Bezirksliga 12
Germania hat's doch nicht verlernt
Von Christian Lehmann
(01.05.22) Vor der Partie gegen Arminia Ibbenbüren hatte Germania Hauenhorst in 27 Bezirksliga-Spielen exakt 27 Treffer erzielt. Ein Tor pro Partie - das ist ein ziemlich kärglicher Schnitt. Beim 3:0 (2:0)-Erfolg im Kellerduell explodierten die Gastgeber dann aber förmlich. Allerdings erkauften sie den eminent wichtigen Dreier im Abstiegskampf teuer.
Die ohnehin ellenlange Verletzten- und Ausfall-Liste ist noch ein wenig länger geworden. Nach dem Spiel humpelte Spielertrainer Guido Göcke mit dickem Flunken gen Kabine, auch Christian Heuvers hatte es erwischt. Ja, tatsächlich hatten die Hauenhorster den Altherren-Crack für diese Partie noch einmal reaktiviert, schon nach 25 Minute war für Germanen-Legende "Heuvi" allerdings schon wieder Schluss. Der für ihn eingewechselten Jan Gottwald fügte sich allerdings mit einer Balleroberung prima ein, sein Zuspiel auf Munzur Bezgincan führte zur Hauenhorster Führung: "Munne" schickte Christian Ebbeler auf die Reise, dieser traf mit seinem schwachen linken Fuß ins kurze Eck (1:0/28.).
Zu diesem Zeitpunkt - das sei der Fairness halber erwähnt - hätten aber auch die Gäste bereits führen können. Nach sieben Minuten hatte Arminias Niklas Richter nach einer Freistoß-Flanke aus dem Halbfeld das 0:1 auf dem Fuß, doch Dennis "Spinne" Fischer parierte seinen Versuch. Kurz vor der Pause nutzte Bezgincan dann einen Ballverlust im Aufbauspiel der Arminen, um den Ball aus 40 Metern über Robin Peters hinweg ins Tor zu lupfen - ein herrliches Tor (2:0/44.)!
Göcke muss raus - die Ordnung geht flöten
Die Gäste kamen gut aus der Kabine, hatten Pech bei einem Latten-Kopfball von Tobias Birke (65.). Nach der Auswechslung von Göcke (62.) mussten sich die Hauenhorster zunächst sammeln und die Ordnung im Zentrum wiederfinden. Erlösend, nicht nur für den Torschützen Sven Mersch, war der Treffer zum 3:0. Erneut war Ebbeler über rechts durchgebrochen, sein Zuspiel nutzte der beste Hauenhorster Torjäger zu seinem sechsten Saisontreffer (75.). Von Arminia kam mit Ausnahme einer guten Gelegenheit von Ivo Pohl, der nach Querpass von Philipp Spallek scheiterte (82.), nicht mehr viel.
"Wir sind der verdiente Verlierer", meinte Arminen-Chefcoach Hubi Ahmann, der auf seinen Fixpunkt im Sturm hatte verzichten müssen. Domenik Breuer half zuletzt bei der abstiegsbedrohten Reserve aus und traf doppelt. Philipp Spallek mühte sich an seiner Stelle in der Sturmmitte, konnte "Dodo" aber nicht ersetzen. Obwohl die Ibbenbürener rechnerisch noch nicht abgestiegen sind, dürfte ihr bester Torjäger auch in den kommenden Wochen weiter "unten" spielen. Bei der Ersten stellt man sich derweil auf eine Rückkehr in die Kreisliga A ein. Das habe man auch auf dem Platz gesehen, meinte Ahmann: "Man konnte merken, dass die Hauenhorster Punkte ein bisschen mehr brauchen als wir."
Germanias Co-Trainer Daniel Kamping atmete auf. "Wir können den Sieg richtig einordnen. Wir haben uns ein wenig Luft verschafft - durch sind wir aber noch lange nicht. Es freut uns, dass wir heute mal zwei Stürmertore dabei hatten. Die Verletzungen trüben die Freude ein wenig. Wir hoffen, dass wir nächste Woche wieder mit den Jungs rechnen können."
Germania Hauenhorst - Arminia Ibbenbüren 3:0 (2:0)
1:0 Ebbeler (29.), 2:0 Bezgincan (44.),
3:0 Mersch (75.)