Laggenbeck reicht Rote Laterne weiter

Von Christian Lehmann

(25.08.19) Als absoluter Underdog war Cheruskia Laggenbeck nach zwei Pleiten zum Liga-Auftakt in die Partie beim SV Wilmsberg gegangen. Entsprechend groß war die Genugtuung bei Nico Fehlhauer und seinen Jungs, dass sie nach dem überraschenden 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg nun die Rote Laterne an den 1. FC Gievenbeck II weiter reichen durften.

"Ich weiß, dass man in dieser Liga überall Punkte holen kann", meinte Fehlhauer nach der Partie. Umso bemerkenswerter war aber das "Wie": "Es gibt keine zwei Meinungen, wir waren heute auch fußballerisch über weite Strecken die bessere Mannschaft", sagte Laggenbecks Coach. Gegenüber Christof Brüggemann gab ihm ohne Umschweife Recht: "Sie hatten das notwendige Engagement mit, haben hinten rigoros verteidigt und alles reingeworfen. Wir waren heute einfach grottenschlecht. Durch die Bank, von eins bis elf, plus Einwechselspieler."

Taktische Umstellung 

Überraschend hatte Fehlhauer nicht auf ein System mit Fünferkette, sondern auf ein 4-5-1 mit einem kompakten Mittelfeld-Zentrum gesetzt. Weil den Piggen mit Alex Hesener (Kreuzbandriss) der klassische Sturmbulle nicht zur Verfügung stand - Niclas Ochse, eigentlich gelernter Sechser, versuchte sich auf der "Neun" - versuchten sie, das Spiel flach übers Zentrum aufzubauen. Die Laggenbecker pressten früh und lachten sich ins Fäustchen. Immer wieder konnten sie so schnelle Gegenstöße initiieren. "Über außen haben wir es super gespielt. So viele Torchancen hatten wir in den letzten Spielen ansatzweise nicht", meinte Fehlhauer. 

Das 0:1 hatte sich bereits angedeutet. Nach einem ins Zentrum geklärten Ball von Jan Markfort war Cheruskias Steffen Miersberger über rechts durch, seine präzise Flanke landete auf dem Kopf von Oliver Mansfeld, der nach seiner Rückkehr den ersten Treffer für sein Team erzielte (0:1/27.) Zuvor hatte bereits Joel Manchen eine Großchance liegen lassen. Fehlhauer: "Wilmsberg hätte sich nicht beschweren müssen, wenn es zur Halbzeit schon 0:2 steht." Naja, ein wenig Glück hatten die Gäste auch. Bei einer Großchance durch Niklas Thoms rettete Sascha Klumpe heldenhaft auf der Linie (44.). Thoms hatte nach einem langen Ball SVC-Keeper Tim Spieker bereits überwunden.

Pelle sorgt für die Entscheidung

Den Unterschied in Durchgang zwei machte dann Maxi Pelle, der erst zur Pause eingetrudelt war. Schon in der regulären Spielzeit hätte der pfeilschnelle Offensivmann die Partie entscheiden können, letztlich gelang ihm das in der Nachspielzeit nach einem Ballverlust Markforts (90.+2).

"Aus meiner Sicht war das absolut verdient", befand Fehlhauer. "Wilmsberg hatte sicherlich mehr Ballbesitz, wir hatten aber acht, neun klare Torchancen." Ein grantiger Brüggemann stimmte zu: "Wir haben heute auf jeder Position nicht stattgefunden. Im letzten Drittel waren wir super schlecht. Das war von der ersten Minute an ein absolut gebrauchter Tag. Wir hatten eine gute Ausgangssituation, die haben wir uns jetzt schön verbaut..." Das Fehlen Heseners wollte er nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Natürlich haben wir mit ihm eine andere Wucht, aber das war heute nicht der entscheidende Faktor." 

SV Wilmsberg - Cheruskia Laggenbeck     0:2 (0:1)
0:1 Mansfeld (27.), 0:2 Pelle (90.+2)