"Eine 1A-Lösung"
von Fabian Renger
(30.12.20) Lieber Alexander Schweer, das ist ziemlich doof gelaufen für dich. "Er liebäugelt noch immer damit, dass er ein paar Minuten kriegt. Ich versuche, das händeringend zu verhindern", flachst Heiko Becker, Coach der Ibbenbürener Spielvereinigung, in Richtung seines Torwarttrainers. Und ja, Becker hat Schweers Nothilfe-Einsatz verhindern können. Denn die ISV hat einen neuen Torwart gefunden. Sven Meckelholt verstärkt die Mannschaft zu sofort. Was zumindest die Frage aufwirft: Warum brauchen die einen Schnapper? Die Antwort ist aber leicht und schnell gefunden.
Beginnen wir von vorn. Eigentlich war Beckers Team auf dieser Position gut aufgestellt. Zur neuen Saison kam der 22-jährige Max Samusch aus Lotte rüber ins Sportzentrum Ost. Er sollte Routinier Timo Knüppe fordern. Zwei Torhüter zu haben, das ist für Becker nämlich immens wichtig. Insbesondere für den den Trainingsbetrieb. Doch Samusch verlässt den Club nun schon wieder.
Samusch geht aus beruflichen Gründen
"Ein kurzer Schock", erinnert sich Becker an den Moment, als ihm sein junger Goalie davon unterrichtete, sich wieder verabschieden zu müssen. "Überhaupt nicht aus sportlichen, sondern leider aus beruflichen Gründen." Und damit standen Becker, der ja unlängst seinen Vertrag verlängerte, und sein Co-Trainer Philipp Hölscher natürlich vor einem Problem: Torhüter gibt's nicht im Überfluss. Schon gar nicht zu sofort im Winter. Woher nehmen, wenn nicht stehlen...?
Aus der Reserve, ja, das wäre möglich gewesen. Jungspund Bjarne Hallmann wäre doch eine Lösung. Der ist eine vielversprechende Hoffnung für die Zukunft. Allerdings hätte die Zwote dann keinen Torwart mehr. Doof. Schweer, klar, der könnte auch. Aber ist normalerweise nur als Torwarttrainer eingeplant. Er stand in der Hinrunde ein paarmal als Notnagel mit auf dem Spielberichtsbogen. Mehr soll's aber eigentlich nicht sein. Und dann fiel Hölscher der Name Meckelholt ein.
ISV-Vergangenheit
Der hat eine ISV-Vergangenheit, spielte dort in der Jugend - nach einem Wechsel von Preußen Lengerich - und anfänglich auch als Senior. Später führte ihn sein Weg über die Stationen SF Lotte II, SV Burgsteinfurt, SC Greven 09 und Germania Horstmar schließlich zu den Tecklenburger Kobbos. Dort war er in der vergangenen Spielzeit mit ein Garant für den Aufstieg in die Bezirksliga. Als die Kobbos allerdings Lukas Schell verpflichteten, trennten sich die Wege. Meckelholt wurde im Sommer vereinslos und damit die optimale Option für Becker. Zunächst hat der Torwart bis zum kommenden Sommer zugesagt.
"Sicherlich eine 1A-Lösung. Das war ein sehr fruchtbares Gespräch mit ihm", sagt Becker über den Kontakt zum 31-jährigen Neuzugang. "Damit haben wir mit Timo und ihm zwei gute Torhüter."
Meckelholt ist damit der vierte Neuling. Luca Klostermann und Florian Krasniqi aus der vereinseigenen U19 können sich in der Ersten beweisen. Zudem wechselt Defensiv-Spezialist Christopher Nietiedt von Arminia Ibbenbüren rüber zu Beckers Kombo. Die drei kommen allerdings erst zur neuen Spielzeit.