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Freddy Böhmer hat maßgeblich zur Stabilisierung der Defensive bei Emsdetten 05 beigetragen.

Emsdetten 05 - der schlafende Riese erwacht


von Christian Lehmann

(09.11.20) Es ist ruhig am Wasserturm. Das ist nach mehreren turbulenten Jahren in diesem Klub ein gutes Zeichen - und eine Besonderheit. Mit Tabellenplatz fünf (16 Punkte/20:11 Tore) nach acht Spielen können sich die meisten Anhänger von Emsdetten 05 anfreunden, zumal die Leistungen in dieser Saison zumeist stimmten. Die Perspektive sowieso. Neu-Trainer Markus Heckmann hat eine Mannschaft mit Qualität und Potenzial beisammen, kann diese aber - anders als einige seine Vorgänger - in Ruhe und ohne großen Erfolgsdruck weiterentwickeln.

Zwei Niederlagen kassierten die Dettener in dieser Saison - gegen den Tabellenersten und -zweiten. Selbst in diesen beiden Partien bei Greven 09 (0:1) und den Borghorster FC (1:2) war richtig viel drin. Nach dem Auftaktmatch in der Schöneflieth entschuldigte sich Grevens Coach Mirsad Celebic bei seinem Gegenüber für einen unverdienten Sieg, beim BFC hätte Nullfünf das Spiel selbst für sich entscheiden können und kassierte in der Schlussphase den entscheidenden Gegentreffer. "Die Spiele hätten wir beide nicht verlieren dürfen", betont Heckmann. "Es war eine Menge Pech dabei, aber wir haben da auch einige Erfahrungen raus mitgenommen." 

Serie auf kleinem Rasenplatz

Der Rückstand auf die Ligaspitze beträgt trotz der Pleiten in den Big-Point-Spielen nur vier Punkte. Dem neuen Trainerteam ist es in dieser Saison vor allem gelungen, die Anzahl der Gegentore zu minimieren. Derer elf kassierte das Team insgesamt. Klammert man die letzten beiden Spiele in Gelmer (5:2) und gegen Münster 08 (3:3) aus, ist die Quote sogar noch besser. "Wir haben das in den Griff bekommen und arbeiten gut gegen den Ball", findet Heckmann. "Das heißt aber nicht, dass wir uns hinten reinstellen." Im Anlaufverhalten variiert die Truppe meist zwischen Mittelfeld- und Angriffs-Pressing. Das schmeckt den meisten Gegnern nicht. Ebenfalls auffällig ist die Heimstärke des Teams: Statt während der Renovierung des Hauptplatzes im Salvus-Stadion auf den schmucken Kunstrasenplatz auszuweichen, trugen die Dettener ihre Heimpartien auf dem kleinen Rasenplatz hinter der Tribüne aus - und holten zehn Punkte aus vier Spielen. In den Vorjahren hatte das Team auf dem Kunstgrün stets unglücklich agiert. "Aberglaube war nicht dabei. Ich habe die Mannschaft aber mit in die Entscheidung genommen und der Großteil wollte auf Rasen spielen, solange das möglich ist", erklärt der Coach. Alles richtig gemacht. 

Die Entwicklung der Mannschaft sieht auch der ehemalige Trainer und Sportliche Leiter Bodo Gadomski überaus positiv: "Die Jungs machen das richtig gut. Aus meiner Sicht ist es ein riesiger Vorteil, dass die Truppe so zusammengeblieben ist. Inzwischen sind alle ein Jahr älter." Seinen ehemaligen Schüler Markus Heckmann lobt er als "jungen, engagierten Trainer, der perfekt zur Mannschaft passt. Markus macht einen richtig guten Job." Auch für Gadomski ist die neue Stabilität in der Defensive entscheidend. Dass die Innenverteidiger Jannis Meyer und Freddy Böhmer nun verletzungsfrei sind und regelmäßig spielen, wirke sich positiv aus. "Außerdem haben sie mit Steffen Söndgen einen richtig guten Torwart. Das gibt Sicherheit von hinten raus."

