Hauenhorst macht's schon wieder!

Von Christian Lehmann

(13.02.22) Es war nicht der Tag des SC Greven 09. Nach der 1:3 (0:2)-Pleite gegen Germania Hauenhorst - der zweiten Pleite gegen die Waldpark-Boys in dieser Saison - hätte Grevens Co-Trainer Ahmed Ali über die bescheidene Chancenverwertung, einen verschossenen Elfmeter oder eine ärgerliche Rote Karte gegen sein Team auslassen können. Er tat aber das, was einen fairen Sportsmann auszeichnen: Er zollte den Gästen seinen allerhöchsten Respekt.

"Man muss den Hauenhorstern lassen, dass sie ein richtig gutes Konzept haben und defensiv super stehen. Der Teamspirit, den sie heute an den Tag gelegt haben, war beeindruckend. Sie haben das echt gut gemacht und sich den Sieg absolut verdient", meinte er. "Unsere Jungs haben auch zu zehnt gute Ansätze gezeigt und versucht, dass Spiel noch zu drehen. Der Gegner war aber heute einfach effektiver."

Offene Räume perfekt bespielt

Schon nach fünf Minuten hatten die Germanen die Hausherren zum ersten Mal seziert. Hauenhorsts Spielertrainer Guido Göcke hatte in der vergangenen Woche beim Grevener Spiel gegen SuS Neuenkirchen einige Räume gesehen, die seine Jungs perfekt bespielten. Anil Kesluhoglu brachte den Ball von der linken Seite in die Box, wo Munzur Bezgincan heranrauschte und zum 0:1 vollendete (5.). 

Die große Ausgleichschance ließ nach einem Foulspiel an Nic Kriwet dann Patrick Fechtel ungenutzt, Jan "Tanne" Westhoff ahnte die Ecke und entschärfte den eigentlich nicht schlecht getretenen Elfer (17.). Es sollte nicht die letzte Klassetat des Schlussmanns bleiben. Auf der Gegenseite klaute dann Janni Krause den Grevenern den Ball im Aufbau und fand Kesluhoglu am zweiten Pfosten - 0:2 (22.). 

Nach der Pause kam es sogar noch besser für die Gäste: Wieder brachte Kesluhoglu den Ball in die Box, diesmal fand er in Jan Gottwald einen Abnehmer - 0:3 (51.). Als dann auch noch Moritz Aufderhaar nach einer vermeintlichen Notbremse vom Platz musste (Rote Karte/54.), schien der gebrauchte Tag der Nullneuner seinen Lauf zu nehmen. "Ich finde, da hätte es auch dunkelgelb getan", meinte Hauenhorsts Coach. Die Elf von Marcel Pielage zeigte jedoch Moral und kam nach einem Foulspiel an Philipp Kraus durch einen verwandelten Foulelfmeter Peter Lakenbrinks noch einmal heran (1:3/74.). Zu mehr langte es trotz diverser Chancen - unter anderem hatte Mike Liszka zuvor den Pfosten getroffen - nicht. 

Wie sehr sich die Gäste in diese Partie hineinbissen, zeigte eine Szene aus dem ersten Durchgang, in der Hauenhorsts Kapitän YannicK Beermann ein scheinbar sicherer Tor von Bernd Lakenbrink mit einer waghalsigen Klärungsaktion noch verhinderte. Trainer Göcke staunte nicht schlecht. "Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs. Greven hat eine Reihe extrem starker Individualisten, unser Matchplan wurde aber heute zu 100 Prozent umgesetzt." Bemerkenswert, dass dieser Husarenritt trotz des Fehlens der Leistungsträger Christian Ebbeler sowie Martin und Jürgen Heckmann zustande kam. "Die Jungs, die - wie zum Beispiel Jens Bäumer - heute reingerutscht sind, haben ihre Chance genutzt", lobte Göcke.

SC Greven 09 - Germania Hauenhorst     1:3 (0:2)
0:1 Bezgincan (5.), 0:2 Kesluhoglu (22.), 
0:3 Gottwald (51.), 1:3 P. Lakenbrink (74./FE)
Bes. Vork.: Germanias Westhoff pariert FE gegen Fechtel (17.)
Rote Karte: Grevens Aufderhaar (54./Notbremse)