Hörstel steigt erhobenen Hauptes ab

Von Christian Lehmann

(24.04.22) Jetzt ist das Unvermeidliche eingetroffen: Der SC Hörstel ist nach der 2:4 (0:2)-Niederlage gegen den SV Burgsteinfurt nicht mehr zu retten und steigt nach drei Jahren wieder in die Kreisliga A ab. Nach der Partie gegen den Tabellendritten konnten sich die Spieler der Hausherren aber wie schon häufiger in den vergangenen Wochen noch in die Augen gucken. Sie hatten alles in die Waagschale geworfen - und den Favoriten hinten raus sogar ordentlich ins Schwitzen gebracht.

Als Patrick Bösker nach einem Distanzsschuss von Julin Muthulingam den Abpraller zum 2:3 verwertete (83.), wurde es noch einmal richtig munter im Waldstadion. Der Underdog war bei zwei Distanzschüssen von Christian Biermann sowie einem Abschluss von Fabian Muthulingam ganz nah dran am Ausgleich, ehe Levin Schmieder nach einem Konter über Dennis Behn im Nachsetzen für den 2:4-Endstand und Ruhe im Karton gesorgt hatte (90.+2). 

Reese: "Wenn man 3:0 führt,..."

Für die Nerven von SVB-Coach Christoph Klein-Reesink war das Nichts: "Wenn man mit 3:0 führt, dann erwarte ich auch, dass man so ein Spiel souveräner runter spielt. Ich hatte befürchtet, dass so manch einer nach dem Highlight-Spiel gegen Albachten etwas vom Gaspedal geht. Die Hörsteler haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie eine intakte Mannschaft haben." Das sah auch Kai Aulkemeyer, Coach der Hausherren, nicht anders: "Das war ein gutes Spiel von uns. Vor einem halben Jahr wären wir nach dem 0:3 noch auseinander gefallen. Die erste Halbzeit ging klar an Burgsteinfurt, da waren wir schläfrig, hatten unsere Probleme mit den Diagonalbällen des Gegners. Die Reaktion in der zweiten Hälfte war richtig gut."

Im ersten Durchgang lief noch alles nach dem Geschmack von SVB-Coach Klein-Reesink. Außer einem Abschluss von Fabian Mutuhlingam kam von den Hausherren nicht viel, Lars Kormann nutzte nach einer halben Stunde und vielen vergebenen Möglichkeiten einen Diagonalball zur Führung (0:1/30.). Alex Hollermann baute das Ergebnis nach einem Freistoß von Volkan Haziri und Kopfball-Ablage Yannik Grabbes aus (0:2/42.). Als "Holli" dann nach einem Haziri-Freistoß in Durchgang zwei mit seinem 26. Saisontor auf 0:3 stellte (73.), schien der Keks gegessen.

Aulkemeyer: "Es kommt nicht überraschend"

Doch der SCH kam zurück - oder wurde eingeladen. Jason Petris verlor vor dem 1:3 den Ball und foulte dann Julin Muthulingam, der den fälligen Strafstoß verwandelte (74.). Kurz darauf verdaddelte der Burgsteinfurter wieder den Ball, was Bösker bestrafte. "Jason ist heute erst unter der Dusche wach geworden", scherzte sein Coach. Er konnte das, weil das Ganze ja nochmal gut gegangen war.

Den Abstieg aus der Bezirksliga nahmen die Hörsteler gefasst auf. "Es kommt für uns ja nicht überraschend, wir haben schon seit der Winterpause für die Kreisliga A geplant", meinte Aulkemeyer. "Als kleiner Verein haben wir die drei Jahre genossen. Jetzt können wir noch befreiter aufspielen. Wir wollen noch ein paar Punkte holen und wollen nicht als Tabellenletzter absteigen."

SC Hörstel - SV Burgsteinfurt     2:4 (0:2)
0:1 Kormann (30.), 0:2 Hollermann (42.), 
0:3 Holllermann (73.), 1:3 J. Muthulingam (74.),
2:3 Bösker (83.), 2:4 Schmieder (90.+2)