Grevener Bauchlandung

Von Christian Lehmann

(29.08.21) Ja, gut, äh... Damit hätten wir nun nicht unbedingt gerechnet. Gleich am 1. Spieltag der neuen Saison legt der Mega-super-duper-Topfavorit SC Greven 09 die erste Bauchlandung hin. Bei Germania Hauenhorst verlor die Mannschaft von Trainer Marcel Pielage völlig überraschend mit 0:1 (0:0). Die Hausherren um Neu-Coach Guido Göcke hingegen schmissen sich voll rein und freuten sich anschließend diebisch über drei Bonus-Pünktchen.

"Für uns ist das ein überragender Auftakt, wir haben für eine faustdicke Überraschung gesorgt", jubelte Göcke nach der Partie. Von Schadensbegrenzung hatte er im Vorfeld der Partie gegen den vermeintlich übermächtigen Gegner nichts wissen wollen. "Wir haben schon an unsere Chance geglaubt und das auch so kommuniziert. Wir wussten um unsere Stärken."

Gutes Abwehrverhalten in der Box

Die liegen vor allem im Defensivbereich: In ihrem 4-2-3-1-System verteidigten die Hauenhorster tief an der eigenen Box und ließen die spielstarken Nullneuner nicht in die gefährlichen Räume kommen. Ab und an, wenn die Schöneflieth-Kicker dann doch mal bis zur Grundlinie oder in die Box durchkamen, stand die Innenverteidigung der Gastgeber exzellent. Und wenn dann doch einmal ein Ball durchrutschte, war Jan "Tanne" Westhoff zur Stelle. So verpufften auch zahlreiche Standards der Gäste ertraglos.

Kurz nach der Pause dann der magische Moment des Christian Ebbeler: Germanias Rechtsaußen bekam nach einer Umschaltsituation die Kugel, lief ein paar Meter ins Zentrum und zog ab. Sein abgefälschter Flachschuss wurde für Nullneun-Schnapper Luca Peppenhorst zur unhaltbaren Bogenlampe (1:0/51.). Während Greven vergeblich anrannte, verpassten die Germanen durch Janni Krause, der den Ball aus 30 Metern am leeren Tor vorbeispitzelte (75.), sowie Jens Bäumer, der nach Zuspiel von Jonas Gövert den Ball aus fünf Metern freistehend drüber jagte (87.) eine frühere Entscheidung.

Pielage: "Nicht riemig genug"

Nullneun-Coach Marcel Pielage wusste das Ganze nach der Partie einzuordnen. "Ich würde mal sagen, wir sind in der Liga angekommen. Für eine Mannschaft, die gerne Fußball spielen will, waren die Platzverhältnisse nicht so gut. Wenn wir das jetzt anführen, wären wir aber ein schlechter Verlierer. Hauenhorst hat aufopferungsvoll gekämpft und alles in die Waagschale geworfen. Wir haben es heute nicht mit der nötigen Schärfe gespielt, da war viel Stückwerk dabei. Das war mir nicht riemig genug. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen. Wir haben uns das natürlich anders vorgestellt, aber es gibt insgesamt 34 Spiele, davon ist jetzt eines in die Buchse gegangen."

Auch für Hauenhorsts Coach Göcke ist es noch zu früh, um in Jubelstürme auszubrechen. "Wir können das einordnen. Gegen Burgsteinfurt erwartet uns eine ganz andere Aufgabe..."

Germania Hauenhorst - SC Greven 09     1:0 (0:0)
1:0 Ebbeler (51.)