Bezirksliga 12
SVB-Duftmarke folgt keine Ansage
Von Christian Lehmann
(18.04.22) Wird der Titelkampf noch einmal spannend? Nein, meint SV Burgsteinfurts Trainer Christoph Klein-Reesink. Dabei hatte sein Team soeben mit einer eindrucksvollen Leistung den bis dato souverän gen Titel marschierenden Spitzenreiter Concordia Albachten mit 4:0 (1:0) in die Schranken gewiesen. Bei optimaler Punktausbeute der Stemmerter könnte das Punktepolster des Ligaprimus womöglich bis auf vier Zähler zusammenschrumpfen.
"Ich glaube nicht, dass es nochmal spannend wird. Wir wissen um unsere Stärken, aber auch um unsere Schwächen. Wir nehmen das gerne mit, finden uns gerade als Mannschaft und werden immer unangenehmer zu bespielen", sagte der SVB-Trainer, dessen Team nach dem 3:0-Hinspielerfolg auch beim Wiedersehen in der Kreisstadt die Muskeln hatte spielen lassen, nach dem Abpfiff. "Wir haben das Spiel völlig verdient gewonnen. Wir waren die aggressivere Mannschaft und haben unseren Plan perfekt umgesetzt."
Kormann trifft zur Führung
Der sah vor, aus einem kompakten 3-5-2-System den spielstarken Gegner nicht ganz hoch zu attackieren, sondern erst ab der Mittellinie Ballgewinne zu provozieren. In einem ausgeglichenen ersten Durchgang, in dem sich Nemanja Kovacevic, Thomas Kroker und Silas Nübel zaghaft dem SVB-Tor annäherten, profitierten die Hausherren dann von einem Ballgewinn Ricardo Faria da Silva, der schnell umschaltete und Lars Kormann fand, der zum 1:0 für die Hausherren traf (35.). Pech hatten die Stemmerter bei einem Abseitstor von Alex Holllermann kurz vor der Pause (43.). "Wir haben uns in der Halbzeit geärgert, dass wir das zweite nicht gemacht haben", so Klein-Reesink.
Was nicht war, sollte noch kommen: Auch wenn SVB-Kapitän Jens Hauptmeier nach dem x-ten herrlichen Freistoßtreffer von Volkan Haziri (2:0/58.) meinte, das sei "nur Glück" gewesen, erkennen wir beim Burgsteinfurter Kunstschützen so langsam ein Muster. Auch seinem Coach gingen die Superlative aus. "Da hätte jeder von einem 'Sonntagsschuss' gesprochen. Aber der macht das fast jedes Wochenende so..." Naja, gut, dass Ostermontag war.
Saerbeck vorne rein
In der letzten halben Stunde mühten sich die Concorden vergeblich, stellten "Tower" Lasse Saerbeck in die Spitze, kamen aber selbst mit der langen Lohne nicht mehr gefährlich vors gegnerische Tor. Stattdessen machten die Hausherren, die zuvor durch Ricardo Faria da Silva (80.) und Dennis Behn (85.) die Entscheidung verpasst hatten, durch eben jene beiden den Sack endgültig zu: Dimi Inenguini entblößte mit einem tiefen Ball die hoch stehende Defensive der Albachtener, Ricardo Faria da Silva war frei durch und drückte die Murmel zum 3:0 rein (90.+2). Und weil's gerade so flüssig lief, legte Behn nach langem Ball von Hauptmeier auch noch das 4:0 nach (90.+4).
Für Albachtens Coach Sebastian Hänsel, der noch am Montagmorgen die Corona-bedingten Absagen von Maxi Heimsath, Olli Hohmann und Lars Zymner erhalten hatte - Rouven Kievit fehlte mit gebrochener Hand -, war die Niederlage erklärbar. "Es kamen viele Faktoren zusammen. In der ersten Halbzeit haben wir es eigentlich sehr gut gemacht. Wir wussten, dass wir auf dem hohen Rasen unser Spiel nicht so aufziehen können und mussten eine andere Lösung finden. Der eine oder andere unserer jungen Spieler konnte sich nicht so sehr in Ruhe üben, das hat letztlich zum ersten Gegentor geführt. Dann wird es gegen eine so gewachsene, robuste und abgezockte Mannschaft wie Burgsteinfurt natürlich schwierig. Ein verdienter Sieg für Burgsteinfurt - Glückwunsch dazu!" Seinem Burgsteinfurter Trainerkollegen Klein-Reesink widersprach er bei der Eingangsfrage: "Ich war ja nie derjenige, der gesagt hat, dass es schon gelaufen sei. Jedes Spiel ist sehr hart. Wenn Burgsteinfurt so weiterspielt, wird es schwer, sie zu schlagen. Wir werden weiterhin versuchen, unsere Spiele zu gewinnen..."
SV Burgsteinfurt - Concordia Albachten 4:0 (1:0)
1:0 Kormann (35.), 2:0 Haziri (58.),
3:0 Faria da Silva (90.+2), 4:0 Behn (90.+4)