Bezirksliga 12
Hörstels "Many-Men-Show"
Von Christian Lehmann
(25.10.20) In den vergangenen Wochen waren erfolgreiche Spiele des SC Hörstel ja meist durch Christian Biermann oder Julin Muthulingam geprägt. Bei 5:2 (2:1)-Auswärtserfolg über Germania Hauenhorst zeigte der SCH nun, dass er deutlich mehr ist als eine "One-Man-" oder eine "Two-Men-Show". Im Waldpark schlug sich die ausgesprochen geschlossene Teamleistung auch auf der Anzeigetafel nieder.
"Wir wussten, dass der Gegner eine sehr kampfstarke Truppe hat und dass wir von Anfang an dagegen halten müssen. Das haben die Jungs hervorragend umgesetzt. Hauenhorst ist es nicht gelungen, das eigene Spiel aufzuziehen. Wir haben als Mannschaft gezeigt, wozu wir im Stande sind. Darauf sind wir stolz. Ein hochverdienter Sieg!", jubelte Gästecoach Kai Aulkemeyer. Der Co-Trainer stand in Hauptverantwortung, weil sich Chefcoach Bruno Graw nach einem überstandenen Unfall noch schonen musste.
Biermann-Brüder treffen
Das galt nicht für seine Spieler, denn die legten von Beginn an flott los. Christian Biermann traf früh nach Zuspiel seines Bruders Matthias zum 0:1 (12.). Der aus der Reserve hochgerückte Mittelfeldspieler erzielte dann kurz vor der Pause sein erstes Tor als Senioren-Spieler überhaupt. Allerdings hatte SVG-Schnapper Jan Westhoff mit einem versaubeutelten Abschlag auch kräftig mitgeholfen (1:2/42.). Munzur Bezgincan hatte für die Hauenhorster zwischenzeitlich nach einer kurz ausgeführten Ecke und scharfem Assist von Daniel Albers egalisiert (1:1/23.).
Im zweiten Durchgang machte Hörstel dann schnell Nägel mit Köpfen. Nach einem Freistoß von Ben Gashi senste Christian Biermann zwar über den Ball, doch aus dem Rückraum feuerte Routinier Mirco Heger das Leder unhaltbar ins Tor (1:3/55.). Nun waren die Gäste außer Rand und Band. Jeweils nach einem Konter trafen Ben Gashi per Fernschuss (1:4/59.) und Fabian Muthuligam auf Zuspiel seines Bruders Julin (1:5/65.), der an diesem Nachmittag kurioserweise leer ausging. Das konnten die Gäste aber locker verschmerzen, ebenso wie das 2:5 durch Yannick Beermann nach einer Ecke (82.). Da waren die Gastgeber allerdings schon in Unterzahl, Bezgincan hatte nach einem Scharmützel mit Hörstels Schlussmann Lars Rieskamp Gelb-Rot gesehen (82.). Gerechtfertigt, wie Hauenhorsts Co-Trainer Daniel Kamping befand.
Der Assistenzcoach, der ebenfalls seinen Chef Dino Mattick (erkrankt) an der Linie vertrat, zeigte sich enttäuscht. "Wir hatten uns gegen einen direkten Mitkonkurrenten eigentlich einiges vorgenommen. Das ist alles sehr enttäuschend gelaufen. Die Jungs waren selbst erschrocken über ihre Leistung. Wir hatten kein gutes Positionsspiel nach vorne und haben es Hörstels bulligen Innenverteidigern mit langen Bällen leicht gemacht, statt spielerische Lösungen zu suchen. Gegen so einen Gegner musst Du keine fünf Gegentore kassieren."
Germania Hauenhorst - SC Hörstel 2:5 (1:2)
0:1 C. Biermann (12.), 1:1 Bezgincan (23.),
1:2 M. Biermann (42.), 1:3 M. Heger (55.),
1:4 Gashi (59.), 1:5 F. Muthulingam (65.),
2:5 Beermann (82.)
Gelb-Rote Karte: Hauenhorsts Bezgincan (82./Unsportlichkeit)