Bezirksliga 12
Arminia for Future!
von Alexander Eckrodt
(17.08.20) Nur ein Jahr hat es gedauert! Arminia Ibbenbüren ist zurück in der Bezirksliga 12. Die vergangene Saison verbrachte die Arminia in der Kreisliga A Tecklenburg, wo sie zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs auf dem zweiten Tabellenplatz stand. Es ist ein Aufstieg, der so gar nicht eingeplant war.
"Personell hatten wir zur letzten Saison schon ein wenig Aderlass erlitten, haben das aber auch durch junge Leute überraschend gut auffangen können", erklärt Hubi Ahmann, Trainer der Ibbenbürener. Das Team hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Vom Bezirksligakader der Saison 2018/19 sind nur neun Spieler übrig geblieben. Der 20-Mann-Kader besteht zur Hälfte aus Spielern, die zwischen 1997 und 2001 geboren worden sind. "Es sind alles unsere Leute. Unsere A-Jugend ist in der Kreisliga A unterwegs. Deswegen ist es schon spannend zu sehen, wie sich das entwickelt, wenn die Jungs jetzt Bezirksliga spielen", so der Trainer.
Kopf auf null
Nun muss der Coach aber seine Mannschaft bestmöglich auf die neue Saison vorbereiten. Ahmann: "Wir haben in der Corona-Pause leicht trainiert. Dann haben wir aber auch bewusst alles als Mannschaft ruhen lass, damit wir einen Cut hatten. Sie sollten wirklich kopfmäßig auf Null kommen, denn sonst hätte ich dieses Larifari nicht rausgekriegt." Den Kopf also einfach mal frei bekommen. Gar keine so schlechte Idee. Die Spannung ist nach einer so langen Zeit ohne Wettbewerb bestimmt erst einmal draußen.
Seit dem 27. Juli ist die Arminia nun schon wieder im Training. Aktuell läuft es auch ganz gut. Die Beteiligung ist ordentlich und die Testspiel-Ergebnisse stimmen auch. Es gab Siege gegen Teuto Riesenbeck II (1:0), SV Dickenberg (4:0) und Brukteria Dreierwalde (3:2). Das einzige Testspiel, welches die Truppe nicht siegreich gestaltete, war das gegen den SSC Dodesheide (2:2). Die Begegnung mit Dreierwalde am vergangenen Wochenende zeigte aber auch noch die ein oder andere Schwäche auf. "Wir sind richtig gut rein gekommen und hatten in den ersten 25 Minuten sechs richtig große Chancen. Wir hatten nur das Problem, dass wir nur eins gemacht haben", sagt Ahmann. Die Gegentore entstanden beide außerdem aufgrund von Ballverlusten im Aufbau. Insgesamt sieht der Coach seine Truppe aber auf Kurs und die Leistung positiv. Ahmann: "Wie wir die Chancen herausgespielt haben, hat mich wirklich angetan. Außerdem hatten wir mit Dreierwalde einen Gegner, der uns aktiv angelaufen ist und voll gefordert hat." Die Tore für die Arminia schossen David Lorenz und Gerrit Mahmutovic (2).
Steigerung erkennbar
Wie fit die Mannschaft aktuell wirklich schon ist, wird sich am Wochenende zeigen. Am Sonntag spielt Arminia Ibbenbüren gegen Cheruskia Laggenbeck im Kreispokal-Halbfinale. "Das wird schon eine richtige Ortsbestimmung. Mein Gefühl ist, dass sicher noch ein wenig fehlt. Man sieht auch, dass in den letzten Minuten die Konzentration ein wenig nachlässt. Aber ich sehe auch schon eine gute Steigerung zum Vorbereitungsbeginn", so Ahmann. Ein Spieler wird der Arminia aber nicht auf dem Platz helfen. Torwart Adrian Struhkamp zog sich vor dem Spiel gegen Dodesheide einen Kreuzbandriss beim Aufwärmen zu. Damit fällt er nicht nur für das Pokalspiel aus, sondern vielleicht für die gesamte Saison.
Besonders bei Arminia Ibbenbüren: 19 der 20 Spieler des Kaders leben auch in Ibbenbüren. Nur Niklas Richter kommt nicht von dort, sondern aus Lotte. "Die Fahrradständer sind voller als unser Autoparkplatz", sagt der Coach. Arminia for future also! Und das nicht nur aus Sicht der Umwelt. "Hier gibt es nun mal keine Kohle. Deswegen ist es auch schwerer, externe Spieler zu bekommen. Aber das ist auch nicht unser Ziel. Wir haben auch gemerkt, dass sich unsere eigenen Jungs mit dem richtigen Vertrauen ganz gut entwickeln."
Fußball spielen mit jungem Kader
Zu dieser Saison sind Pascal Schmiedel und Arne Rohlmann aus der A-Jugend in die Erste gerückt. "Pascal macht einen Top-Eindruck. Er darf auch durchaus Ansprüche stellen, unter den ersten Elf zu stehen - auch im Pokalspiel. Arne war leider berufsbedingt ein wenig verhindert, aber er ist ein wuseliger Spieler, der als Gegenspieler richtig nerven kann." Doch neben den jungen Kickern machen auch die Neuzugänge aus der Zweiten und Rückkehrer Christopher Nietiedt einen guten Eindruck. "Christopher war lange verletzt, er hatte einen Kreuzbandriss. Er ist schon etwas erfahrener und hat uns letzte Saison echt gefehlt. Er wird uns in der kommenden Saison sehr helfen", weiß Ahmann.
Bei der Arminia haben sie jetzt also einen jungen Kader mit viel Potenzial, aber was ist in der kommenden Spielzeit realisierbar? Der Trainer: "Wir werden die Liga nicht von oben rocken, das ist uns bewusst. Wir wollen natürlich in der Liga bleiben. Es ist schon noch ein Fragezeichen in den Augen. Schaffen sie das schon, oder noch nicht? Deswegen hatten wir auch mal gegrübelt, als es hieß, wir steigen auf." Aber nun hat man sich für die Bezirksliga entschieden. Die Erfahrung wolle man auf jeden Fall mitnehmen. Sicher ist nur: das Team will sich nicht hinten reinstellen. "Das geht gar nicht. Wir wollen auch vernünftig spielen. Lang und weit ist nicht der Fußball, der hier gespielt werden soll." Trotzdem wird es natürlich Spiele geben, in denen es auf die Umschaltbewegung ankommt. Deswegen liegt da in den nächsten Wochen noch ein besonderer Fokus drauf.
Die Testspiele von Arminia Ibbenbüren:
26. August, 19:30 Uhr: SC Halen (A)
30. August, 14:00 Uhr: SC Preußen Lengerich (A)
02. September, 19:00 Uhr: SC Hörstel (A)