Dem Druck standgehalten

Von Christian Lehmann

(08.09.21) Nach der 0:1-Auftaktpleite bei Germania Hauenhorst war schon ein wenig Druck auf dem Kessel beim hochambitionierten SC Greven 09. Und dann ging's am Dienstagabend unter Flutlicht auch noch zu einem der aktuell schwersten Brocken in der Liga. Trotz massiver Gegenwehr hielten die Nullneuner dem Druck vor knapp 300 Zuschauern im Salvus-Stadion stand und nahmen einen 2:0 (1:0)-Auswärtssieg mit in die Schöneflieth. 

"Wichtig war, dass wir unseren guten Weg weitergehen und uns nicht durch das Ergebnis im ersten Spiel blenden lassen", meinte Grevens Coach Marcel Pielage nach dem Spiel. "Die Anfangsphase war sehr intensiv. Da ging es hin und her und man hat gesehen, dass beide Mannschaften auf einem sehr guten physischen Level sind. Wir hatten das Ganze dann aber gut im Griff und haben vor allem defensiv gut gearbeitet. Wir können im kreativen Bereich sicherlich besseren Fußball spielen, waren aber wieder richtig gierig in den Zweikämpfen."

Lakenbrink trifft früh

Schon früh gingen die Gäste nach einem Angriff über die linke Seite in Führung. Nach Flanke von Patrick Fechtel klärten die Nullfünfer den Ball unzureichend und legten ihn auf Höhe des Sechzehners Bernd Lakenbrink vor die Füße - und das sollte man nicht machen. Mit einem platzierten Flachschuss traf Grevens Edeltechniker zum 0:1 (8.). In Durchgang zwei verpassten die Grevener dann zweimal in Person von Felix Krasenbrink die mögliche Vorentscheidung. Der Defensivmann hatte Pech bei einem Kopfball an den Innenpfosten (60.) sowie einer Abschluss-Chance im Fünfmeterraum, wo er und Bernd Lakenbrink sich gegenseitig irritierten (65.).

Für den erlösenden Treffer zum 2:0 sorgte Nic Kriwet nach einer Umschaltsituation in der 85. Minute. Bei diesem Angriff hatte wie so oft in diesem Spiel der omnipräsente Christopher Klaas sein feines Füßchen im Spiel. Bei der besten Torchance in der 90. Minute - Dustin Pilz traf die Latte - hätten die Hausherren noch zumindest einen Ehrentreffer verdient gehabt.

Heckmann: "Kein Weltuntergang"

"Das Ergebnis geht total in Ordnung, das muss man anerkennen", meinte Nullfünf-Coach Markus Heckmann. "Wir sind den Grevenern in der ersten Halbzeit nur hinterher gelaufen. Ich hatte das Gefühl, dass die Anspannung bei unseren Jungs ein bisschen zu groß ist. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann unsere Momente nach vorne. Das Ergebnis ist kein Weltuntergang, wir wissen das einzuschätzen."

Personell hatten die Hausherren so ihre Probleme in diesem Spiel: Benny Leifeld musste mit muskulären Problemen früh raus, Bruder Marvin schleppte sich mit einer Erkältung durch. Vor dem Spiel hatte kurzfristig auch noch Stammtorhüter Steffen Söndgen wegen eines dicken Knöchels abwinken müssen. Sein Vertreter, der junge Maik Voß, verdiente sich ein Sonderlob von Heckmann: "Er hat richtig gut performt und alles gehalten, was zu halten war."

Emsdetten 05 - SC Greven 09     0:2 (0:1)
0:1 B. Lakenbrink (8.), 0:2 Kriwet (85.)