Fortschritt verpflichtet - Dindic bleibt
von Christian Lehmann
(10.12.20) Jetzt kann er es ja sagen. Nach seinem ersten Spiel als Trainer von Cheruskia Laggenbeck - es war eine 4:7-Pleite im Test beim SC Preußen Lengerich am 20. Januar 2020, "da habe ich mich gefragt, was hast Du dir da angetan?" Inzwischen dürfte er froh sein, dass er es sich angetan hat, denn innerhalb dieser knapp elf Monate ist die Mannschaft nicht nur vom Bezirksliga-Ende in die obere Tabellenhälfte hochgerutscht, sondern hat auch noch eine bemerkenswerte spielerische Entwicklung genommen. Weil das alles passt, geht Dindic nun in seine - inklusive zweier durch Corona-Breaks zerstückelte - dritte Saison.
"Er kennt Laggenbeck, kommt aus Laggenbeck und war auch vor seiner Trainer-Tätigkeit häufig am Platz. Die Entwicklung ist sehr positiv, spielerisch ist ein Schritt nach vorn erkennbar. Wir hoffen, dass wir nun etwas ruhigeren Gewässern entgegen schwimmen", sagt Ralph Rotter, der sich bei Cheruskia gemeinsam mit Hendrik Artmeyer die Aufgaben des Sportlichen Leiters teilt. Er kann auch die Weiterbeschäftigung von Co-Trainer Maik Osterhaus, dem spielenden Torwarttrainer Max Schmalz sowie aller übrigen Seniorencoaches verkünden. Marc Wichmann bleibt Trainer der Zweiten, Marcus Vogelsang hat weiterhin die Verantwortung für die Dritte, Sven Korte bleibt bei der vierten Mannschaft.
Kein Training ohne Ball
Dindic erklärt, warum nun das eingetreten ist, was ohnehin von vornherein geplant war. "Das Engagement war schon auf zwei oder eher drei Jahre angelegt, aber ich bin kein Freund davon, direkt einen Vertrag über drei Jahre abzuschließen. Wir haben uns darauf verständigt, die Entwicklung abzuwarten und uns dann zusammenzusetzen." Die Entwicklung ist gut, das Feedback der Truppe sowieso. Die Spieler haben Spaß im Training, das bei A-Lizenzinhaber Dindic eigentlich nie ohne Ball stattfindet.
Im Vorfeld der Gespräche hat sich Dindic nämlich bereits die Ohren wund telefoniert und mit allen Spielern seiner aktuellen Mannschaft gesprochen. Das Ergebnis: Mit Ausnahme von Routinier Sascha Klumpe (34), der wohl in die zweite Mannschaft runter gehen wird, möchten alle an Bord bleiben. "Er wird uns als Mensch und als Spieler fehlen, aber wir haben mehrere sehr gute, junge Leute, die seine Position übernehmen können", sagt Dindic. Auch in der Reserve, die eine richtig gute Kreisliga A-Saison spielt, sieht der Coach viel Qualität und Potenzial - im Jugendbereich auf lange Sicht sowieso. "Es gibt noch vier oder fünf Spieler, die das Fußballspielen in Laggenbeck erlernt haben und inzwischen in anderen Vereinen aktiv sind. Unser Ziel sollte es sein, diese Leute zurückzuholen", erklärt er überdies.