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Dominik Pieper verlässt den TuS Recke im kommenden Sommer. Dort hat er viel Unvergessliches erlebt.

Pieper geht "mit zwei weinenden Augen"


von Fabian Renger

(22.02.21) Es ist ein Abschied, der nicht leicht fällt. "Ich gehe mit zwei weinenden Augen aus Recke weg", sagt Dominik Pieper. "Ich habe mich ein stückweit zuhause gefühlt." 2016 kam er ans Fürstenbergstadion, im kommenden Sommer ist Schluss beim TuS. Er geht zum SC Halen, wird dort spielender Co-Trainer. Von großen Fußstapfen, die er beim TuS hinterlassen hat, spricht sein langjähriger Coach und Förderer Marc Wiethölter. Das ist richtig. Am besten beschreibt es Pieper aber selbst, wie sich die Zeit im TuS-Trikot angefühlt hat: "Mittlerweile sagt Hannes Rieke [Betreuer-Legende, d. Red.] schon, dass ich gar nicht mehr als Externer zähle und alle denken: 'Wo wohnt der Pieper eigentlich in Recke?'"

Ein Externer, das war er, als er vor fünf Jahren rübermachte. Wiethölter lotste Pieper von dessen Heimatverein Westfalia Westerkappeln zum TuS. "Da haben mich viele gefragt: Hast du eigentlich einen Nagel im Kopp?", sagt der Trainer. Pieper galt zwar als herausragender Flemmer, aber auch als eigener Charakter. Manchmal gingen mit ihm die Gäule durch, er flog häufiger vom Platz. Doch Wiethölter glaubte an ihn. Er hatte den 10-jährigen Pieper bereits in der Kreisauswahl in seiner Combo, kannte ihn also. So kam Pieper zum TuS - und widerlegte einige Prophezeiungen. Er machte sich.  "Der Schritt, heraus aus seiner Komfortzone zu kommen, hat ihm persönlich gut getan", lobt ihn Björn Jansson, sein baldiger Chef in Halen. "Dominik hat einen bombastischen linken Fuß, der in der Bezirksliga seines Gleichen sucht."

Highlights, die Bücher füllen könnten

In Recke hat Pieper Unvergessliches erlebt. Das eine Highlight schlechthin gab es nicht. "Ganz viele Sachen, die ich auf eine Stufe stelle. Da könnte ich lange erzählen", sagt Pieper freudestrahlend. Der Kirmessamstag im September 2019 war besonders schön, als Germania Hauenhorst zu Gast war und Recke 0:1 hinten lag. In der Schlussminute donnerte Pieper einen Freistoß zum 2:1 ins Netz, legte das 3:1 nach. Der nachfolgende Kirmesgang soll legendär gewesen sein.

Oder die Auftritte in der Halle. Sein erstes Arminen-Hallenfußballfestival beispielsweise. Auf allerletzter Rille schleppte sich der TuS damals beim Vorturnier ins Finale gegen Preußen Lengerich um Kevin Wolff oder Robin Surmann. Recke gewann mit der zweiten Luft 3:0. "Danach haben wir uns abgefeiert", erinnert sich Pieper lachend. Tags drauf mischte Recke bei den Profis mit, Pieper schoss das erste Turniertor gegen Wiedenbrück. Die Halle, voll mit mehreren Fans des 1. FC Köln, feierte den Underdog. Das brannte sich ein. Genauso wie der Kreispokalsieg im vergangenen Jahr samt Rathausempfang.

Piepers linker Schlappen ist eine Waffe.

Was sich allerdings auch einbrannte: Verletzungen! In seinen fünf Jahren beim TuS spielte Pieper keine Saison durch, er hatte die Seuche an den Hacken. Zuletzt, im vorigen Oktober, riss er sich das Kreuzband und den Meniskus. Zwischenzeitlich liebäugelte Pieper gar mit dem Laufbahnende. "Das macht mürbe, wenn man immer wieder rausgerissen wird", sagt er. Nicht zuletzt deshalb suchte er jetzt die neue Herausforderung, eine Art zweites Standbein im Fußball. Wie lange er es als Spieler noch schafft, weiß er eben nicht. Lust auf den Trainerbereich hatte er aber immer schon, nur die Zeit gab es für ihn nicht her. Bis jetzt. "Er ist ein intelligentes Kerlchen, er bringt alles mit, um auch ein guter Trainer zu werden", findet Wiethölter.

In der Rolle des Co-Trainer sieht sich der Linksfuß aber eher weniger, als daraus gemacht wird. "Viel abgucken, viel lernen", hat er sich vorgenommen. Erfahrungen sammeln, Jansson beratend und unterstützend zur Seite stehen. "Wir geben ihm alle Zeit", sagt Halens Übungsleiter, der zugleich betont: " Es wird nicht so sein, dass er vom ersten Tag an in regelmäßigen Abstand Einheiten leiten wird." Zuvorderst freut er sich eh auf Pieper als Flemmer. Wenn der denn dann irgendwann fit ist. Immerhin: Die erste Joggingversuche liefen ganz gut. Das wird schon.

ISV, Osnabrück - doch im Herzen ein Junge aus Westerkappeln

Als riesiges Upgrade bezeichnete ihn Jansson neulich. "Das lässt mich nicht abheben", wehrt Pieper ab. Er selbst ist ein Westerkappelner Junge. Wuchs dort auf, wohnt dort bis heute und arbeitet im Ort bei einer Versicherung. Bei der Westfalia trat er erstmals gegen den Ball, später folgten Stationen beim VfL Osnabrück ("Papa sagt immer: Du hättest es vielleicht weiter gebracht") und bei der ISV ("Eine schöne Zeit"). Trainer wie Stefan Gütt oder Sebastian Wellmeyer formten ihn, Spieler wie Steffen Büchter oder Steffen Mirsberger ("Echt coole Jungs") waren seine Teamkollegen. Eine Art Vorbild für ihn war Maik Klostermann, heute zählt er ihn zu seinen engsten Vertrauten.

Doch die schönste Anekdote ist eigentlich die seines Seniorendebüts. Zur B-Jugend kehrte Pieper zur Westfalia zurück. "Ich wollte unbedingt in der ersten Herrenmannschaft von Westfalia Westerkappeln spielen, das war wichtig, dafür habe ich alles getan", sagt Pieper. Auf der Zielgeraden als A-Junior war der große Tag gekommen, er wurde befördert zu den Senioren - blöderweise zunächst jedoch zur Reserve. Doch Dominik Pieper wäre nicht Dominik Pieper, wenn er das nicht zum Anlass genommen hätte, um richtig einen rauszuhauen. 6:0 siegte Kappelns Zwote, fünf Tore gingen auf Piepers Konto, das sechste bereitete er mit der Hacke vor. Mit dieser Ausbeute im Gepäck stiefelte er zurück in Richtung Vereinsgelände, und bekam dort prompt eine frohe Botschaft übermittelt: "Unser Fußballobmann kam zu mir und hat gesagt: Nächste Woche spielst du Erste. Da habe ich gedacht: Geil, jetzt hab ich euch!"

Teamchecks Bezirksliga 12



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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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