Mika Becker hat wieder Bock

von Christian Lehmann

(08.01.21) Der Traum vom Profifußball endete für Mika Becker im Oktober vorerst mit einer großen Enttäuschung. Erst zu Saisonbeginn war der 19-jährige Offensivspieler beim Regionalligisten Sportfreunde Lotte medienwirksam mit einem Profivertrag ausgestattet worden, wenige Monate später endete die Zusammenarbeit ohne einen einzigen Einsatz. Die Lust am Fußball hat das Talent aber nur kurzzeitig verloren. Wenn es wieder losgeht mit dem Spielbetrieb im Heimspiel-Land, wird er den TuS Graf Kobbo Tecklenburg unterstützen. Die Verantwortlichen des Bezirksligisten hoffen, dass die Verpflichtung des Winter-Neuzugangs eine Win-Win-Situation darstellt.

"Wir hatten damals bei seiner Vertragsauflösung in Lotte schon großes Interesse an Mika, wollten aber erstmal die Entwicklung abwarten und ihm die nötige Zeit geben, das Ganze zu verarbeiten. Er hätte wahrscheinlich auch die Möglichkeit gehabt, höherklassig zu spielen", sagt Kobbo-Trainer Julian Lüttmann. In den Gefilden, in denen Mika Becker kickte, kennt er sich ebenso aus wie sein Trainerkollege aus. Klaus Bienemann war in Lotte während seiner Zeit als Jugendkoordinator ein Förderer des Youngsters. Er hat auch einen guten Draht zu dessen Vater, ISV-Trainer Heiko Becker. In den Wochen vor dem Sport-Lockdown hatte sich Becker junior auch bei der Ibbenbürener SpVgg fit gehalten. Eine feste Verpflichtung schlossen jedoch sowohl Vater als auch Sohn frühzeitig aus. "Das funktioniert nicht", sagte Heiko Becker damals auf Nachfrage unserer Redaktion lachend. 

"Können beide voneinander profitieren"

"Er hat klipp und klar gesagt, dass er diese Konstellation nicht möchte", erklärt auch Lüttmann. Und so kamen die Kobbos ins Spiel, die dem "Straßenfußballer" (Lüttmann), der im Zentrum auf mehreren Positionen einsetzbar ist, auch von ihrer Art zu kicken durchaus entgegen kommen. "Ich glaube, wir können beide voneinander profitieren", meint der Coach. Der Rechtsfuß hat in der Jugend auch für Blau-Weiß Hollage, den Osnabrücker SC und den SV Rödinghausen gegen den Ball getreten. 

"Ich habe Bock, endlich mal wieder richtig zu kicken. In der Mannschaft sind gute Typen, und hier es gibt ein gutes Trainer-Team", begründete Mika Becker den Wechsel gegenüber den Kollegen der Westfälischen Nachrichten. Hier äußerte sich Trainer Klaus Bienemann zu den Vorzügen seines Neuzugangs: "Mika bringt eine hohe Spielintelligenz ein, er ist ein guter Passgeber, und er hat ein gutes Auge für Aktionen nach vorne. Er ist ein Spieler, der in der Bezirksliga den Unterschied ausmachen kann." TGK-Fußballobmann Dr. Hanno Knippenberg bringt noch einen weiteren Faktor ins Spiel: "Mika ist ein junger, gut ausgebildeter Spieler. Außerdem kommt er aus unserer Region – das passt."