Bezirksliga 12
Ein Spiel, 1000 Geschichten
Von Christian Lehmann
(14.11.21) Holla, die Waldfee! Im Spiel zwischen dem TuS Graf Kobbo Tecklenburg und dem SV Burgsteinfurt war aber mal so richtig Zunder drin. Sieben Tore, etliche strittige Szenen, hitzige Zweikämpfe und Diskussionen. Schiedsrichter Christian Arends hatte alle Hände voll zu tun, gab in der ersten Halbzeit acht und in der zweiten 15 Minuten Nachschlag, ehe er die turbulente Partie beim Stand von 4:3 (1:1) für die Hausherren beendete.
SVB-Coach Christoph Klein-Reesink waren die fünf Minuten Extra-Time noch deutlich zu wenig. "Da hätte er gerne auch 15 draus machen können." Auch drei nicht gegebene Elfmeter nach vermeintlichen Foulspielen an Alex Hollermann (72.), Thomas Artmann (90.+1) und Tobi Glasing (90.+2) sorgten für Unzufriedenheit bei den Stemmertern. Auf der anderen Seite hatte Hans Dimitri Nguile Inenguini Glück, dass er nach einem heftigen Foulspiel an Till Guttek nicht die Rote Karte gesehen hatte (75.). "So ein Spiel habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Es war extrem hitzig. Ein Unentschieden wäre aus meiner Sicht das gerechte Ergebnis gewesen."
Hollermann trifft - und kann nix dafür
Schon nach vier Minuten eröffnete Alex Hollermann das Spektakel - wobei er streng genommen gar nichts dafür konnte. Nach einer schnellen Umschaltsituation, bei der die Kobbos erst ein Foul-, dann ein Handspiel monierten, wollte Patrick Neitzert klären und schoss Hollermann an, der sein 13. Saisontor quasi geschenkt bekam (0:1/4.). Lange brauchten die Gastgeber allerdings nicht, um den Rückstand zu verarbeiten. Nach einem zunächst geblockten Freistoß brachte Tugay Gündogan die Kirsche wieder in die Box, wo TGK-Spielertrainer Julian Lüttmann zum 1:1-Ausgleich traf (31.). Nach der Pause und einer ähnlichen Situation schlug der Ex-Profi dann zum zweiten Mal zu (2:1/50.). Wenig später verlängerte er dann einen Flankenball von Lucas Hottenträger zu Gündogan, der freistehend auf 3:1 stellte (58.).
Nach einem Ballverlust im Zentrum und dem 14. Saisontor Hollermanns mussten die Gastgeber wieder zittern, ehe Gündogan nach besagtem Inenguini-Foul das 4:2 erzielte (75.). Volkan Haziri verkürzte per direkt verwandeltem Freistoß erneut (4:3/80.), danach wurde es in der Schlussphase richtig wild. Berkant Samanci traf die Latte (86.), auf der Gegenseite drückte Stemmert wie wild auf den Ausgleich - der wollte aber nicht mehr fallen.
"Es war ein sehr intensives, hochklassiges Bezirksligaspiel", befand Lüttmann. "Unsere Jungs haben das überragend angenommen und sich bravourös gewehrt. Wir haben uns eigentlich nur durch unsere eigenen Fehler wieder in die Bredouille gebracht, am Ende war der Sieg aber absolut verdient." Besonders hob der Coach die Leistung von Yuri Schwartz und Mergim Selimi heraus, die auf ungewohnter Position die Doppel-Sechs exzellent dicht gemacht hatten.
TGK Tecklenburg - SV Burgsteinfurt 4:3 (1:1)
0:1 Hollermann (4.), 1:1 Lüttmann (31.),
2:1 Lüttmann (50.), 3:1 Gündogan (58.),
3:2 Hollermann (61.), 4:2 Gündogan (75./FE),
4:3 Haziri (80.)