
(18.08.19) Erst hochklassig, dann kopflos, dann taktisch. So gestaltete sich Borussia Münsters zweiter Auftritt in der Bezirksliga, der mit einem 2:1 (1:1) gegen die Lokalrivalen aus Wolbeck endete. "Schöner hätte man es in einem Drehbuch nicht schreiben können", freute sich Borussias Trainer Yannick Bauer über den nachträglichen Einstand. Alois Fetsch und seinen Wolbecker tat die Niederlage, vor allem der Umstand, dass sie in der Nachspielzeit besiegelt wurde hingegen "richtig weh".
Zunächst bot das Münster-Derby den zahlreichen Zuschauern an der Grevingstraße jedoch einen spannenden Schlagabtausch auf beiden Spielfeldhälften und damit ein hochklassiges Bezirksligaspiel. Vorerst jedoch nur bis zur 20. Spielminute. Ein von den Gastgebern eigentlich geklärter Ball landete nach dem Abschlag bei Wolbecks Niklas Thewes, der aus 30 Metern und unhaltbar für Björn Bils zum Traumtor ansetzte. "Danach wurden wir kopflos und unser Spiel sehr schlecht", sagte Bauer zur Reaktion seiner Mannschaft, die bis dato noch kein Tor in der Bezirksliga erzielt hatte, aber bis zum Pausenpfiff viermal den gegnerischen Pfosten treffen sollte. Auf der anderen Seite verpassten jedoch die Gäste die Chance nachzulegen. Sodass der Borussia in ihrer fast schlechtesten Phase der Ausgleich und damit der lang ersehnte Brustlöser gelang. In der 43. Spielminute hatte Tom Finger mit einem langen Ball Manoel Schug an Wolbecks linken Pfosten versorgt. Dieser legte ab für Lucas Ta, welcher sodann das Übrige tat. Für die Gäste ein psychologisch ungünstiger Moment, der sich noch wiederholen sollte.
"Wir wussten da ist mehr drin."
Sortierter als am Ende der ersten Halbzeit ging es für die Gastgeber in die zweite Hälfte. "Wir wussten, da ist mehr drin", berichtete Borussias Trainer von der Kabinenansprache. Gleichwohl musste sein Team in der 68. Spielminute einen vorläufigen Tiefschlag hinnehmen. Manoel Schug hatte nach einem Freistoß vor dem gegnerischen Tor den herauseilenden Wolbecker Schnapper Niklas Roenert nicht gesehen und diesen sodann versehentlich attackiert. Nach einer gelb-roten Karte war Schug vom Platz und seine Mannschaft weitere 35 Minuten in Unterzahl. Eine bisher sehr intensive Begegnung bekam nun eine eher taktische Prägung. Die Gastgeber standen tief und hielten in der Defensive dicht, setzten aber mit Kontern Nadelstiche. "Borussia hat abgewartet und uns das Spiel überlassen. Aber auf dem kleinen Feld ist das schwierig. Man muss aufpassen, dass man dann nicht ins offene Messer läuft", sagte Alois Fetsch zur Schlussphase. In der 91. Spielminute war es dann Borussias Neuzugang Robert Flügel, der nach einem Einwurf den Siegtreffer einleitete. Bereits im gegnerischen Strafraum angelangt legte er wegen eines Wolbecker Blocks zurück auf Tom Finger, der das borussische Drehbuch perfekt machte.
Borussia Münster - VfL Wolbeck 2:1 (1:1)
0:1 Höppner (21.), Ta (43.),
2:1 Finger (90.+1)
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte (68.)