Meyer und Böhmer führen das Team

Für Heckmann zählen die "gefühlten Oldies" Böhmer (27/u.a. Münster 08, Preußen Münster, TuS Hiltrup) und Meyer (26/u.a. FCE Rheine) zu den wichtigsten Ansprechpartnern und Schlüsselfiguren. "Sie sind ja noch längst nicht alt, bringen aber viel Erfahrung und Routine mit. Das merkt man schon an ihrer Ansprache", betont der Coach. Nicht nur als Backup, sondern als ernsthafte Alternative im Abwehrzentrum hat sich zudem der junge Jonas Borgmann im Laufe der Hinrunde in den Vordergrund gespielt. Davor haben sich auf der Sechs Dustin Pilz und Luca Tillmann gesucht und gefunden - das alles trägt zur neu gewonnenen Stabilität bei. Nach der Pause dürfte dann auch wieder Max Mause, der sich nach vielversprechender Vorbereitung am ersten Spieltag verletzte, eine wichtige Option sein.

Auch Kapitän Meyer sieht eine erfreuliche Entwicklung: "Wir sind auf einem sehr guten Weg, haben eine junge, hungrige Mannschaft und mit Markus und Denis (Co-Trainer da Silva, Anm.) sehr gute Trainer." Auch Meyer hatte in der Vorsaison mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, brauchte nach einem Wadenbeinbruch lange, um sich zurück zu kämpfen. "Ich glaube schon, dass es ein wichtiger Faktor ist, dass wir hinten nicht immer wieder tauschen müssen", sagt er. Zur Erinnerung: In der Vorsaison hatten aus der Not heraus immer mal wieder auch gelernte Offensivspieler (Elias Strotmann, Luca Tillmann, Hannes Rehr) in der Innenverteidigung aushelfen müssen.

Leon Veltrup traf "nur" dreimal. Als Malocher und Ballbunkerer ist der Stoßstürmer allerdings extrem wertvoll.

Viele Offensiv-Optionen

Vorne hat Heckmann ohnehin reichlich Optionen. Vor allem Marvin Leifeld hat sich in den vergangenen Wochen hervorragend entwickelt, auch Holland-Export Stanly Vinke blühte zuletzt nach Anpassungs-Problemen zu Beginn auf. Leon Veltrup (drei Saisontore) fällt zwar (noch) nicht als Goalgetter auf, dafür aber als Assistgeber und Ballbehaupter. Luca Tilmmann kann auch auf der Zehn spielen und ist Nullfünfs bester Torschütze, auch Benny Leifeld traf schon dreimal. Mit den Quirlefixen Hannes Rehr, Lennardt Hugo, Robin Kamp oder Tim Befus ist Nullfünf auf den Außenpositionen unberechenbar. Und dann ist da ja noch Sturm-Neuzugang Kemel Koussaybani, der bisher nur sporadisch helfen konnte, seine Bezirksliga-Tauglichkeit aber schon hinreichend bewiesen hat. 

Heckmann ist sich sicher: Dieses Team kann noch deutlich mehr, als es bisher zeigt. Er kann sich vor den nun anstehenden Zukunfts-Gesprächen im Winter durchaus vorstellen, seine Arbeit fortzuführen. "Ich bin nicht gekommen, um nach einem Jahr wieder zu gehen. Wir haben den Umbruch ja schon hinter uns, wenn man sieht, wie weit die vielen jungen Spieler schon sind. Wenn wir den Kader so zusammenhalten und noch ein, zwei Verstärkungen dazu holen, dann können wir langfristig eine gute Rolle spielen in der Liga."

Kein Angriff auf die Ligaspitze

Aber warum nicht schon jetzt? Die bisherigen Spiele haben gezeigt, dass der Mannschaft nicht so viel fehlt zur absoluten Spitze. Heckmann kommt das aber zu früh. "Unter den ersten fünf, sechs sehe ich uns schon, wenn wir Woche für Woche unsere Leistung auf den Platz bringen. Es ist aber nicht unser Haupt-Antrieb, aufsteigen zu müssen. Ich würde mir wünschen, dass die Jungs jetzt einfach lernen, etwas abgezockter zu sein und eine Führung mal konsequent und sicher runter zu spielen. Das war mir in manchen Spielen, zum Beispiel zuletzt in Gelmer, noch etwas zu wild."

Auch Jannis Meyer hofft, dass nach dem guten Start nun nicht sofort Rufe nach der Landesliga laut werden. "Wir müssen Geduld haben. Bei Nullfünf wurde in den vergangenen Jahren häufiger der Fehler gemacht, dass man zu früh zu viel wollte..." Stellt man es richtig an und schafft es, auch das in der Nachwuchsabteilung schlummernde Potenzial nachhaltig zu nutzen, könnte der schlummernde Riese wieder erwachen.

Teamchecks Bezirksliga 12



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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
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2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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